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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake
Autoren: Erin Hunter
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nehmen wir dich in unsere Mitte, damit dich kein Eisbär sieht.«
    »Danke«, erwiderte Miki, der Taqqiq jedoch mit einem misstrauischen Blick bedachte.
    »Du kannst mir trauen«, schnaubte Taqqiq.
    Ehe sich Kallik zu den beiden gesellte, drehte sie sich noch einmal zu Lusa um.
    »Eure Wanderung … zum Ort des Endlosen Eises … Unsere Mutter hat uns davon erzählt, und ich weiß, dass der Bärensee auf dem Weg liegt.« Sie sah Lusa schüchtern an. »Darf ich mitkommen? Ich … meine Mutter wartet vielleicht dort auf mich.«
    Lusa war überrascht. Dann breitete sich eine wohlige Wärme in ihrem Pelz aus, wie wenn die Sonne hinter einer Wolke hervorkam. Sie wollte sich nicht von Kallik verabschieden, noch nicht.
    »Natürlich kannst du!«, erklärte sie voller Freude.
    »Danke.« Kalliks Augen glänzten. Sie flankierte Miki auf der anderen Seite, um ihn vor möglichen Blicken der Eisbären abzuschirmen. Als sie losgingen, sah sich Miki über die Schulter noch einmal zu Lusa um. »Viel Glück!«, rief er.
    »Dir auch!«, erwiderte Lusa.
    Die beiden Eisbären machten sich auf den Weg ins Eisbärenrevier, das kleine Schwarzbärenjunge verschwand zwischen ihren großen weißen Leibern. Kallik sah sich nach Lusa und Ujurak um.
    »Wartet auf mich!«, rief sie.

32. KAPITEL
    Kallik
    Als Kallik und Taqqiq mit Miki den Waldrand erreichten, ging die Sonne hinter den Bäumen unter und färbte die Baumwipfel golden. Der See glitzerte wie Eis und der Wind hatte sich gelegt.
    Kallik dachte daran, wie sie zum ersten Mal im Wald gewesen und entsetzt vor den Schwarzbären geflüchtet war.
    Wie konnte ich nur so dumm sein? Das sind Bären wie wir.
    »Kannst du jetzt alleine weiter?«, fragte Taqqiq Miki, als sie unter den äußersten Bäumen haltmachten.
    »Ja, danke.« Miki nickte, voller Stolz, nun da er wieder in seinem Revier war.
    »Dann auf Wiedersehen«, sagte Kallik und stupste ihn sanft an. »Mögen die Geister immer bei dir sein.«
    »Und bei euch«, erwiderte Miki und ging in den Wald hinein. Kallik und Taqqiq machten sich auf den Rückweg durch den Sumpf.
    »He, Miki!«, erklang es von oben. Kallik sah zwei Schwarzbärenjunge in den Ästen sitzen.
    »Chula! Orri!«, rief Miki.
    »Kommen … kommen die Eisbären?« Zwei verängstigte Augenpaare beobachteten vom Baum aus Kallik und ihren Bruder.
    »Nein«, erklärte Miki. »Die Bären hier haben mich nach Hause gebracht. Wir haben nichts mehr zu befürchten. Die Eisbären wollen unser Fressen und unsere Bäume nicht.«
    »Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht, Kleiner.« Kallik sah eine ausgewachsene Bärin auf einem der Äste unterhalb der beiden Jungen hervorkriechen.
    Von einem anderen Baum spähte ein großer Schwarzbär auf Miki hinab. »Gelobt sei Arcturus! Du hast uns unser Junges zurückgebracht«, rief er.
    Es folgte das Geräusch schnappender Zweige und rauschender Blätter und eine Vielzahl von Schwarzbärengesichtern spähte plötzlich aus den Bäumen nach unten. Ihre Augen funkelten im dunklen Wald wie Sterne.
    Taqqiq stieß ein belustigtes Schnauben aus. »Schwarzbären sind schon irgendwie seltsam.«
    Kallik fand das überhaupt nicht lustig. Die Schwarzbären hatten, in den Bäumen versteckt, verängstigt und fest davon überzeugt, dass sie den Wald, ihre einzige Nahrungsquelle, verlieren würden, einen Angriff der Eisbären erwartet. Wenn Taqqiq das nicht erkannte, tat es ihm auch nicht wirklich leid. Doch Kallik würde ihn nicht aufgeben – oder ihm noch eine Gelegenheit geben, den Schwarzbären Schwierigkeiten zu bereiten.
    »Komm mit«, sagte sie. »Die anderen warten auf uns.«
    Während sie an Taqqiqs Seite über das offene Sumpfland trottete, wirbelten Kallik alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Nanuk hatte sie aufgefordert, zu dem Ort zu gehen, an dem die Bärenseelen tanzten. Kallik wollte unbedingt mit Lusa und den anderen dorthin und herausfinden, ob Nisa tatsächlich in einem Lichterwirbel erscheinen und über dem Eis tanzen würde. Aber sie konnte doch Taqqiq, den sie gerade erst wiedergefunden hatte, nicht zurücklassen!
    An einem kleinen Bach, der gurgelnd in den See floss, blieb sie stehen und lauschte einem merkwürdigen Jammern, das klang wie der Wind, nur tiefer. Sie wusste nicht, woher es kam, doch es schallte rund um den See, hallte in ihrem Kopf wider und spülte ihre wirren Gedanken davon. Wollte ihre Mutter ihr etwas sagen? Kallik bemühte sich, Worte herauszuhören, doch es klang nur wie das Echo des Windes. Trotzdem
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