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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie
Autoren: PeP eBooks
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sagte Luke. »Die Wärme
können die Packer sicher kilometerweit spüren!«
    Seufzend steckte Rhesus die Fackel wieder in seinen Umhang zurück. Stattdessen fischte er nun eine kleine batteriebetriebene Taschenlampe heraus. Der Strahl konnte die Dunkelheit zwar nur ungenügend durchdringen, aber es war besser als nichts.
    Luke und Rhesus drängten sich dicht aneinander, als sie ins Wohnzimmer traten. Auf der Couch saßen lauter Packer, sie waren geradezu unheimlich reglos und ruhig. Ihre glatten Gesichter schimmerten, als der Strahl der Taschenlampe über sie hinwegglitt.
    »Wo ist Cleo?«, formte Luke stumm mit den Lippen. Rhesus zuckte die Achseln, doch da beantwortete ein Kreischen von oben seine Frage. Augenblicklich waren die
Packer auf den Beinen und eilten dem Geräusch nach. Dabei wichen sie gekonnt den Möbeln aus.
    Luke und Rhesus folgten den Männern die Treppe hinauf in ein Zimmer, in dem Packer ein Bett umstanden. Leise schlichen sich die beiden Jungs hinter ihnen rein.
    Einer der Packer band Cleo mit ihren eigenen Bandagen an Händen und Füßen an die Bettpfosten. Rhesus wollte schon zu ihr laufen, aber Luke hielt ihn zurück. »Wir können es nicht riskieren, sie aufzuschrecken«, sagte er leise. »Wir wissen nicht, wie sie auf uns reagieren.«
    »Aber wir können Cleo doch nicht einfach so da liegen lassen!«, zischelte Rhesus.
    »Wir bekommen sie schon frei«, sagte Luke, »aber wir müssen auf eine günstige Gelegenheit warten.« Die Jungs drückten sich ganz flach an die Wand, damit sie nicht
gegen jemanden stießen oder jemand sie bemerkte. Zum Glück schienen die Packer mit der zappelnden Cleo so beschäftigt zu sein, dass sie die Schwingungen ihrer Stimmen nicht bemerkten.
    Auf irgendein stummes Signal hin hob jeder Packer die rechte Hand und hielt die Fingerspitzen an die Stirn seines jeweiligen Nachbarn.
    »Aha, so kommunizieren sie also miteinander«, stellte Rhesus fest, der sich gerade mit Luke in eine schmale Lücke neben dem Kleiderschrank quetschte. »Eine Art telepathische Vibration.«
    Die Jungen sahen, wie einer der Packer seine Hand seitlich an Cleos Gesicht hielt. Die Mumie riss die Augen und rief: »Natürlich könnt ihr keinen Herzschlag hören, ihr Idioten. Mein Herz liegt zu Hause im Kühlschrank!«

    »Sie stellen ihr Fragen«, flüsterte Rhesus. »Sie muss ihre Stimmen im Kopf hören können!«
    »Okay, das mit der günstigen Gelegenheit vergessen wir besser«, verkündete Luke. »Wir müssen das Ganze sofort stoppen. Wenn Cleo rausrutscht, dass wir hier sind, um Herus Grab zu finden, erzählen die Packer vielleicht Sir Otto, wo sich das nächste Relikt befindet.«
    Wieder hallte Cleos Schrei durch den Raum. »Nein, ich bin kein Staubsauger-Vertreter und ich will euch auch nichts verkaufen!«
    »Wir müssen die Packer irgendwie ablenken«, sagte Rhesus und zog mehrere Gegenstände aus seinem Umhang: eine Duftkerze, ein Fläschchen mit Vanillegeschmack und eine Sonnenbrille.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«,
fragte Luke. »Die Brille bringt doch nichts - schließlich haben die Packer keine Sinne!«
    »Hör auf, mich so blöd anzumachen«, fuhr Rhesus ihn an. »Ich versuche hier - ah!« Der Vampir musste grinsen, als er endlich fand, was er suchte.
    »Das kann nicht dein Ernst sein«, fauchte Luke mit Blick auf die Ansammlung an Gegenständen, die Rhesus rausgekramt hatte.
    » Du hast doch gerade gesagt, dass wir sie ablenken müssen«, verteidigte sich Rhesus. »Wenn du nicht willst, dass die Plapperbandage redet, schlage ich vor, dass du das hier anlegst.«
    Seufzend band sich Luke die beiden Gummibänder um die Knie, während Rhesus gleichzeitig ein Paar Lederriemen über die Schultern seines Freundes legte und festschnallte. Dann zog er ein Kazoo aus seinem Umhang, steckte es Luke in den Mund und
trat einen Schritt zurück, um Scream Streets erste Ein-Mann-Band zu bewundern.
    »Na los!«, drängte der Vampir.
    Luke warf Rhesus einen wütenden Blick zu, ehe er auf die Tür zustampfte und dabei mit den Knien zusammenstieß, um die Becken aneinanderzuschlagen. Bei jedem Schritt dröhnte die Basstrommel auf seinem Rücken. Mit einem tiefen Seufzen begann Luke eine schwungvolle Version von »When the Saints go marching in« auf dem Kazoo zu spielen.

    Nur mit Mühe konnte Rhesus das Lachen unterdrücken, als sich alle Packer im Zimmer zu Luke umdrehten
- die Schwingungen der schrecklichen Musik waren für sie eine einzige Reizüberflutung.
    Als Luke trommelnd und
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