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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1
Autoren: Anthologie
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logisch oder glaubhaft erscheinen. Bei van Vogt blieb die Logik oftmals auf der Strecke, trotzdem hatte Campbell nichts gegen dessen Stories einzuwenden, denn van Vogt verstand es, auch die haarsträubendsten Situationen als völlig normal erscheinen zu lassen. Und obendrein war Campbell selbst nicht gegen Irrationalismen gefeit. Immer auf der Suche nach Neuem, nach wissenschaftlichen Durchbrüchen, ging er häufig Pseudo-Wissenschaftlern auf den Leim. So applaudierte er Charles Hoy Fort und seinen eher absurden Werken über ungeklärte Phänomene, gab in den fünfziger Jahren „Heilslehren“ wie der Dianetik (Scientology) in „ASF“ breiten Raum und verteidigte Mätzchen wie die Hieronymus-Maschine und den Dean-Drive mit messianischem Eifer.
    Das änderte aber nichts an der Tatsache, daß John W. Campbell „ASF“ zu einer ernst zu nehmenden und im Vergleich mit anderen SF-Magazinen geradezu „erwachsenen“ Publikation machte. In „ASF“ wurde der Intellekt des Lesers angesprochen. Das geschah ab 1939 rein äußerlich durch die unterkühlt und nüchtern wirkenden Titelbilder von Hubert Rogers, dessen Arbeiten sich sehr von den stereotypen, meist leichtbekleidete Mädchen, außerirdische Monster und einen Helden mit Strahlenpistole darstellenden grellbunten Cover seiner Kollegen abhoben. Als Innenillustrator setzte Charles Schneeman neue Maßstäbe bei den Schwarzweißzeichnungen, durch welche die Texte aufgelockert wurden. Campbell führte auch neue Rubriken ein, wie eine wissenschaftliche Kolumne, die von Fachleuten geschrieben wurde, oder das „Analytische Labor“, in dem abgestimmt wurde, wie gut die einzelnen Beiträge einer Nummer beim Leser ankamen. Dann wurde großer Wert auf die Kommunikation mit der Leserschaft gelegt, und die Leserbriefe bewiesen, die Fans von heute waren die Autoren von morgen. Namen wie Ray Bradbury, Frederik Pohl, James Blish, C. M. Kornbluth waren keine Seltenheit auf den Leserbriefseiten der Jahre 1938 – 1940.
    Das wichtigste von allem waren aber die neuen Geschichten. Allerdings, so ganz neu waren nicht alle … Da man bei „ASF“ bessere Honorare erwarten konnte als bei jedem anderen SF-Magazin, war es für Campbell natürlich ein Leichtes, auch bekannte Autoren um sich zu versammeln. 1937/38 war der erste Roman einer neuen Serie von E. E. „Doc“ Smith mit großem Erfolg in „ASF“ gelaufen: „Galactic Patrol“ ( „Galaktische Patrouille“ ) , der Beginn der Lensman-Saga. Gegen Ende 1939 erschien dann der zweite und noch weitaus bombastischere Teil dieser Space Opera in Fortsetzungen.
    Gray Lensman ( „Die grauen Herrscher“ ) entzückte die Leser mit seinen Gigantomanien und immer gefährlicher werdenden kosmischen Auseinandersetzungen. Sicherlich waren es nicht nur die intellektueller angehauchten Stories eines Asimov, Heinlein, van Vogt oder Lewis Padgett, die viel von der Faszination des „Golden Age“ ausmachten, auch der abenteuerliche Lesestoff, den E. E. Smith mit seinem vorerst 4-teiligen Lensman-Zyklus, Jack Williamson mit seiner „Legion of Time“ (1938, „Die Zeitlegion“ ) und Clifford D. Simak mit „Cosmic Engineers“ (1939, „Ingenieure des Kosmos“ ) lieferten, verfehlte seinen Eindruck nicht, besonders bei den jüngeren Lesern.
Der „sense of wonder“ war jedoch allgemein. Ab Sommer 1939 fielen in „ASF“ die guten Geschichten und bekannten Namen hageldicht. Der große Star der Gipfeljahre 1940 und 1941 war Robert A. Heinlein, der nach nur zwei Jahren in der SF schon ihr berühmtester Autor war. In diesen zwei Jahren hatte er 3 Romane und 14 Erzählungen in „ASF“, und wir wollen einmal die bekanntesten aufzählen, damit der Leser Vergleichsmöglichkeiten zu Neuveröffentlichungen in heutigen Magazinen hat:
    1940: „Requiem“ (Januar); „If This Goes On“ (Februar/März); „The Roads Must Roll“ (Juni); „Coventry“ (Juli); „Blowups Happen“ (September). 1941: „Sixth Column“ (Januar/März); „And He Built a Crooked House“ (Februar); „Logic of Empire“ (März); „Universe“ (Mai); „Solution Unsatisfactory“ (Mai); „Methuselah’s Children“ (Juli/September); „By His Bootstraps“ (Oktober); „Common Sense“ (Oktober).
    Im gleichen Zeitraum erschienen folgende Romane: Von L. Ron Hubbard „Final Blackout“ (1940); A. E. Van Vogt „Slan“ (1940, „Slan“ ) ; die Roboterstories von Isaac Asimov wurden begonnen, später als „I, Robot“ (1950, „Ich, der Robot“ ) gesammelt; die
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