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Sechs Richtige (German Edition)

Sechs Richtige (German Edition)

Titel: Sechs Richtige (German Edition)
Autoren: Steffi von Wolff
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was anderes sagst, aber okay.» Sie sah ein wenig erleichtert aus. «Ich bin müde. Ich geh dann mal schlafen.»
    «Gute Nacht.» Sie ging langsam ins Haus zurück.
    In diesem Moment kam Vanessa raus und ging zu ihrer Schwester. Antonia erzählt ihr kurz, was sie zu Sophia gesagt hatte.
    «War das jetzt zu hart?», fragte sie dann.
    «Quatsch», sagte Vanessa. «Ganz ehrlich, du könntest viel saurer sein, ich übrigens auch, mal so am Rande bemerkt. Aber wie gesagt, ich muss ja eigentlich dankbar dafür sein, dass Marko weg ist.»
    «Ich hoffe ehrlich, dass mir so was nie passiert, also dass ich mal so sein könnte wegen eines Typen!» Antonia schüttelte den Kopf. «Das wäre entsetzlich.»
    «Ich glaub nicht, dass du so wirst. Und ich kenne dich schon sehr lange. Außerdem …», Vanessa schaute in die Runde, «… haben wir nicht gesagt, egal, was passiert, wir halten zusammen? Wir haben
uns
, das dürfen wir nicht vergessen!»
    «Da hast du recht.» Und sie rückten wieder zusammen und schauten sich an.
    «Nie im Leben werden wir neidisch oder missgünstig zu anderen sein», sagte Vanessa wie damals. «Wir versprechen uns, dass wir immer ehrlich sein werden und anderen das gönnen, was sie sich verdient haben. Auf drei sagen wir: Ich verspreche es. Eins, zwei, drei.»
    «Halt», unterbrach Frauke sie. «Gilt das auch, wenn ich in Mathe und Englisch besser bin als du? Ich bin kurz davor!» Stolz strahlte sie in die Runde.
    «Erstens stimmt das noch lange nicht, aber du bist auf einem guten Weg, und zweitens: Ja!», sagte Vanessa. «Also, noch mal, eins, zwei, drei.»
    «Ich verspreche es», sagten alle Anwesenden, und dann begannen sie erleichtert zu lachen.
    Alles war gut! Alles!
    Endlich.
    Sommer 2014
    «Was so ein Millionengewinn alles mit sich bringt», sagte Hanno zu seiner Frau.
    «Ja», antwortete die und sah die Kinder reihum an. Alle waren auf ihre Art erwachsener geworden. Natürlich nicht wirklich erwachsen – bei Lilly war das ja auch gar nicht möglich –, aber eben reifer. Vanessa und Fridtjof waren immer noch zusammen, und das tat beiden gut. Mia war regelmäßig auf der Insel bei Jan gewesen, und auch diese Beziehung hatte sich gefestigt.
    Und Antonia hatte wohl eine neue beste Freundin – Marie-Christine und sie hingen zusammen wie die Kletten. Zu Sophia hatte sie noch losen Kontakt, aber es war tatsächlich so, wie sie gesagt hatte: Sie war zu tief verletzt; eine wirklich feste, enge Freundschaft würde sie mit ihr nie wieder eingehen wollen. Sie fühlte sich gut damit.
    Marko war aus Frankfurt weggezogen, nachdem niemand mehr mit ihm was zu tun haben wollte. Wo er nun wohnte, wusste niemand so genau, und es interessierte auch keinen.
    «Und ihr meint wirklich, ja?», fragte Astrid in die Runde, und alle nickten.
    «Für mich gilt es ja nicht», sagte Jan. «Ich mache mit Fridtjof das Praktikum auf dem Festland, aber wir kommen, sooft es geht, nach Hause.»
    «Nach Hause», sagte Astrid mit einem warmen Gefühl.
    Warum eigentlich nicht? Warum nicht noch ein Jahr bleiben? Es gefiel ihnen gut hier, und zurück konnten sie auch dann noch. Das war alles geregelt.
    Warum nicht das tun, was einem gefiel? Jérôme hatte das schließlich auch gemacht. Er wohnte bis auf weiteres auf Helgoland, weil Gustav angeblich nirgendwo anders mehr atmen konnte. Außerdem hatte Jérôme ein Auge auf einen Kellner in seinem Alter geworfen, die beiden machten zusammen Yoga, während Gustav wie gehabt immer irgendwo dagegenlief.
    Sie schaute Hanno an.
    «Ich muss euch übrigens noch was sagen», sagte der dann, und die Familie schaute ihn fragend an.
    Hanno stand auf, ging zu seinem Schreibtisch, holte etwas aus der Schublade und hielt es hoch.
    «Ich habe dieses Jahr zu einem kleinen Buch zusammengefasst», sagte er dann und grinste. «Es ist ja einiges passiert. Und wer weiß, was noch alles kommt!»
    Alle standen auf und starrten dann auf das Buch.
    «Sechs Richtige» stand auf dem Cover, und sie fingen an zu lachen.
    Ja, sechs Richtige – das waren sie.
    Das war die Familie!
    ENDE

[zur Inhaltsübersicht]
    Danke an:
    Meine Nichte Malin fürs Vorablesen! Yolo!
    Silke Kramer für ihre endlose Geduld!

    Und noch eine Info:
    Das ist ein Roman, und deswegen ist nicht alles auf Helgoland so, wie es hier beschrieben wird. Weil es ja ein Roman ist.

Über Steffi von Wolff
    Steffi von Wolff, geboren 1966, landete Anfang der 1990er beim Radio. Zuerst als Moderatorin, Redakteurin und Reporterin bei hr3, dann bei der
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