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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1
Autoren: Anthologie
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polnische Exilregierung. Deutsche Luftangriffe auf Coventry, London und Malta. Italien tritt kurz vor Beendigung des deutschen Frankreichfeldzuges auf deutscher Seite in den Krieg ein. Veit Harlan dreht den antisemitischen Hetzfilm „Jud Süß“. Die Nazis beginnen mit der systematischen Vernichtung von Geisteskranken und anderen sogenannten unwerten Lebens. Walt Disney dreht den Zeichenfilmklassiker „Fantasia“. Die Engländer erleiden bei Dünkirchen eine Niederlage. Charlie Chaplin dreht in Amerika den Film „Der Diktator“, eine Persiflage auf Adolf Hitler. Der französische Marschall Petain, Führer des unbesetzten Frankreichs, arbeitet mit der deutschen Besatzung zusammen, während sich im Untergrund eine starke Widerstandsbewegung formiert. Mikrofilme kommen erstmals massiv zum Einsatz und dienen insbesondere Bibliotheken als platzsparende Technik. In der „Schlacht um England“ gelingt den britischen Truppen die Zerschlagung der deutschen Luftoffensive. Deutsche Invasionspläne werden daraufhin zu den Akten gelegt. Alfred Hitchcock dreht den Film „Rebecca“ nach einer Romanvorlage von Daphne du Maurier.

Ross Rocklynne Aufstieg und Untergang (Unguh Made a Fire)
    Ross Rocklynne heißt eigentlich Ross L. Rocklin und wurde 1913 geboren. Er ist wohl der am wenigsten bekannte Autor dieser Sammlung, dennoch haben wir es mit einem bedeutenden SF-Epigonen der vierziger Jahre zu tun, über den in der von Peter Nicholls herausgegebenen „Encyclopedia of Science Fiction“ steht: „RR war einer der interessantesten Pulp-Schreiber jener Tage; er hatte eine blühende Phantasie und schrieb viel besser als die meisten anderen.“
    Rocklynne begann 1935 SF zu publizieren, und bis 1947 waren in Magazinen wie „Startling Stories“, „Amazing Stories“ und vor allem „Astounding Science Fiction“ etwa 75 seiner Kurzgeschichten und Novellen erschienen. Er blieb bis in die fünfziger Jahre hinein aktiv und feierte gegen Ende der sechziger Jahre ein überraschendes Comeback, mit dem er der staunenden Fachwelt bewies, daß er auch stilistisch mit den modernen SF-Autoren mithalten und sich den veränderten Erfordernissen im Genre anpassen konnte. Eine seiner Geschichten erschien sogar in Harlan Ellisons Anthologie „Again Dangerous Visions“ (1972). Da von ihm nur zwei Bücher erschienen, die Storysammlung „The Men and the Minor“ (1973) und der Roman „The Sun Destroyers“ (1973), kann man ihn als typischen Magazinautor bezeichnen.
    Rocklynne hatte seine beste Zeit in den frühen vierziger Jahren, als eine Reihe guter Geschichten aus seiner Feder in „Astounding“ erschienen. „Quitos“ (1940) und „Time Wants a Skeleton“ (1941), die beide auch in deutschen Übersetzungen erschienen, zählen dazu, ebenso wie die von uns ausgesuchte Geschichte „Unguh Made a Fire“ ( „Aufstieg und Untergang“ ) , einem romantisch-traurigen Stimmungsbild, das Rocklynnes Stärke, menschliche Schicksale – und hier sind es die ganzer Spezies – in einen SF-Rahmen zu setzen, gut verdeutlicht. Zwar vergaß Ross Rocklynne in seinen Geschichten jener Zeit nie die kosmische Komponente, doch stand bei ihm immer der Mensch im Mittelpunkt. Das Thema und die edlen, in tragischer Größe geschilderten Außerirdischen machen die vorliegende Story zu einem Musterbeispiel dessen, was John W. Campbell zu Beginn seiner Herausgeberschaft bei „Astounding“ forderte: glaubhafte Personen, die sich in einer hypothetischen Umwelt logisch verhalten; Geschichten, die auch noch Jahrhunderte später lesbar sein sollten.
    Das Raumschiff vom Mars durchstieß die Atmosphäre und senkte sich langsam auf eine weite, grüne Fläche hinab, die zwischen einem ruhig dahinfließenden Strom und einem grünen Wald lag. Der Planet Erde befand sich im Zeitalter des Pliozäns, der jüngsten Stufe des Tertiärs.
    Kommandant Talbo hatte den Dienst an seinen zweiten Kommandanten Keddel abgegeben und begab sich – mit einem feinen Lächeln auf dem Gesicht – hinauf zur Beobachtungskabine. Trotz der im Schiff herrschenden leichten Marsgravitation stolperte er.
    Die Beobachtungskabine bestand praktisch mehr aus Quarzfenstern als aus festen Metallwänden. Talbo schloß die Tür hinter sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen sie. Einen Augenblick lang betrachtete er die sechsundzwanzig Personen, die, außer Keddel, Cay, Rignor und ihm selbst, die letzten Überlebenden des Marsvolkes waren, das von einer furchtbaren Seuche dahingerafft worden war.
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