Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
abzustimmen, und wir können ihn nicht damit befassen, bis das Ganze in gereinigter Fassung vorliegt. Es hat keinen Sinn, dem Universum mitzuteilen, daß so etwas wie Obie möglich ist, sonst würde jemand anderer darangehen, ein zweites Exemplar zu bauen.«
    Sie stimmten alle zu.
    Auf den Bildschirmen waren vier Raumschiffe zu sehen, Raumkreuzer der Kom-Polizei, die mit Traktorstrahlen große Objekte schleppten.
    »Was ist das?« fragte Wooly gebannt.
    »Anti-Materie, meine Liebe«, erwiderte Alaina. »Es gibt sie überall, wissen Sie. Schon immer. Man berechnet die Masse des Objekts, das man vernichten möchte, holt sich Anti-Materie von gleicher Masse, führt beides zusammen, und sie heben einander auf. Es hat ein Jahrhundert gedauert, auch nur einen Schleppstrahl zu entwickeln, der auf den Stoff nicht reagiert. Die Polizeischiffe fliegen eine Bahn, auf der die Anti-Materie-Asteroiden zur selben Zeit mit Neu-Pompeii zusammenprallen. Es wird einen gewaltigen Blitz geben, dann ist der Fall erledigt.«
    Sie sahen zu, als die Raumschiffe vorbeiflogen, im weiten Bogen davonhuschten, die Asteroiden herumschleuderten und losließen.
    Dann schossen diese davon.
    Während sie darauf warteten, daß die Geschosse ihr Ziel erreichten, sprach Alaina über andere Dinge.
    »Man kommt ins Sinnieren«, sagte sie, als sie Renard, den Bozog und den Ghiskind ansah. »Wenn ihr drei zusammenleben könntet, was wäre nicht alles möglich? Vielleicht werden wir es noch erleben, daß sich Zivilisationen begegnen.«
    »Wenn Sie auf der Sechseck-Welt gewesen wären, hätten Sie genug von fremden Rassen«, meinte Vistaru.
    »Vielleicht wird ein solches Zusammentreffen die größten Probleme aufwerfen. Wer weiß? Vielleicht gibt es Wesen, die aus Antimaterie bestehen.« Alaina schüttelte den Kopf. »Nun gut. Haben Sie über Ihre Zukunft schon nachgedacht?«
    »Wir – der Bozog, der Ghiskind und ich – können zur Sechseck-Welt zurückkehren«, erwiderte Renard. »Das haben wir Ihnen schon gesagt. Sie brauchen uns nur zu einer Markovier-Welt zu bringen. Wir haben gar keine andere Wahl. In diesem Teil des Universums ist kein Platz für uns.«
    Sie nickte.
    »Und Sie?« fragte sie Wooly und Vistaru.
    Wooly lächelte.
    »Nikki Zinder hat nie Gelegenheit gehabt, eine eigenständige Person zu sein, ihr eigenes Leben zu führen. Für ihre Tochter gilt dasselbe – und die anderen, nun, sie können lernen, Menschen zu sein. Es wird interessant sein, das alles zu verfolgen. Star und ich haben einander wirklich geliebt, wissen Sie. Es ist schön, nach zweiundzwanzig langen Jahren wieder zusammenzusein.«
    »Und wir sind Mavra etwas schuldig«, ergänzte Vistaru. »Wenn wir länger geblieben wären, wenn wir nur darauf geachtet hätten, daß Vashs Kinder alle davonkamen – wer weiß? Sie hatte ein schweres Leben. Vielleicht können wir diesen anderen Frauen helfen, statt sie sich selbst zu überlassen, wie man es mit Mavra getan hat. Soviel sind wir ihr, ihnen und uns selbst schuldig.«
    Alaina nickte.
    »Das verstehe ich. Ich werde Sie unterstützen. Mavras Honorar ist nie zur Auszahlung gekommen. Mit einer Million können Sie doch allerhand anfangen, nicht?«
    Wooly riß die Augen auf.
    »Eine Million!« Sie lachte plötzlich. »Mann! Wir kaufen unsere eigene Grenzwelt!« Sie sah Vistaru an. »Wir haben schon so viele Leben hinter uns. Wer weiß, vielleicht leben wir ewig. Wir können später immer noch auf die Sechseck-Welt zurückkehren.«
    Vistaru lachte.
    »Ja, aber nur langsam. Du bist nicht mehr mein Mann, sondern eine Superfrau.«
    »Ich habe als Frau angefangen. Vielleicht wird es Zeit, daß Wu Julee dahinterkommt, wie das wirklich ist.«
    »Es kann herrlich sein«, sagte Vistaru leise.
    »Da!« schrie Renard. »Die Asteroiden!«
    Vier kleine Punkte näherten sich auf den Bildschirmen der größeren Kugel. Ein ungeheurer Energieblitz zuckte auf, dann herrschte Leere.
    Die Abtastung zeigte keine Spuren von Neu-Pompeii mehr, nicht ein Stäubchen.
    »Nun gut«, sagte Alaina seufzend. »Fliegen wir.«
    Das Schiff begann zu vibrieren und schoß davon. Renard hatte Tränen in den Augen, alle schwiegen.
    »Leb wohl, Mavra. Vergib uns.«
    Sogar die Kapuze des Yugash neigte sich.

Ein namenloser Stern in M 51
    Sie stand im Dunkeln und streckte ihre vier Beine aus. Sie war es gewöhnt, im Dunkeln zu arbeiten, und fand schnell eßbare Früchte und etwas altes Brot. Die letzten Konserven hatte sie verbraucht.
    Sie fragte sich, warum sie noch lebte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher