Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Secrets - Was niemand weiß

Secrets - Was niemand weiß

Titel: Secrets - Was niemand weiß
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
Miranda sagte, sie würde am nächsten Morgen an der Rezeption Bescheid geben.”
    “Oh, Caleb.” Vicki schluckte und strich sich das Haar zurück. Ihr Gesicht war blass und wirkte sehr angespannt. “Aber du hast mich nicht begehrt. Eine Woche lang hast du mich nicht angefasst! Vorher hast du mich immer berührt. Egal, was passiert war, du hast mich berührt.”
    “Ich war verletzt.” Wenn Vicki ehrlich zu ihm war, musste er das ebenfalls sein. “Ich wollte, dass meine Frau sich genug aus mir macht, um nach dem Streit auf mich zuzugehen. Aber soviel ich mitbekommen hatte, hast du dir nicht die Mühe gemacht.”
    “Sie klang unglaublich überzeugend. Wenn du sie gehört hättest …” Vicki sprach jetzt nur noch ganz leise. “Der Gedanke hat mir entsetzlich wehgetan, dass du mit einer anderen Frau zusammen sein könntest. Mir brach das Herz.”
    Caleb betrachtete Vicki. Seine Sicherheit war längst verschwunden. “Ich habe dich nie betrogen, und das werde ich auch nie tun.” Allein dass er diesen Schritt einmal aus Wut in Betracht gezogen hatte, hatte endlose Schuldgefühle in ihm verursacht. Er würde niemals betrügen und sich dann noch selbst im Spiegel betrachten können. Niemals. “Treue ist die einzige Waffe, mit der ich die Schande bekämpfen kann, die mein Erbe ist, wie Max mir eingeredet hat. Irgendwie bin ich unfähig zu betrügen. Glaubst du mir?”
    Diese schlichte Frage erschütterte sie. “Ja, Caleb.” Sie hob den Kopf, und in ihrem Blick lag so viel Qual, dass Caleb nicht anders konnte, als ihr zu verzeihen. “Tut mir so leid, Caleb. Ich hätte mit dir reden sollen, nicht einfach …”
    Er war ärgerlich auf sie, wegen ihres Mangels an Vertrauen, aber nicht sehr. Schließlich hatte er mit zu diesem Missverständnis beigetragen. “Ich weiß noch, wie ich mich benommen habe, nachdem ich zurückkam. Kein Wunder, dass du dieses Thema nicht zur Sprache bringen wolltest. Außerdem hattest du in einem Punkt recht.”
    “In welchem?”
    “Der Grund, weshalb ich eine neue Sekretärin habe, ist der, dass ich ein paar Tage nach unserer Trennung heftig mit Miranda aneinandergeraten bin.” Er war unglaublich wütend gewesen, dass jemand wagte, seine Loyalität zu seiner Frau infrage zu stellen, und hatte Miranda grob abgewiesen. “Als ihr klar wurde, dass ich mir lieber die Kehle durchschneiden würde, als auf ihre Annäherungsversuche einzugehen, kündigte sie. Ich habe das als mangelndes Urteilsvermögen von ihrer Seite abgetan. Wenn ich gewusst hätte, was sie in Wellington gemacht hat …”
    Vicki stieß einen erstickten Schrei aus. “Ich kann nicht glauben, dass ich mich verrückt gemacht habe wegen etwas, das gar nicht stimmte! Monatelang habe ich mich mit dieser Sache herumgequält und versuchte mir einzureden, ich könnte darüber wegkommen und es um unseres Kindes willen akzeptieren. Und die ganze Zeit wusste ich genau, ich wäre niemals imstande, zu vergeben und zu vergessen.”
    “Ich schätze, das war deine Strafe, und jetzt ist es vorbei”, verkündete er, und das meinte er ernst. Er würde nicht zulassen, dass Mirandas Lügen ihre Ehe störten, die gerade immer besser wurde. Außerdem konnte er nachträglich sowieso nichts tun, um die Qualen zu lindern, die Vicki durchgestanden hatte.
    Die Tatsache, dass sie schließlich mit ihm über ihre Sorgen gesprochen hatte, statt sie weiter in sich gären zu lassen, war an sich schon ein Zeichen tiefen Vertrauens. “Du brauchst dir niemals Sorgen darüber zu machen, ich könnte dich betrügen, Liebling. Neben dir und der Arbeit hätte ich kaum dazu Zeit.” Er wollte sie zum Lachen bringen.
    Doch stattdessen setzte sie sich auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Nacken. “Wir retten deine Anwaltskanzlei, Caleb. Niemand wird sie dir wegnehmen. Das verspreche ich.”
    Er umarmte Vicki und drückte sie fest an sich. Er merkte, dass sie irgendetwas vorhatte, doch er hatte keine Ahnung, was.
    Zwei Tage und viele Stunden harter Arbeit später hatte Vicki für Caleb eine Dinnerparty organisiert, mit neun seiner wichtigsten Mandanten und deren Gattinnen. Kent Jacobs und seine Verlobte – eine weitere Frau, die zu ihrem Partner stand – waren ebenfalls anwesend.
    Als sie schon halb mit Essen fertig waren und sich alle ungezwungen unterhielten, lehnte sich ein älterer Mandant vor und meinte: “Caleb, Sie sind seit acht Jahren meine erste Wahl, sogar schon bevor Sie Ihre eigene Sozietät gründeten. Ich will ja keine Panik
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher