Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
kalt und geheimnisvoll ist, sie werden nackt und ohne Werkzeuge und Waffen sein.«
    »Sie werden es schaffen«, versicherte er. »Jedenfalls die meisten. Sie haben es schon einmal geschafft und werden es wieder schaffen. Die Rassen, die von den Markoviern gezüchtet wurden, halten allerhand aus. Nach all der Zeit stelle ich fest, daß ich sie immer noch mag, jedenfalls die meisten.«
    »Sogar die Dahbi?«
    »Gunit Sangh war die reine dunkle Seite, die in uns allen lebt«, sagte er. »Aber er war nicht die Dahbi, sondern nur ein Dahbi. Wir hatten von diesem Typ auch unseren Anteil. Du weißt nichts von einem Adolf Hitler oder einem Dathan Hain. Kaum erfreuliche Beispiele für unsere Rasse, aber ich würde nicht alle deswegen verdammen, weil wir ein paar Erzschurken hervorgebracht haben.« Er machte eine Pause. »Bist du bereit für den ersten Schritt?«
    »Ja«, sagte sie ernst. »Ich begreife aber immer noch nicht, wie das in sechs Tagen geschehen kann. Ich gebe zu, ich habe nicht studiert, aber ich weiß doch wenigstens, daß es Milliarden Jahre dauert, um das zu leisten, was wir tun.«
    »Milliarden Jahre für sie «, gab er zurück. »Sechs Tage für uns. Du brauchst nur aufzupassen. Da draußen ist jetzt nichts . Überhaupt nichts. Kein Pünktchen. Keine Materie, keine Energie, außer der Primärenergie im absoluten Ruhezustand. Das heißt, es gibt weder Raum noch Zeit.«
    »Die markovischen Welten mit ihren Toren sind aber noch da«, wandte sie ein.
    »Das ist wahr, doch sie haben keine Sonne, keine Wärme, nichts. Sie existieren im Nichts, und das wird so bleiben, bis wir es beheben.«
    »Ich kenne das Verfahren, das verdanke ich dir«, sagte sie, »aber mir ist immer noch unklar, was wir eigentlich genau tun.«
    »Man macht es so«, sagte er und griff nach den Hebeln der Steuerkonsole. »Es werde Licht!« befahl er lachend.
    Energie strömte erneut aus dem winzigen Programmierungsgerät über dem Zugang zum Kontrollraum. Sie floß zum Computer und begann mit der neuerlichen Inbetriebnahme.
    Weit draußen im Weltraum, Milliarden Lichtjahre von der Sechseck-Welt entfernt, wurde ein Loch aufgerissen. Ein riesiges Schwarzes Loch von einem anderen Universum, das größte aller Schwarzen Löcher in diesem Universum, fand plötzlich einen Ausgang. Eine Singularität von ungeheuren Ausmaßen wurde geschaffen, und das angesammelte Material, das es verschluckt hatte und noch schluckte, das Licht eingeschlossen, barst aus diesem Universum hinaus in das der Sechseck-Welt.
    Die Natur reagierte, wie sie mußte; das statische Universum geriet in Bewegung, um das Loch zu schließen, es rasch zu verstopfen, aber der Schacht der Seelen peitschte es wieder ins Leben zurück. Er griff hinaus ohne Rücksicht auf Raum und Zeit und ergriff das aufbrechende Weiße Loch, hielt es offen, ließ es wachsen und sich ausdehnen. Die Folge war die gewaltigste Explosion, die es in der Physik geben konnte.
    »Hui! Viel weiter weg als das letztemal«, stellte Brazil fest. »Sehr schade. Die Sechseck-Welt wird weiter einen schwarzen Himmel haben. Nun, man muß das Weiße Loch nehmen, wo man es findet, und wo die Struktur am schwächsten ist, was ein und dasselbe ist. Für die anderen wird es aber keine Rolle spielen; es könnte höchstens ein bißchen schöner werden. In der Umgebung wird es geraume Zeit nicht viele Markovische Tore geben. Jetzt können wir uns erholen. Wir müssen zusehen, wie die üblichen natürlichen Prozesse ihren Lauf nehmen. Mann! Ist das nicht großartig? Sieh dir die Energie-Meßgeräte an. Viel größer und heftiger als beim letztenmal. Das wird ein aufregendes neues Universum werden.«
    Für sie im Inneren der Sechseck-Welt verging wenig Zeit, weil sie hier kaum Bedeutung hatte. Die Sechseck-Welt wurde abseits gehalten, fern vom Rest des Universums, wie zuvor schon. Auch der Rest des markovischen Universums lief im alten Trott ab und würde es weiterhin tun, bis sie alles verlangsamten, um es der markovischen Zeit anzupassen.
    Sie überprüften den Schacht, sahen, daß Spezialschaltungen schon modifizierten, veränderten, reparierten, ja, ganze Abschnitte neu aufbauten. Sie hatten sich noch rechtzeitig ans Werk gemacht.
    Eine Stunde verging. Eine halbe Milliarde Jahre verging. Es war dasselbe. Das Universum dehnte sich aus. Riesige Gaswolken und andere Materie wirbelten hinaus, vom Strudel des Urknalls hinausgeschleudert.
    Zwölf Stunden vergingen. Sechs Milliarden Jahre vergingen. Es war dasselbe. Die Ausdehnung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher