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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake
Autoren: Erin Hunter
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einem freundschaftlichen Schnäuzeln.
    Toklo drehte sich um und trottete zum Ufer hinab.

31. KAPITEL
    Lusa
    Lusa rannte nach unten zu der Stelle, an der Miki sich versteckt hielt, und stürzte durch die dornigen Äste in die Mulde. Miki schaute sie mit angstvoll aufgerissenen Augen an.
    »Alles gut«, keuchte sie außer Atem. »Alles in Ordnung. Du kannst nach Hause gehen.«
    Miki blinzelte sie an. »Was ist mit den Eisbären?«
    »Die machen uns keine Probleme mehr. Komm schon, ich bringe dich zu meinen Freunden.«
    Vorsichtig steckte sie den Kopf ins Freie und sah sich um. Die niedrig stehende Sonne warf die langen Schatten der Eisbären auf den Strand. Am Fuße des Flachgesichterbaus, der sich gegen den blauen Himmel abhob, sah sie Toklo und die anderen Bären.
    »Es ist sicher«, sagte Lusa. »Folge mir.«
    Sie trottete den Hügel hinauf, dicht gefolgt von Miki. Kurz bevor sie oben waren, blieb Miki mit gesträubtem Fell stehen. Er hatte Taqqiq erblickt.
    »Das ist doch der Bär, der mich mitgenommen hat!«, keuchte er. »Seine Schwester wollte ihn überreden, mich gehen zu lassen, aber davon wollte er nichts wissen.«
    »Ja, ich weiß, aber jetzt musst du dich nicht mehr vor ihm fürchten.« Lusa stupste Miki aufmunternd an. »Würde ich dich in Gefahr bringen?«
    Miki antwortete nicht, sondern ging zögernd weiter. Kallik und Taqqiq kamen den beiden entgegen.
    »Taqqiq möchte dir etwas sagen«, erklärte Kallik und gab ihrem Bruder einen Schubs.
    Taqqiq hatte den Blick auf seine Tatzen geheftet. »Es tut mir leid«, grummelte er.
    »Ich … ist schon gut«, war alles, was Miki herausbrachte. Als Ujurak näher kam, wich er zurück und beäugte ihn argwöhnisch.
    »Äh … ist das einer der Braunbären, mit denen du hergekommen bist?«
    »Genau«, erwiderte Lusa. »Das ist Ujurak.« Sie fragte sich, wo Toklo geblieben war.
    »Hallo«, schnaubte Ujurak freundlich und beschnupperte Miki.
    Der kleine Schwarzbär machte kugelrunde Augen und stand da wie versteinert. Lusa sah, wie schwer es für ihn war, umgeben von den vielen fremden Bären, die alle größer waren als er, tapfer zu sein. Heißt das, ich bin tapfer? Oder konnte sie sich einfach nur sicher sein, dass sie ihre Freunde waren?
    »Du gehst jetzt besser nach Hause, Miki«, sagte sie. Wenn Miki rechtzeitig zurückkehrte, konnten Hashi und die anderen ihren Glauben an die Geister bewahren und das Ende des Längsten Tages feiern.
    »Danke, Lusa«, erwiderte Miki erleichtert. »Es ist so seltsam hier draußen, im offenen Gelände, ohne Bäume. Lass uns gehen.«
    Lusa blickte Ujurak an. Der kleine Grizzly sah aus, als wisse er genau, was sie dachte und was zu tun war. Aber er sagte nichts. Lusa musste ihre eigene Entscheidung treffen.
    Einen Herzschlag lang war sie hin- und hergerissen. Es hatte gutgetan, mit den wilden Schwarzbären im Wald zu leben. Miki war für sie ein echter Freund geworden. Mit Chula und Orri könnte sie sich bestimmt auch anfreunden. Doch wenn sie jetzt zu den Schwarzbären ging, würde sie Toklo und Ujurak immer vermissen und sie würde den Rest ihres Lebens von dem Ort träumen, an dem die Bärenseelen am Himmel tanzten.
    »Nein«, sagte sie traurig. »Ich kann nicht mitkommen, Miki. Ich gehöre zu Toklo und Ujurak.«
    Miki sah sie mit offenem Mund an. »Warum?«
    »Ich habe dir doch gesagt, wir sind auf einer Reise zu dem Ort, an dem die Seelen über dem Endlosen Eis tanzen. Du kannst mitkommen, wenn du möchtest.«
    Sie war nicht überrascht, als Miki den Kopf schüttelte. »Es tut mir leid, Lusa, aber ich gehöre in den Wald. Zu den anderen Bären, die sind wie ich.«
    Seine Stimme hatte etwas Herausforderndes, als wolle er, dass Lusa ihm erklärte, warum sie lieber mit den Grizzlys und Eisbären zusammen war als mit ihresgleichen. Sie nahm es ihm nicht übel, aber sie konnte ihm auch nicht erklären, warum sie Ujurak auf seiner Reise begleiten musste. Vielleicht wussten sowieso nur die Geister, warum – dieselben Geister, die ihr dabei geholfen hatten, Toklo zu finden.
    »Das verstehe ich«, sagte Lusa sanft und verabschiedete sich mit einem Schnäuzeln. »Das ist nicht deine Reise.«
    »Ich werde dich vermissen«, erwiderte Miki, die Augen dunkel vor Trauer.
    »Ich werde dich auch vermissen. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder, in einem anständigen Wald!«
    Kallik trat vor und stupste Miki freundlich mit der Schnauze an der Schulter. »Wir bringen dich nach Hause«, versprach sie. »Wenn wir an den anderen vorbeigehen,
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