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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
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wurden, was immer das sein mochte.
    Das war der Teil, der allen Besuchern verborgen blieb, den sie nie zeigten.
    Und das wunderte sie. Warum gerade sie? Wußten die Gedemondas, daß sie kamen? Wollte man ihnen helfen? Oder waren sie Gefangene, die man befragten wollte, bevor man sie über eine Felswand warf? Es gab keine Antworten, es wurde nur marschiert.
    Gelegentlich schnellten die großen Schneewesen einfach aus dem Boden herauf. Das beunruhigte sie zunächst, bis sie begriffen, daß es im Schnee Falltüren geben mußte – ob über Eishöhlen, natürlichen oder ausgeschachteten, oder Felshöhlen oder sogar künstlichen Bauwerken, die mit Schnee bedeckt waren, wußten sie nicht. Es war aber klar, daß man die Bevölkerung deshalb nicht sah, weil sie unter der Schneedecke lebte.
    Die Nacht kam und stürzte diese Winterwelt in eine unheimlich leuchtende Dunkelheit. Der Nachthimmel der Sechseckwelt spiegelte sich auf den Schneehängen wider. Neu-Pompeii war nicht sichtbar, aber der Asteroid mochte noch nicht aufgegangen sein oder sich hinter den hohen Bergen verstecken.
    Sie hatten keine Zeit gehabt, Vorräte mitzunehmen. Die Gedemondas waren sanft, aber unnachgiebig gewesen. Als sie protestiert hatten, waren sie einfach aufgehoben und auf die Wesen gesetzt worden, von denen sie am leichtesten getragen werden konnten: Tael und Doma.
    Zu hungern brauchten sie trotzdem nicht. Als es dunkel wurde, führte man sie in eine große Höhle, die sie dort nie vermutet hätten, und andere Gedemondas brachten bekannte Früchte und Gemüse auf großen Holztellern und einen Fruchtpunsch, der sehr gut schmeckte.
    Sie schienen sogar auf Mavras Probleme einzugehen. Ihr Teller war dicker und höher, damit sie leichter an das Essen kam, die Punschschüssel war tief, damit sie mühelos zu trinken vermochte.
    Renard hatte auf Mavras Vorschlag hin seine elektrischen Kräfte nicht angewendet; sie waren schließlich hier, um Verbindung mit den Gedemondas aufzunehmen, und das war gelungen. Er griff dann aber doch nach einem Apfel und ließ eine leichte Ladung hineinströmen, so daß er gebacken wurde.
    Die Gedemondas schienen nicht beeindruckt zu sein. Schließlich kam einer von ihnen heran und kauerte auf der anderen Seite des Tellers nieder. Eine Klauenhand berührte ihn. Es gab einen grellen Blitz, der nur für Sekundenbruchteile anhielt, dann waren Teller und Frucht einfach verschwunden. Renard war fassungslos; er betastete die Stelle. Sie war nicht einmal warm, aber es gab keine Sengspuren, nichts, es roch nur ein wenig nach Ozon. Das Schneewesen schnaubte befriedigt, tätschelte ihm herablassend den Kopf und entfernte sich.
    Damit waren die Demonstrationen der Stärke beendet.
    Sie waren völlig erschöpft und froren, aber sie verbrachten die Nacht nicht in der Höhle. Sie mußten zwar nicht laufen, aber es war unverkennbar, daß die Gedemondas einen Zeitplan einhalten wollten.
    Es dauerte mehrere Stunden, bis sie ihr Ziel erreichten, und inzwischen klagte Tael, daß sie keinen Schritt mehr weitergehen könne.
    Es war eine massive Felswand, die in der fast völligen Dunkelheit drohend aufragte. Sie gingen darauf zu und rechneten jeden Augenblick damit, daß sie abbiegen würden, aber das war nicht der Fall. Statt dessen öffnete sich die Wand vor ihnen.
    Um genau zu sein: Ein riesiger Steinblock drehte sich langsam, offenbar von einem Flaschenzug bewegt, und in die Dunkelheit strömte helles Licht heraus. Sie traten in den Tunnel.
    Das Licht stammte von einem schimmernden Mineral, das Fackelschein auffing und hundertfach verstärkt zurückwarf. Im Inneren war es taghell.
    Das Innere des Berges war ein Labyrinth von Gängen, und sie fanden sich nach wenigen Schritten nicht mehr zurecht. Es war jedoch warm, angenehm warm sogar, die Wärme stammte aus einer Quelle, die sie nie entdeckten, und man hörte sonderbare Geräusche von Arbeitsvorgängen, aber was vorging, konnte man nicht erkennen.
    Endlich langten sie am Ziel an. Es war ein behaglicher, großer Raum mit mehreren großen Betten, die gefüllt waren mit weichen Stoffpolstern, und einem großen Fellteppich, der für Mavra ideal war. Es gab nur einen Eingang, an dem zwei Gedemondas standen.
    Sie waren zu müde, um sich zu unterhalten oder sich Sorgen zu machen. Nach wenigen Minuten schliefen sie fest.
    Am nächsten Tag erwachten sie und fühlten sich viel besser, auch wenn sie sich immer noch wie gerädert vorkamen. Gedemondas brachten frisches Obst, ein anderes Getränk und sogar
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