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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie
Autoren: PeP eBooks
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MEHR LEER!«, sagte Luke mit lauter Stimme über den Krach hinweg, während er zusah, wie eine Armee von Männern in dunkelroten Overalls Umzugskisten in das schwarze Backsteinhaus trugen. Keiner der Männer hatte erkennbare Gesichtszüge: weder Augen, noch Ohren, Nase oder
Mund. Schaudernd dachte Luke daran zurück, wie die Möbelpacker damals bei ihm zu Hause eingetroffen waren, um ihn mit seiner Familie in die Scream Street umzusiedeln.

    »Wer da wohl einzieht?«, rief Cleo laut.
    »Keine Ahnung!«, schrie Rhesus. »G.H.U.L. warnt uns ja nie vor.« Noch während er sprach, flirrte die Luft vor den drei Freunden, und ein Gespenst wurde sichtbar. Es hatte die wildeste zurückgekämmte Frisur, die Luke je gesehen hatte.
    »Na, sieh mal einer an«, sagte der Geist grinsend, griff nach Rhesus’ Hand und schüttelte sie kräftig. »Da haben wir anscheinend ein paar Musikfans!«
    Er zeigte unbestimmt auf das Haus hinter sich. »Ich nehme an, ihr erkennt Buddy Bones, den weltweit größten Skelett-Jazz-Schlagzeuger?«
    »In welcher Band hat er denn mitgespielt?«, erkundigte sich Rhesus.
    »Ach, er kam nie in die Nähe anderer Musiker«, sagte der Geist. »Hat sie sogar richtiggehend gehasst. Also hat er immer allein
gespielt. Fünfzehn Alben mit nichts als Schlagzeug-Solos!«
    »Hört sich an wie -«, setzte Cleo an, aber das Gespenst fiel ihr ins Wort.
    »Mad Ghost«, sagte es und schob Luke eine durchscheinende Visitenkarte in die Hand. »Präsident der Bony Music.«
    In diesem Augenblick liefen zwei Packer stolpernd vorbei. Zwischen sich trugen sie eine altmodische Jukebox. »Seid bitte vorsichtig damit, Jungs«, warnte Mad sie. »Diese Jukebox enthält ein paar der wertvollsten Schallplattenraritäten, auf die ihr vermutlich je stoßen werdet.«
    Es war nicht wahrnehmbar, ob die Packer die Worte des Gespenstes gehört hatten oder nicht. Sie stellten die Jukebox im Garten ab und machten sogleich kehrt, um die nächsten Sachen anzuschleppen.
    »Was ist nur mit den Jungs los?«, fragte
Mad. »Ich wollte ihnen ein Trinkgeld geben, als sie unsere alte Wohnung ausgeräumt haben, aber sie scheinen irgendwie nichts von dem zu hören, was ich sage!«
    »Sie kommen von G.H.U.L.«, erklärte Rhesus. »Der Gesellschaft für Häuser ungewöhnlicher Lebensformen. Man hat ihnen alle Sinne genommen, damit ihnen niemals auch nur aus Versehen herausrutschen kann, wo sich die Scream Street befindet.«
    »Wirklich alle Sinne?«, hakte das Gespenst nach.
    Rhesus nickte. »Na ja, außer dem Tastsinn, den brauchen sie ja, damit sie überhaupt Ihre Möbel von Ihrem alten zu Ihrem neuen Haus transportieren können.«
    »Und sie können noch nicht mal sprechen?«, sagte Mad. »Mann, das muss ja ruhig sein, dort, wo sie leben!«

    Luke schaute zu Rhesus und Cleo. »Tja, man könnte sogar sagen, dort ist es richtig still …«, meinte er mit einem Grinsen.

3. Kapitel
    Der Speicher

    Cleo drehte den kunstvollen Messinggriff und drückte gegen die Tür der Scream Street 5, die sofort aufschwang. »Es ist nicht abgeschlossen!«, rief sie.

    »Psst!«, machte Luke warnend.
    »Nichts ›psst!‹«, sagte Cleo. »Die Packer haben doch gar keine Ohren. Sie können mich also nicht hören.«
    »Das zwar nicht, aber vielleicht spüren sie die Vibrationen deiner Worte in der Luft.«
    »Das stimmt«, unterstützte Rhesus ihn. »Mein Onkel Sisor war so blind wie eine Fledermaus, und um das zu kompensieren, sind seine anderen Sinne stärker geworden. Er konnte auf hundert Meter Entfernung fühlen, wie ein Blutstropfen auf dem Boden aufkam.«
    »Ihr beide seid echt totale Quatschköpfe!«, fuhr Cleo sie an. »Wenn sie wirklich meine Stimme in der Luft spüren könnten, dann wären sie doch schon längst in Aktion ge -«
    Cleo kreischte auf, als plötzlich zwei kräftige
Hände aus der Dunkelheit sie packten und ins Haus hineinzogen.
    »Also, wenn wir sie erst mal gerettet haben«, sagte Rhesus zu Luke, »darf dann bitte ich zu ihr sagen: ›Siehst du? Hab ich’s nicht gesagt?‹«
     
    Im Haus drinnen war es stockdunkel. Luke tastete sich langsam an den Wänden entlang - bis er mit dem Schienbein gegen ein niedriges Tischchen knallte.
    »Oje, das ist doch echt zu blöd«, zischte er. »Vielleicht brauchen die Packer kein Licht, um was zu sehen, aber ich bin im Dunkeln echt aufgeschmissen!«
    »Warte mal kurz«, flüsterte Rhesus und zog aus seinem Umhang eine brennende Fackel. Sofort wurde der Raum von der knisternden Flamme erhellt.
    »Was soll das?«,
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