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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
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haben.«
    »Wird es da nicht sehr eng werden, wenn die anderen durch die Zone-Tore gehen?« fragte sie. »Ich meine, die Schacht-Tore sind ja groß, aber die enormen Massen, die kommen, können sie nicht aufnehmen.«
    »Das brauchen sie nicht«, versicherte er. »Sie werden unterbrochen sein, werden wie bei den Milliarden, die wir vorhin entführt haben, warten, bis Durchlaß ist. Es ist sehr verwirrend, das gebe ich zu, aber das System war ja darauf eingerichtet, jeweils eine Welt zu bevölkern. Es war nie vorgesehen, daß das geschieht, was wir jetzt machen. Deshalb bekommen wir in erster Linie die Bevölkerung, die wir wollen, auf die Welt, die wir vorgesehen haben, aber es rutschen auch andere mit durch. So ist die Hälfte der mythologischen Wesen der Alten Erde hingelangt. Keine Sorge. Sie sind nicht für diese Welten gedacht und werden auf die eine oder andere Weise beseitigt – die meisten jedenfalls. Gewißheit hat man da nie. Wir haben ganz sicher viel Arbeit vor uns. Alles mit der Ruhe, damit wir es so gut wie möglich machen.«
    Sie blickte auf die Steuerkonsolen, die Meßgeräte, sah sich in den riesigen Kammern mit den zahllosen Relais aus schwarzen Punkten um. Da war keine Energie, kein Strom. Alles verschwunden, bis auf das System der Sechseck-Welt, das seinen Bestand erhielt, indem es die Energie aus einem Schwarzen Loch in einem anderen Universum bezog, einem ganz winzigen Schwarzen Loch, stellte sie fest.
    Sie machte sich oft Gedanken über das andere Universum. Besaß es Lebensformen, die sich auf natürliche Weise entwickelt hatten? Besaß es seine eigenen Markovier und eine Entsprechung zum Schacht der Seelen? Man konnte es nicht wissen, dachte sie. Niemals würde man das wissen. Jeder, der hier in ein Schwarzes Loch fiel – sobald es wieder Schwarze Löcher gab –, würde dort natürlich herauskommen, aber kaum in der nötigen körperlichen Verfassung sein, um zu sehen, was dort vorging.
    Es war eigentlich bedauerlich, aber erfahren würde man es nie. Bei all der neuen Macht und den Erkenntnissen blieben die beiden einzigen Geheimnisse für sie Parallel-Welten und Nathan Brazil. Aber es sollte auch weiterhin Geheimnisse geben, dachte sie.
    »Wie lange wird es dauern, bis alles abgeschlossen ist?« fragte sie.
    »Sechs Tage. Sechseck-Welt-Zeit, versteht sich, die einzige Zeit, die wir jetzt noch haben.«
    Sie dachte an das, was sich vorher zugetragen hatte.
    »Ortega… Zigeuner… Marquoz… ob noch einer von ihnen am Leben ist?«
    »Wir werden es nie wissen«, sagte er. »Wie dir die Erfahrung der letzten Monate verraten sollte, ist es nicht gut, sich auf der Sechseck-Welt aufzuhalten und bekannt zu sein. Man muß sie ein paar hunderttausend Jährchen in Ruhe lassen, damit sie vergessen, wer und was du bist, was sie sind und so weiter. Dann kennen sie dich nicht, wenn du wieder auftauchst. Nein, du begibst dich hinaus in das neue Universum, läßt dich nieder und machst es dir schön – bis sie dich wieder brauchen. Und nach einer Weile vergißt du selbst. Das markovische Gehirn erinnert sich an alles, aber das geschieht nur hier im Schacht. Anderswo besitzt du die Fähigkeit dazu nicht, es sei denn, das entwickelt sich oder wird eingebaut. Eigentlich eine Gnade, wie du sehen wirst.«
    Sie dachte nach.
    »Wir sind zu zweit, weißt du. Wir könnten diesmal Markovier bleiben.«
    »Das hilft nichts«, sagte er. »Weder uns noch irgend jemand anderem. Ein Gott langweilt und entfremdet sich noch mehr als ein menschliches Wesen. Und wir könnten uns nicht fortpflanzen, so daß es nur uns zwei gäbe. Wir würden eine Art monströses Götterspiel treiben oder auf einer markovischen Welt leben, uns neue Spielchen für unsere Gehirne ausdenken und verrückt werden. Wenn du wirklich willst, gut, aber der andere Weg ist viel interessanter. Du hast jedoch die Wahl. Du kannst dich löschen, dich in jeden Körper auf jeder Welt, die dir beliebt, verfügen, entweder als markovischer Prototyp oder, indem du durch das Schacht-Tor gehst, als einer von diesen Sterblichen. Ich bleibe bei unseren Leuten. Die haben noch so viele ungenützte Möglichkeiten .«
    »Diejenigen, die wir von hier aus hinausschicken, werden in erster Linie unsere Leute sein, Freiwillige oder Olympierinnen, die wissen, worauf sie sich einlassen. Aber die anderen, die wir von diesen Welten entführt haben, kurz bevor abgeschaltet wurde, die jetzt im Schwebezustand sind, sie werden plötzlich auf einer primitiven fremden Welt erwachen, die
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