Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
Junge zuckte, wie von einer Kugel getroffen. »Es gibt verschiedene Kom-Welten, manche besser als andere. Sogar die von Vardia kann sich erholen. Es sind Ameisenstaaten, aber sie könnten die Zukunft bedeuten. Ich gebe dir die Chance, einen Wandel zu schaffen. Wie die Murnies es mit dir gemacht haben, mache ich es mit dir. Du wirst Vorsitzender des Zentralkomitees von Paradies sein, früher Dädalus genannt. Du wirst der neue Vorsitzende sein. Der alte ist gestorben, und du bist aus den Kühlhallen geholt worden, um das Kommando zu übernehmen. Wenn es dir mit dem, was du gesagt hast, ernst ist, kannst du die Schwammhändler vertreiben und deinen Planeten umgestalten. Die Revolution wird leicht sein. Du hast alle Macht.«
    »Was geschieht mit dem Gehirn des neuen Vorsitzenden und mit meinem Körper?« fragte Varnett.
    »Austausch«, erwiderte Brazil. »Der neue Junge wird als Fledermaus in deinem alten Hex erwachen. Er wird zurechtkommen. Er ist das Befehlen gewohnt.«
    »Nicht in diesem Irrenhaus«, sagte Varnett lachend. »Gut, ich nehme an.«
    »Sehr gut«, erklärte Brazil. »Aber ich lasse dir einen Ausweg. Solltest du es jemals wollen, wird jedes markovische Portal sich für dich öffnen – um dich für immer hierherzubringen. Du wirst in einem neuen Körper sein, so daß niemand weiß, als was du auftauchen würdest. Du wärest hier bis zu deinem Tod, diese Wahl steht dir offen.«
    Varnett nickte.
    »Gut. Ich glaube, ich verstehe«, erklärte er und verschwand.
    »Serge Ortega«, sagte Brazil seufzend. »Was, zum Teufel, fange ich mit einem alten Halunken wie dir an?«
    »Ach, verdammt, Nate, was macht das schon?« sagte Ortega. »Diesmal haben Sie gewonnen.«
    »Sind Sie hier wirklich glücklich oder war das nur gelogen?«
    »Ich bin glücklich«, antwortete der Schlangenmann. »Obwohl ich diese Runde verloren habe, war es wirklich amüsant. Ich hätte das ungern versäumt.«
    Brazil lachte leise.
    »Gut, Serge.«
    Ortega verschwand.
    »Wohin haben Sie ihn geschickt?« fragte Vardia zögernd.
    »Achtzig Jahre sind die durchschnittliche Lebenszeit eines Ulik«, erwiderte Brazil. »Serge hat nicht als Ei angefangen, ist also schon ein sehr alter Mann. Er hat ein Jahr vor sich, fünf, vielleicht zehn. Ich halte es nicht für unmöglich, daß er dagegen aufkommt, aber warum nicht? Er soll leben und sich amüsieren.«
    »Also bleiben noch wir«, sagte Wuju leise.
    Die markovische Erscheinung flackerte, wurde körnig, begann zu funkeln. Die Form wirbelte, verwandelte sich, und plötzlich stand vor ihnen der alte, menschliche Nathan Brazil, in der bunten Kleidung, die er ein Leben zuvor im Raumschiff getragen hatte.
    »Mein Gott!« stieß Wuju hervor.
    »Die Gott-Rolle ist ausgespielt«, sagte er erleichtert. »Ihr solltet sehen, mit wem ihr es wirklich zu tun habt.«
    »Nathan?« sagte Wuju zögernd und trat vor.
    Er hob die Hand und hielt Wuju seufzend auf.
    »Nein, Wuju. Es könnte nichts werden. Nicht mehr. Nicht nach alledem. Es würde ohnehin nichts werden. Ihr beiden verdient viel Besseres, als das Leben euch gegeben hat. Es gibt andere wie euch, die nie Gelegenheit hatten zu wachsen. Sie können ein wenig Güte und viel Liebe gebrauchen. Ich habe alles, was ich über euch weiß, in das Gehirn eingegeben, und es hat Vorschläge gemacht. Wenn wir uns irren, habt ihr nach einer Probezeit dieselbe Möglichkeit wie Varnett. Ihr müßt nur in die Nähe eines markovischen Portals gehen, es befördert euch hierher. Ihr seid dann wieder in Zone. Wie Varnett müßt ihr dann euer Glück versuchen. Wenn ihr noch einmal hierherkommt, gibt es keine Rückkehr. Doch versucht es eine Weile nach meinem Vorschlag. Und vergeßt nicht, zwei Menschen können eine Welt verändern, wenn sie wollen.«
    »Aber was –«, begann Wuju und verstummte mitten im Satz.
    Die zwei Körper verschwanden nicht, sie sanken einfach zusammen wie ein Anzug, dessen Träger fort ist.
    Brazil ging hin und legte sie so zurecht, als schliefen sie.
    »Und was nun, Brazil?« fragte er sich.
    Du gehst zurück und wartest, sagte ihm sein Gehirn.
    Und die Körper? fragte er sich. Er konnte sie nicht einfach zerstören. Obwohl ihre Eigentümer fortwaren, lebten sie als leere Hülsen weiter.
    Aber es gab keine andere Möglichkeit, das wußte er. Sie waren nur noch Erinnerungen für ihn. Es knisterte, und die Körper waren verschwunden, zur Primärenergie zurückgekehrt.
    »Ach, zum Teufel damit«, sagte Nathan Brazil, und auch er verschwand.
    Der Kontrollraum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher