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Secrets - Was niemand weiß

Secrets - Was niemand weiß

Titel: Secrets - Was niemand weiß
Autoren: Nalini Singh
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gekommen?”
    “Du bist immer bis spät in die Nacht im Büro geblieben. Wenn ich anrief, war jedes Mal sie am Telefon und sagte mir, du könntest jetzt nicht an den Apparat kommen.”
    “Das reichte, um mich zu verurteilen?” Sein Ton war barsch, und Caleb berührte Vicki nicht.
    Sie fragte sich, ob sie Caleb nach allem, was sie unternommen hatten, um ihre Ehe zu retten, nun wegen ihrer eigenen Dummheit verlieren würde. Die Vorstellung, ihn nie wieder lachen zu hören, traf sie wie ein Messerstich.
    Sie nahm sich zusammen und sah ihm direkt in die Augen. Sie musste offen mit ihm sprechen. Die Zeiten waren vorbei, wo sie ihren Schmerz versteckt und sich selbst etwas vorgemacht hatte. Wenn sie ihre Ehe retten wollte, musste sie sich Klarheit verschaffen und ihn fragen, ob er sie betrogen hatte.
    “Nein. Ich meine, die Telefonate mit Miranda haben mich misstrauisch gemacht – schließlich wissen wir beide, dass ich nicht gerade die selbstsicherste Frau der Welt bin.”
    “Vicki …”, begann Caleb.
    “Lass mich erst ausreden”, bat sie. “Ich kann das nicht zweimal machen.”
    “Dann rede.” Caleb legte den Arm auf die Sofalehne, und dabei berührten seine Finger Vickis Nacken. Vicki war unendlich erleichtert. Diese Berührung war für sie wie ein Anker, an dem sie sich festhalten konnte.
    “Du bist vor vier Monaten geschäftlich nach Wellington gereist, und sie hat dich begleitet. Erinnerst du dich?”
    “Ja.” Natürlich erinnerte Caleb sich. In fast fünf Jahren Ehe hatte er seine Frau zum ersten Mal länger als eine Woche allein gelassen, und er hatte sich jeden Augenblick nach ihr gesehnt. Doch damals war Vicki die Beziehung zu ihm nicht wichtig genug gewesen, um den ersten Schritt zu machen, und ihn dort anzurufen. Ziemlich gekränkt hatte er ebenfalls keinen Kontakt mit ihr aufgenommen.
    “Ich habe dich so vermisst”, gestand ihm Vicki nun. “Ohne dich konnte ich gar nicht schlafen.”
    Er horchte auf.
    “In der ersten Nacht, als du weg warst, habe ich stundenlang auf einen Anruf von dir gewartet. Sonst hast du dich ja auch immer gemeldet. Als kein Anruf kam, habe ich schließlich um drei Uhr morgens den Hörer genommen und versucht dich über dein Handy zu erreichen. Aber du musst es ausgeschaltet haben, deshalb habe ich in deinem Hotelzimmer angerufen.” Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. “Sie ist an den Apparat gegangen!”
    Vicki kämpfte mit den Tränen. “Sie sagte, du wärst auf dem Balkon, aber sie könnte dich holen, falls ich das wollte. Die Art wie sie sprach … Wie sollte ich denn etwas anderes annehmen? Wir hatten damals gestritten, und du warst so wütend …”
    Bevor Caleb etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, sprach Vicki mit einer Vehemenz weiter, die er gar nicht an ihr kannte. War das wirklich seine zurückhaltende Victoria?
    “Dann bist du zurückgekommen und hast mich nicht einmal angefasst! Du hast mich überhaupt nicht begehrt, und ich dachte, sie hätte dir gegeben, was du nicht von mir bekommen konntest. Was hat sie in deinem Zimmer gemacht, Caleb? Warum ging sie mitten in der Nacht an dein Telefon?”
    Caleb wollte sie umarmen, doch sie hob die Hände und hielt ihn davon ab. So wütend hatte er Vicki noch nie erlebt. “Wir haben die Zimmer getauscht”, erklärte er und fragte sich, ob Vicki ihm glauben würde.
    “Was?” Verwirrt sah sie ihn an. “Warum?”
    “Das Hotel hat bei der Buchung einen Fehler gemacht. Ich bekam das Raucherzimmer und Miranda das Nichtraucherzimmer.” Er machte eine Pause und rief sich die Ereignisse von damals in Erinnerung. “Da muss ein Fehler passiert sein … Miranda hätte das nicht planen können.” Nach seinem Streit mit Vicki war er in ziemlich schlechter Stimmung nach Wellington geflogen. Miranda hatte kein Wort über seine Laune verloren, sondern nur sehr betroffen gewirkt.
    Wenn Caleb jetzt darüber nachdachte, wurde ihm klar, was er die ganze Zeit übersehen hatte: Die Frau hatte ihm viel mehr angeboten als Mitgefühl. Bestimmt hatte sie sich geärgert, weil er auf ihre Annäherungsversuche nicht eingegangen war. Er konnte sich gut vorstellen, dass sie das Ziel verfolgt hatte, seine Ehe zu zerstören.
    Vicki holte tief Atem. “Wusste die Rezeption nicht von dem Zimmertausch? Ich habe nämlich meinen Anruf über die Zentrale durchstellen lassen.”
    “Wir haben sehr spät eingecheckt, weil wir den letzten Flug genommen haben. Als wir den Fehler entdeckten, haben wir einfach die Zimmer getauscht, und
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