Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
Sie sollen sofort zu mir kommen und mit niemand anderem sprechen. Niemand darf auch nur wissen, daß sie geholt worden sind.«
    »Ich erledige das sofort, Vorsitzender«, sagte die Person. Als sie gehen wollte, fragte er: »Wie kann ich zu Sex kommen?«
    Die Person sah ihn überrascht an.
    »Sobald der Vorsitzende es wünscht. Es ist für jeden Bürger eine Ehre.«
    »Ich möchte in fünf Minuten das beste Exemplar hier haben.«
    »Ja, Vorsitzender«, sagte die Person und ging.
    Seine Augen funkelten, und er rieb sich erfreut die Hände. Plötzlich sah er Nathan Brazils Bild vor sich.
    Er hat gesagt, er gibt mir meine Chance, dachte er. Und ich werde sie nutzen. Diese Welt wird verändert werden.
    Die Tür ging auf, und ein anderer Bewohner von Paradies kam herein.
    »Ja?« knurrte Varnett.
    »Ich sollte mich melden.«
    Er lächelte. Die Welt würde verändert werden, ja – aber noch nicht gleich, dachte er. Zuerst will ich meinen Spaß haben.
    »Komm her«, sagte er leichthin. »Du wirst geehrt werden.«

Am äußersten Rand – Harvichs Welt
    Er stöhnte und öffnete die Augen. Ein älterer Mann in Overall und kariertem Hemd beugte sich über ihn.
    »Kally? Hörst du mich, Junge? Sag etwas?« rief der alte Mann.
    Er ächzte.
    »Mein Gott, ist mir mies!« stieß er hervor.
    Der alte Mann lächelte.
    »Gut! Gut!« sagte er erfreut. »Ich dachte schon, es ist aus. Du hast ganz schön was abbekommen.«
    Kally betastete seinen Kopf. Unter dem Haar wölbte sich eine Beule, war getrocknetes Blut. Es schmerzte.
    »Versuche aufzustehen«, sagte der alte Mann und half ihm.
    Er schob sich unsicher auf die Beine.
    »Hab' dir gesagt, du sollst dir ein Mädel suchen, die dir auf der Farm hilft«, schimpfte der alte Mann. »Wenn ich nicht vorbeigekommen war', wärst du jetzt tot.«
    Der Mann schaute sich verwirrt um. Es war wirklich eine Farm. Hühner, ein baufälliger Stall mit ein paar Kühen, ein altes Blockhaus. Auf den Feldern schien Korn zu wachsen.
    »Stimmt etwas nicht, Kally?« fragte der Alte.
    »Ich – äh, wer sind Sie?« fragte er zögernd. »Und wo bin ich?«
    »Der Schlag auf den Schädel hat dir das Gehirn durchgeschüttelt, Junge. Geh lieber in die Stadt zum Arzt.«
    »Vielleicht haben Sie recht. Aber ich weiß immer noch nicht, wer Sie sind, wo ich bin – oder wer ich bin.«
    »Muß Magnesia sein oder was«, sagte der Alte besorgt. »Hol mich der Teufel. Du bist Kally Tonge, Junge, und seit im vorigen Winter dein Vater gestorben ist, versorgst du die Farm allein. Du bist hier auf Harvich geboren und wärst beinahe hier gestorben.« Er zeigte auf den Boden.
    Kally blickte hinunter und sah einen Bewässerungskompressor. Offenbar hatte er mit dem großen Schraubenschlüssel die Hauptmutter zugedreht, das Ding war angesprungen und hatte ihm den Schraubenschlüssel an den Kopf geschleudert.
    »Kommst du zurecht?« sagte der Alte. »Ich lauf zu meiner Alten, sonst ist der Teufel los, doch wenn du willst, schick' ich dir jemanden, der dich zum Doktor fährt.«
    »Ich gehe schon«, erwiderte Kally. »Aber erst mach' ich mich sauber. Wie – wie weit ist es in die Stadt?«
    »Depot ist eineinhalb Kilometer weg.« Der Alte zeigte nach rechts.
    Kally Tonge nickte.
    »Ich geh' hin, das ist besser. Ich schaff das schon.«
    »Also gut«, sagte der alte Mann zweifelnd. »Aber wenn ich nicht hör', daß du in der Stadt bist, schau' ich nach.« Er ging zur Straße zurück.
    Er reitet ein Pferd, dachte Kally staunend. Und die Straße ist unbefestigt.
    Er drehte sich um und ging in die Hütte.
    Sie war moderner, als er angenommen hatte, wenn auch klein. In einer Ecke ein großes Bett mit Felldecken, ein Spülbecken, Gasherd – darunter Gasflaschen – und das Wasser kam wohl aus einem Tank nebenan. Ein großer Kamin und eine einfache Dusche.
    Es gab auch einen kleinen Kühlschrank, betrieben von einer Traktorbatterie, wenn er einen Traktor hatte. In der Ecke bemerkte er einen Spiegel. Er schaute hinein.
    Er besaß ein kräftiges, festes, gutaussehendes Gesicht, lange Haare, die zu einem langen Pferdeschwanz zusammengebunden waren, einen Kinnbart, gut gepflegt, und darüber einen Schnurrbart. Das Haar war braun, der Bart aber rötlich.
    Er drehte den Kopf und sah die Wunde.
    Er ist bei dem Unfall gestorben, dachte er. Kally Tonge ist an der Wunde gestorben. Und ich bin in ihn hineingeschlüpft.
    Er zog sich aus, nahm den Spiegel und betrachtete sich am ganzen Körper. Er sah Muskeln und Schwielen.
    Er zog ein dickes Wollhemd
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher