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Schwimmtraining Triathlon

Schwimmtraining Triathlon

Titel: Schwimmtraining Triathlon
Autoren: Guenter Ahlemann , Jochen Meyer
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hier nur die Herzfrequenz, den Laktatwert (Blutwert, über den die körperliche Belastung beurteilt werden kann) beziehungsweise die Art der Energiegewinnung (aerob – mit, anaerob – ohne Sauerstoff) und den Energieverbrauch. Die Leistungsstruktur zeigt dann, dass, wer insgesamt vorn sein oder gut durchkommen will, die Schwimmdistanz zu ca. 90% im aeroben Bereich, bei temporären Laktatwerten zwischen 4-8 mmol/l, absolviert. Die Pulsrate sollte um 80% der maximalen Werte liegen und der Energieverbrauch bei ca. 25 kcal/min.
    Das schafft nur, wer locker schwimmen kann.
    Ein Kampf gegen das Wasser würde diese Werte extrem verschlechtern. Die Folge: Wir gehen mit „Sauerstoffschulden“ auf die Radstrecke! Also, losfahren und erst mal erholen – damit können wir die erste Radgruppe vergessen – oder – total „sauer“ fahren, was bedeutet, dass der Lauf dann zur Stoffwechselkatastrophe gerät.
    Wer im Freizeitbereich, ohne ein Klassement anzustreben, also 750 m Schwimmen, 20 km Rad und 5 km Laufen absolviert, wird als Minimum insgesamt 2-4 × pro Woche, 30-60 Minuten, trainieren. Davon mindestens 1 × ein Schwimmtraining.
    Die olympische Distanz, 1,5 km Schwimmen (40 km Rad, 10 km Lauf) und eine Platzierung unter den Top 100 bei nationalen Bewerben erfordertvom Triathleten: tägliches Training und effektive Wiederherstellungsmaßnahmen organisieren, einschließlich ausreichend Schlaf.
    Die „richtigen“ Eisenmänner oder -frauen, die international Spitzenleistungen erreichen, ordnen sich so ein: Das Leben wird total vom Sport geprägt und muss professionell organisiert sowie sportmethodisch, -medizinisch und -wissenschaftlich betreut werden.

    Bei einer simplen Aufwandsbetrachtung des Schwimmteils (z. B. Anzahl Armzyklen oder entsprechender Energieverbrauch) finden wir Reserven.
    Könnte man den Armzyklus so gestalten, dass er nur 10% mehr Vortrieb bringt oder nur 10% weniger Energie verbraucht, kann man sich die Wirkungen auf die weiteren Teildisziplinen hinsichtlich Gesamtzeit, Energiepotenzial und vor allem Psyche leicht vorstellen.
    Mit einer etwas längeren Gleitphase oder einer besser in den Bewegungsablauf integrierten Atmung oder einer leicht erweiterten Bewegungsamplitude sind 10% leicht zu erreichen. Und, sie tun nicht weh, im Gegenteil.
    Betrachten wir die oben angeführten Werte unter Idealbedingungen, können bei Wind, Wellen, Strömungen, Kaltwasser, Körperkontakten und so weiter, aus den 10% Gewinn leicht noch mehr werden.
    Warum werden solche Chancen nicht genutzt?
    Zunächst muss sich das jeder selbst fragen. Wir meinen, die Gründe sind vielfältig, wobei jeder Grund schon den Ansatz zur Veränderung in sich birgt. Hier eine Auswahl:
Eine eingeschliffene falsche Schwimmtechnik, und ist sie noch so unökonomisch, verfestigt sich mit jedem geschwommenen Zyklus weiter; bei jeder Trainingseinheit im Wasser wird der Schaden größer.
Sensomotorische Fähigkeiten sind zu schwach entwickelt. Etwa das Gefühl des „Rutschens“ oder der Wechsel zwischen Spannung und Entspannung in einem Armzyklus können von den meisten „Nichtschwimmern“ nicht wahrgenommen werden; Selbstkorrekturen sind daher aussichtslos oder Zufall.
Eine falsche Atmung dominiert die Schwimmtechnik und verhindert somit viele Freiheitsgrade, deren Ausschöpfung möglich wäre, wenn sich die richtige Atmung in die Schwimmtechnik integriert.
Schwimmtraining ist immer schwerer zu organisieren als das Training im Radfahren und im Laufen.
Kompetent betreutes Schwimmtraining mit ausreichender Wasserfläche pro Athlet ist noch schwerer zu organisieren als Schwimmtraining als solches.
Effektives Techniktraining findet weder im Schwimmtraining selbst noch in der gesamten Trainingsplanung den angemessenen Raum. Meist „unterliegt“ die anspruchsvolle Technikübung der vermeintlich sinnvolleren Kilometerhascherei.
1.3 Hydro- und Biomechanik sowie physiologische Prozesse im Wasser
1.3.1 Unser Körper – ein physikalischer Körper?
    Man kann die einschlägige wissenschaftliche Literatur hoch- und runterlesen, warum ein Schwimmer „rutscht“ und ein anderer „steht“, liegt am Schluss am äußerst komplexen Ineinandergreifen einer Vielzahl von Einflussfaktoren.
    Jedes Modell, welches bis heute von der Sportwissenschaft entwickelt wurde, um zum Beispiel eindeutige physikalische
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