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Secrets - Was niemand weiß

Secrets - Was niemand weiß

Titel: Secrets - Was niemand weiß
Autoren: Nalini Singh
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sicher im Sturm erobern.” Das war die absolute Wahrheit. Mit Geschenken und fröhlichem Lachen würde Danica das Leben eines Kindes mit Freude und Spaß erfüllen. Jedenfalls solange von ihr nicht mehr gefordert wurde als gelegentliche Besuche. “Bestimmt wirst du angehimmelt werden.”
    Diese Vorstellung schien Danica zu gefallen. Als sie glücklich über alles Mögliche plauderte, von den hübschen Babykleidern, die sie kaufen würde, bis zu ihren Abenteuern in Europa, dämmerte Vicki noch eine Erkenntnis. Danica, wurde ihr klar, wollte gar nicht verheiratet sein oder in irgendeiner Weise gebunden. Ihr Leben, das Ada Vicki immer in den finstersten Farben geschildert hatte, war für Danica genau richtig.
    Bei diesem Gedanken heilte eine Wunde in Vicki, und sie sah, was für eine mitleiderregende Frau Ada eigentlich war. Das Leben ihrer Großmutter basierte auf tausend großen und kleinen Lügen. Sie war kein Mensch, vor dem man Angst haben brauchte. Nun war sich Vicki absolut sicher, dass Ada nie wieder die Macht hätte, sie einzuschüchtern.
    Eine Stunde später verabschiedete Vicki sich von ihrer Mutter vor dem Coffeeshop, und ihre Wege trennten sich.
    Auf dem Weg nach Hause spürte Vicki, wie sie von einer Welle der Liebe überflutet wurde. Ihr wurde bewusst, dass sie Caleb und ihr ungeborenes Baby mehr liebte als jeden anderen Menschen auf der Welt, und das war der eigentliche Grund, weshalb sie ihrer Mutter vergeben konnte. Danica hatte niemals solche tiefen Gefühle empfunden und würde das auch in Zukunft nicht tun.
    Ihre Mutter genoss ihr Leben, aber sie hatte niemals jemandem ihr Herz geschenkt. Nicht ihrem Kind, nicht ihrem verheirateten Liebhaber, nicht ihrer Arbeit.
    Zehn Tage nach der Dinnerparty bei ihm zu Hause fand eine streng vertrauliche Besprechung statt. Ziemlich erschöpft, aber gleichzeitig sehr froh, verließ Caleb nach Sitzungsende den Besprechungsraum. Es war fast sieben Uhr abends, als er ins Büro zurückkehrte. Sein gesamtes Team war anwesend.
    In der Sekunde, als er aus dem Aufzug trat, musterten sie ihn und fingen dann an vor Freude zu jubeln. Der Deal war gerettet, und Callaghan & Associates hatte der Geschäftswelt bewiesen, wenn es hart auf hart kam, waren sie der Herausforderung gewachsen. Caleb wusste, dass seine Kanzlei dadurch neue Mandanten gewinnen würde und die alten waren erhalten geblieben.
    “Lasst uns feiern!”, rief jemand. Alle applaudierten und sofort ging eine Diskussion los, wohin man gehen sollte.
    “Was hältst du denn von der neuen Bar am Hafen?”, fragte Kent Caleb.
    Caleb hob die Hände. “Rechnet nicht mit mir. Ich fahre nach Hause.”
    Ein Chor enttäuschter Stimmen wurde laut, bis Kent mit den Augen zwinkerte und erklärte: “He, kommt schon, Leute. Der Mann ist verrückt nach seiner Frau.”
    Caleb stimmte in das allgemeine Gelächter ein. “Ich wünsche euch viel Spaß. Die Rechnung zahlt die Kanzlei. Und keine Sorge, das geht nicht von eurem Bonus ab.”
    “Ich liebe das Wort Bonus.” Ein junger Anwaltsgehilfe machte ein paar Tanzschritte.
    Caleb wusste, wie sehr die Leute Anerkennung verdienten. Er würde ihre gute Arbeit nicht vergessen.
    “Komm schon, lasst uns gehen. Gute Nacht, Caleb.” Vergnügtes Schwatzen ertönte aus den Aufzügen, als sie gingen. Caleb wartete, bis alle weg waren, dann wollte er rasch nach Hause fahren.
    Weil er verrückt nach seiner Frau war.
    Während er umringt von Menschen war, die ihn respektierten und ihm vertrauten, war ihm auf einmal völlig klar geworden, dass kein Erfolg ihm etwas bedeuten würde, wenn er ihn nicht mit Vicki teilen konnte. Sie war der einzige Mensch, der sich genug aus ihm machte, um auf seine Leistungen stolz zu sein, und der einzige Mensch, der jemals um ihn gekämpft hatte. Sie war die Einzige, auf die es richtig ankam.
    Endlich konnte Caleb aufhören, zu versuchen, sich Max zu beweisen. Caleb empfand keinen Schmerz bei diesem Gedanken, nur ein wenig Mitleid, weil Max sich selbst so hasste, dass er diese Gefühle auf einen Jungen übertragen musste, auf den er eigentlich hätte stolz sein können. Das war schlecht für Max, tat Calebs Glück aber keinen Abbruch.
    Endlich konnte Caleb nach Hause fahren.
    Vorher musste er nur noch eine Sache erledigen. Er nahm sein Handy und rief Kent an. “Kannst du noch mal für fünf Minuten ins Büro kommen?”
    “Sicher, wir sind noch nicht weit weg. Ich komme rasch wieder nach oben. Ist etwas nicht in Ordnung?”
    “Nein.” Caleb lächelte.
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