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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake
Autoren: Erin Hunter
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als der Wind wieder durch das Schilf fuhr. In diesem Moment erschien ein winziger Lichtpunkt auf dem Wasser. Der Wegweiserstern. Sie wagte nicht aufzublicken, doch sie wusste, dass er über ihr stand und sie auf ihrem Weg die Bucht entlang leitete.
    Plötzlich lichtete sich der Nebel, der Mond schien auf das Wasser und ließ den Wegweiserstern in seinem Licht verschwinden. Der Lichtstrahl des Mondes führte von Kallik weg.
    Sie erhob sich und riss erstaunt die Augen auf. »Eisgeister, ist das mein Weg?«, flüsterte sie.
    Der Eispfad lag klar und deutlich vor ihr. Er führte jedoch nicht an der Bucht entlang zum Wegweiserstern, wie Kallik es erwartet hatte. Vielmehr verlief er über den Teil des Sees, der vom Meer und von ihrem Geburtsort weg in eine ihr unbekannte Gegend führte.
    »Eisgeister«, flüsterte sie. »Bären gehören ans Meer. Wollt ihr mir sagen, dass ich mich vom Meer abwenden und landeinwärts gehen soll?«
    Taaa-qqiiiq, murmelten die Geister.
    Kallik betrachtete den glitzernden Eispfad, der sich auf dem schmalen Wasserstreifen kräuselte und vom Meer wegführte. Sie hatte ihre Mutter verloren. Nun wollte sie nicht auch noch ihren Bruder verlieren, solange es noch das winzigste Schneeflöckchen Hoffnung gab, ihn wiederzufinden.
    »Na gut, Taqqiq«, wisperte Kallik. »Ich wende dem Wegweiserstern den Rücken zu. Ich nehme den Weg, den ich nehmen muss. Und ich werde dich finden.«

4. KAPITEL
    Lusa
    Lusa stand neben Ujurak auf einem flachen Felsen, der aus dem Gebirgskamm herausragte. Nachdem sie den Wölfen entkommen waren, hatte Ujurak sie wieder hoch ins Gebirge geführt. Dort waren sie nun schon seit Tagen unterwegs, mit wenig zu fressen und zu trinken und ohne jeden Schutz vor dem erbarmungslos tosenden Wind.
    Toklo gesellte sich zu den beiden. »Wie lange müssen wir noch hier oben bleiben?«, schnaubte er. »Hier ist nicht der Hauch eines Beutetiers zu riechen.«
    Die Luft war erfüllt von Süßwassergeruch. Wenige Bärenlängen unter ihnen strömte ein Bach aus einer Felsspalte und hüpfte von Stein zu Stein talwärts, bis er weit unten zwischen den Bäumen verschwand. Statt Toklo zu antworten, schlitterte Ujurak den Hang hinab und trank.
    »Du willst wohl verhungern!«, schimpfte Toklo. »Wenn du mich fragst, hätten wir den Wald nie verlassen dürfen.«
    Ujurak sah zu ihm hinauf. Glitzernde Wassertropfen hingen ihm an der Schnauze. »Unser Pfad hat sich geteilt«, erwiderte er. »Der Weg führt jetzt aus dem Gebirge heraus, immer dem Wasser nach. Mein Kopf ist voll von den Klängen und Düften des Wassers.«
    »Ja, natürlich!«, murmelte Toklo. »Du stehst ja auch mittendrin!«
    Er kletterte hinunter zu Ujurak. Lusa folgte ihm und tauchte die Schnauze ebenfalls in den Bach. Das Wasser schmeckte kalt und köstlich. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so viel getrunken hatte.
    Ich bin mir sicher, dass das Wasser hier nicht krank ist, dachte sie, als ihr Ujuraks Warnung wieder einfiel. Vielleicht macht sich Ujurak ja unnötig Sorgen.
    Toklo senkte ebenfalls den Kopf und trank. Während er die Schnauze in den Bach hielt, nahm Lusa seine Witterung auf. Sein Geruch hatte sich nicht verändert. Das Wasser aus dem Bach schien ihm nicht geschadet zu haben, obwohl der Ujurak-Hirsch ihn gewarnt hatte, es zu trinken.
    Ujurak trottete noch ein paar Schritte den Berg hinab und wartete dann auf seine beiden Gefährten. Seine Augen strahlten erwartungsvoll.
    »Der Bach ist ein Zeichen, stimmt’s?«, fragte Lusa, als sie und Toklo sich zu ihm gesellten. »Ich wünschte, ich könnte die Zeichen lesen wie du. Kannst du es mir nicht beibringen?«
    Toklo ließ ein Schnauben hören. » Ein Bär, der unsichtbare Zeichen sieht, reicht völlig aus. Du wärst uns nützlicher, Lusa, wenn du lernen würdest, anständig zu jagen.«
    »Du bist doch nur neidisch«, grummelte Lusa beleidigt, »weil sich Ujurak in alle möglichen Tiere verwandeln und die Geister hören kann.«
    »Ujurak hat nichts als Flausen im Kopf, das ist alles«, erwiderte Toklo mürrisch.
    Lusa musterte Ujurak und fragte sich, ob der Spott des älteren Bärenjungen ihn verletzte. Doch der Blick, den Ujurak Toklo zuwarf, war herzlich und freundlich. Er kommt mit Toklos Launen viel besser zurecht als ich, musste Lusa feststellen.
    »Das nächste Zeichen erkläre ich dir, Lusa«, kündigte Ujurak an. »Dann verstehst du es vielleicht.«
    Lusa konnte einen kleinen Freudenhüpfer nicht unterdrücken. »Danke!« Und vielleicht versteht
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