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Scream Street - Das Herz der Mumie

Titel: Scream Street - Das Herz der Mumie
Autoren: PeP eBooks
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ihre Fesseln schwanden, plumpsten Luke, Rhesus und Cleo zu Boden.
    »Seht mal!«, rief Rhesus und deutete auf die dichten grauen Spinnweben, die die Häuser und Bäume der Scream Street überzogen und nun ebenfalls wegschrumpften.
    Luke nahm das Schwert in die Hand, als Sir Otto sich langsam aufrappelte und blinzelte, um auszuprobieren, ob sein Augenlicht noch ging. Luke zeigte auf die Brust des Verwalters. »Cleo«, sagte er. »Ich glaube, Sir Otto hat da was für uns.«
    Cleo griff in die Jackentasche des Verwalters und holte das Herz der Mumie und
Stolpersteins Geschichten aus der Scream Street heraus. Der Autor blinzelte ins helle Sonnenlicht. »Euch drei kann man aber auch keine Minute alleine lassen, oder?«, sagte er grinsend.
    »Damit kommt ihr nicht davon«, blaffte Sir Otto, der langsam wieder sehen konnte. »Dixon, verwandle dich in etwas, das ihnen wirklich etwas antun kann.« Doch der Neffe des Verwalters antwortete nicht. »Dixon!«
    Ein leises Wimmern ertönte. Dixon starrte an den Außenwänden der Feist-Villa hinauf, von wo das Trippeln winziger Beinchen und das Klicken von Kieferklauen zu hören war. Die schwarzen Spinnen kehrten zurück. »Sie kommen«, kreischte er. »Was machen wir denn jetzt, Sir Onkel Otto?«
    » Wir müssen gar nichts tun«, sagte Sir Otto breit lächelnd und zeigte mit einer Armbewegung auf die Jukebox. »Wenn wir
die wieder angeschaltet haben, lassen uns diese Teile in Ruhe.«
    Doch gerade als der Verwalter nach dem EIN-Schalter griff, huschten viele kleine silbrige Spinnen von hinten auf die Jukebox und besetzten die Schalter. »Das sind die Putz-Spinnen!«, rief Cleo überrascht.
    »Aha, anscheinend finden sie also noch immer Dreck und Abfall«, sagte Rhesus grinsend.
    »Dixon«, schnauzte Sir Otto seinen Neffen an. »Mach was!«
    Dixon streckte seine zitternde Hand nach der Jukebox aus, zog diese aber sofort wieder zurück, als die Putz-Spinnen ihn wild anklickten. »Ich kann nicht«, jammerte er. »Ich hab Angst!«
    »Vielleicht kann dich das hier ja etwas aufmuntern«, sagte Rhesus und zog einen Blechaffen aus seinem Umhang. Er sah haargenau
so aus wie der, den er im Haus der Packer gelassen hatte. »Ich hab euch ja erzählt, dass ich noch einen habe.«
    »Was sollen wir denn damit?«, fragte Sir Otto voller Hohn, als die Spinnenarmee am Dachrand auftauchte und die Fassade hinunterzukrabbeln begann.

    Rhesus zog den Affen hinten am Schlüssel auf, dann tunkte er das Blechspielzeug in die klebrigen Reste des Spinnennetzes. »Ich werde dir Beine machen!«
    Luke hielt Sir Otto mit dem Schwert in Schach, während Rhesus hinter den Verwalter trat und ihm den Affen hinten im Nacken festklebte. Sofort begann dieser die kleinen Becken aneinanderzuschlagen, sodass die schwarzen Spinnen die Mauern der Feist-Villa herunterhasteten und sich zu Sir Ottos Füßen scharten.
    »Idioten«, grinste der Verwalter. »Dieses alberne Spielzeug hält die Spinnen doch unter Kontrolle. Sie werden mir nichts tun.«
    »Das stimmt«, sagte Luke. »So lange, bis der Affe aufhört …«
    Erschrocken riss Sir Otto die Augen auf. »Dixon!«, brüllte er und versuchte, an den
Affen in seinem Nacken zu gelangen. »Mach das Ding von mir ab!«
    »Ich komme nicht hin«, heulte sein Neffe, der sich fürchtete, zu nahe an die sich wiegenden schwarzen Spinnen heranzugehen.
    Sir Otto drehte sich auf dem Absatz um und rannte auf die Scream Street hinaus. Dabei schlug er wie wild mit den Armen um sich, um das Spielzeug wegzuschlagen. Die Spinnen rannten hinter ihm her und klickten glücklich und zufrieden mit den Kieferklauen. In sicherer Entfernung folgte ihnen Dixon.
    »Ich glaube, das hier gehört dir«, sagte Cleo und reichte Luke Stolpersteins Geschichten aus der Scream Street und das Mumienrelikt.
    Rhesus zog eine Brille aus seinem Umhang und setzte sie auf, lächelte in die helle Sonne hinauf, die zum ersten Mal seit Jahrzehnten
über der Scream Street stand. »Na, sollen wir Sir Otto noch ein bisschen ärgern?«, fragte er.
    »Nööö«, sagte Luke, der sich das Buch und das Relikt in die Gesäßtasche seiner Jeans steckte. »Das bringe ich nicht übers Herz.«

cbj
ist der Kinder- und Jugendbuchverlag
in der Verlagsgruppe Random House
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    1. Auflage
Deutsche Erstausgabe September 2010
Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform
© 2010 cbj Verlag, München
Erstmals erschienen unter dem Titel »Scream Street.
Heart of the Mummy« bei Walker Book Limited.
    Text ©
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