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Schwimmtraining Triathlon

Schwimmtraining Triathlon

Titel: Schwimmtraining Triathlon
Autoren: Guenter Ahlemann , Jochen Meyer
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Sichbewusstmachen der sensomotorischen Wirkungen unseres Körpers im Wasser ist eine wesentliche Voraussetzung für ein effektives Techniktraining. Wer zu diesem „Wassergefühl“ keinen Zugang findet, wird immer wie ein Roboter schwimmen. Damit ist ausdrücklich nicht gesagt, dass „willensstarke Roboter“ zu keiner akkuraten Technik und akzeptablen Schwimmgeschwindigkeit fähig wären.
    Die günstigste Lage zum Schwimmen erreicht man, so flach wie möglich, gestreckt an der Wasseroberfläche.
    In Bauchlage sollte sich die Stirn in Höhe der Trennlinie Luft-Wasser befinden. Diese Lage variiert leicht mit den Windverhältnissen: bei Gegen- und Seitenwind etwas tiefer ins Wasser tauchen, bei Rückenwind eine leicht höhere Körperlage im Wasser suchen.
    Es muss stets versucht werden, in Schwimmrichtung eine minimale Widerstandsfläche aufzubauen. Ein Kopfanheben bewirkt zum Beispiel schon das Absinken der Beine – die Widerstandsfläche vergrößert sich!
    In die Schwimmrichtung sollten sich die aktiven Körperteile (Arme, Hände, Beine) im Wasser langsam bewegen und sie müssen „klein“ sein, weil sie sonst sehr bremsen.
    Gegen die Schwimmrichtung müssen sich die Körperteile, die jetzt den Vortrieb erzeugen, recht schnell bewegen und „groß“ sein (zum Beispiel die gesamten Handinnenflächen mit leicht gespreizten Fingern).
    Alle Vortriebsbewegungen müssen in ihrer Hauptwirkungsphase genau entgegengesetzt zur Schwimmrichtung erfolgen, weil sie sonst dem Körper falsche Impulse nach oben, unten oder zur Seite verleihen.
1.3.5 Spannung und Entspannung
    Der Schwimmer sollte einen ausgewogenen Rhythmus zwischen Spannung und Entspannung der Vortriebsmuskulatur finden, das heißt, bewusst ziehen, drücken, schlagen und so weiter und bewusst locker zurückbewegen. Wenn man es schafft, für jede Bewegungsphase nur die genau dafür notwendigen Muskeln zu aktivieren und am Ende einer solchen Phase sofort wieder zu entspannen, senkt man den Energieverbrauch, behält die Dehnfähigkeit von Muskeln und Sehnen über einen längeren Zeitraum und geht damit immer wieder „frisch“ in den nächsten Bewegungszyklus. Das ist ein „Geheimnis“ der Champions!
    Die mehr oder weniger statisch arbeitende Muskulatur, zum Beispiel die tiefen Rücken- und Nackenmuskeln zum Erhalten einer guten Körperlage im Wasser, ist vor allem beim Schwimmanfänger beziehungsweise beim Erlernen einer neuen Technik ein ernst zu nehmender Energieverbraucher, manchmal auch Schmerzerzeuger. Nicht wenige Triathleten bemerken nach ein paar hundert Metern Verspannungen. Dagegen hilft unter anderem die Verbesserung der
Atemtechnik: schnell und tief einatmen, langsam und kontinuierlich ausatmen;
Beweglichkeit im Schultergürtel: die Arme sollten beim Kraulschwimmen ohne Anstrengung über das Wasser nach vorn gebracht werden können;
Körperlage: der entspannte, gestreckte Körper muss auf dem Wasser gleiten.
    Insgesamt wird der relative Anteil „statisch“ beanspruchter Muskulatur bei einer guten Schwimmtechnik immer kleiner.
    Die individuelle Schwimmtechnik sollte von Bewegungsabläufen geprägt sein, die den Muskelgruppen die Möglichkeit einräumen, Entspannungsfähigkeit innerhalb eines Bewegungszyklus zu entwickeln. Das klingt kompliziert – und ist es für einige Triathleten auch. Genau dieser Anspruch ist aber der Schlüssel zum Erfolg.
1.4 Schwimmen und seine Auswirkungen auf die anderen Disziplinen
1.4.1 Die Schwimmstrecke – Grauen oder Lieblingsdisziplin?
    Von unseren ersten neun Monaten sollten wir es noch kennen – das Leben im (Frucht-)Wasser. Leider, diese Erfahrung ist ausgelöscht.
    Was stört viele Triathleten am meisten? Die Angst vor dem unkontrollierten Abtauchen von Mund und Nase – nicht richtig atmen können? Sich verschlucken, hilflos werden? Die Gewissheit, dass man dem Wasser ausgeliefert ist und nur durch permanentes Bewegen oben bleiben kann? DieUngewissheit vor dem, was unter einem ist? Angst vor Krämpfen, Schlingpflanzen oder Wassertieren? Oder, es ist einfach die Abneigung, sich ins Wasser zu begeben und die Angst, die Streckenlänge nicht zu schaffen. Wer sagt denn, dass jeder Triathlet alle Teildisziplinen mögen muss?
    Sicher ist die Unsicherheit vor dem, was einem im Wasser passieren kann, ein Gemisch aus allem Unbekannten und eigenen
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