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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
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schritt fort. Abkühlung und Verdichtung gingen weiter, beschleunigten sich sogar. Galaxien entstanden, in den Galaxien bildeten sich Sterne und sogar Planeten. Der Prozeß ging weiter.
    Brazil betätigte einen Hebel. Der Zeitablauf verlangsamte sich. Bis zum Ende des Tages war er, relativ gesehen, auf eine ganz kurze Zeitspanne verringert, kaum ein paar Millionen Jahre in der Stunde.
    Am zweiten Tag suchte er die Zielwelten heraus und begann die Abläufe zu verändern, durch die sich Leben bildete. Die richtigen Bedingungen für Leben wurden geschaffen, und am dritten Tag, als er die Zeit noch mehr verlangsamte, versah er diese Elemente mit Energie, nicht nur auf den Planeten, die er zu benützen gedachte, sondern auch auf all den anderen Welten, auf Welten, die, natürlich entstanden, für das Leben in der einen oder anderen Form Zuflucht boten, aber für die er keine Bewohner hatte.
    Am vierten Tag wurde die Zeit noch stärker verlangsamt. Die Aminosäuren, die Kristallstrukturen, die Bausteine von Lebensformen im Norden und Süden auf der Sechseck-Welt bildeten sich; die auf Kohlenstoff beruhenden im Meer, während die Pflanzen das Land beherrschten.
    Am fünften Tag setzte er den Zeitablauf noch mehr herab, unterstützt von Mavra, und nahm die Programmierung sekundärer Lebensformen in Betrieb. Tierisches Leben tauchte auf, zuerst im Meer, dann an Land, alles in der richtigen entwicklungsgeschichtlichen Reihenfolge, alles der unvermeidlichen ersten und einzigen Ursache entspringend.
    Und sie blickten auf die Millionen Welten und sahen, daß sie recht getan hatten. Es funktionierte – nicht hundertprozentig, aber mehr als ausreichend für das, was sie brauchten.
    Sie brachten die meiste Zeit damit zu, alles zu überprüfen, verwendeten den Großcomputer, um die Welten den Lebensformen anzupassen. Nur ganz wenige konnten nicht genau angepaßt werden, und das störte sie, vor allem Brazil.
    »Die Gedemondaner«, sagte er. »Das erklärt die Gedemondaner. Sobald man die Naturgesetze festlegt, muß man sich danach richten, ihnen streng gehorchen. Das letztemal konnten die Gedemondaner aus irgendeinem Grund nicht ganz einer Welt angepaßt werden, die aus diesem Urbrei entstand. Diesmal wird es mit ihnen dieses Problem aber nicht geben. Da habe ich mein Wort gehalten. Sie haben eine Welt, die ihnen wie auf den Leib geschneidert ist. Wir werden vielleicht mit anderen ein wenig Schwierigkeiten haben, aber wir werden tun, was wir können.«
    Komplexes Tierleben entwickelte sich jetzt, die Ahnen-Prototypen der beherrschenden Rassen dieser Welten. Sie ergaben sich logisch daraus, wie Brazil und die Programmierung des Schachtes die ersten Säuren im Auslöseprozeß kombiniert hatten, gestützt auf Materialien und Rohstoffe der Welt ebenso wie auf die biologischen und klimatischen Bedingungen, unter denen sie arbeiten mußten. Aber der Schacht vermochte ziemlich genau vorherzusagen, wie eine Welt sich entwickeln würde, und beging keine Fehler. Die neuen denkenden Rassen in ihren Prototypen entsprachen nicht genau ihren Gegenstücken auf der Sechseck-Welt, aber im großen und ganzen kamen sie ihnen sehr nahe. Die natürliche Zuchtwahl forderte entlang der großen Linie der Dominanz ebenfalls ihren Tribut und führte zu dem einen Nebenast, der beisteuerte, was für Intelligenz erforderlich war, was zur Dominanz führte.
    Brazil überprüfte die Sechseck-Welt. Die meisten Sechsecke hatten den an sie gestellten Anforderungen entsprochen, aber es gab ein paar, die zu unorganisiert oder zu primitiv waren, um sich daran zu halten, und Brazil unternahm nun das Nötige, um sie wahllos miteinzubeziehen. Wenn ihre Zeit kam, würden alle, die das Minimum nicht erfüllt hatten, feststellen, daß sich ihre Bevölkerung nach dem Willen des Schachtes halbiert hatte.
    Von den Markoviern hatten vor so langer Zeit – Mavra begann erst jetzt zu begreifen, wie lange das her war – auch manche gezögert.
    Um Mitternacht des fünften Tages waren beide vorbereitet. Es war Zeit, das einzuführen, was erforderlich war, um das Manöver abzuschließen, wie Brazil sich ausdrückte.
    Zwischen Mitternacht und Mitternacht wurde in Abständen von wenigen Sekunden eine Rasse nach der anderen aktiviert, durch das Schacht-Tor geführt und hinausgeschickt zu den vorbestimmten Planeten. Physisch würden sie nie ankommen. Sie würden die Körper bewohnen, die für sie in Milliarden Jahren der Evolution vorbereitet worden waren. Dazu gehörten die durch Brazils
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