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Schwimmtraining Triathlon

Schwimmtraining Triathlon

Titel: Schwimmtraining Triathlon
Autoren: Guenter Ahlemann , Jochen Meyer
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Selbstzweifeln. Auch gute Freiwasserschwimmer mit viel Erfahrung haben Respekt vor dem nassen Element. Das ist auch gut so. Unfälle und Tragödien ereignen sich meistens in Verbindung von Unerfahrenheit, Übermut und Arroganz.
    Was tun?
    Erstens braucht man das Gefühl: Ich kann immer sicher atmen. Dazu sollte man sich auch bei einfachen Wassergewöhnungsübungen viel Zeit nehmen. Wassertreten gehört unbedingt dazu. Oder, in der Rückenlage, mit leichten Wriggbewegungen der Arme und oder mit Beinschlägen bleibt der Kopf auch oben und der Mund frei. Man muss nicht immer schwimmen, um oben zu bleiben! Sich richtig bewegen ist alles und das ist nicht schwer – nur, man sollte es vorher üben.

    Zweitens, man braucht im Kopf Pläne für Eventualfälle. Wenn ein Fall „A“ eintritt, reagiere ich zunächst genau mit „A1“. Bei einem Wadenkrampf muss ich anders reagieren als beim Verschlucken. Wenn mein Nebenmann Hilfe braucht, sollte ich wissen, wie das geht, und wenn ich plötzlich von Quallen umgeben bin oder die Schwimmbrille verliere, dann brauche ich auch Lösungen. Ist der Untergrund vor dem Ausstieg glitschig, dann schwimme ich bis ins fast brusttiefe Wasser, bevor ich laufe. All das muss geübt werden.
    Drittens sollte man für jede Schwimmstrecke eine Strategie entwickeln, die „Unangenehmes“ einschließt. Also, wenn das Wasser nur 14° C hat, dann stelle ich mich entweder mit meiner Bekleidung darauf ein oder lehne das Rennen ab. Wenn es im Gewässer Strömungen gibt, dann muss ich mich öfter orientieren. Ich schwimme mein Renntempo und lasse mich von eventuellen Spielchen meiner Wettkampfgegner nicht beeinflussen. Wenn ich merke, dass ich gut drauf bin, ziehe ich nach der letzten Boje das Tempo an.
    Viertens, ich muss das Wasser nicht lieben, aber es sollte mein Freund sein. Es trägt mich. Wenn ich es besser behandle als mein Wettkampfgegner, bringt es mich schneller ans Ziel. Wenn ich mich auf die Eigenschaften des Gewässers einlasse und nicht mit ihm kämpfe, dann wird es mich unterstützen. Nicht das Wasser behindert meine Atmung, sondern meine unzureichende Technik. Nicht das Wasser treibt mich ab, sondern ich habe die falsche Schwimmrichtung. Nicht das Wasser macht mich blind, sondern meine Brille sitzt nicht richtig. Nicht die Schwimmstrecke ist zu lang, sondern meine Vorbereitung war nicht gut.
    Wie man es auch betrachtet, nicht das Wasser oder die Schwimmstrecke beeinflussen den gesamten Wettkampf, sondern meine aktuell verfügbaren Fähigkeiten und meine Strategie. Sind beide gut, dann bleiben meine Chancen für das gesamte Rennen nach dem Schwimmen offen. Bin ich schlecht vorbereitet und oder meine Strategie stimmt nicht, dann verliere ich meine Ambition für den Triathlonwettbewerb auf der ersten Teilstrecke.
1.4.2 Belastungswechsel und Energiebilanz
    Schwimmen Sie so schnell wie nötig und so ökonomisch wie möglich!
    Optimal wäre dafür ein gleichbleibendes Tempo in einer aeroben Stoffwechsellage. Nicht die Strecke tötet, sondern die Geschwindigkeit!
    Gut und schön. Nur ein Triathlonwettkampf findet selten auf einer abgegrenzten Bahn im Schwimmbecken statt. Also gibt es Situationen, die Geschwindigkeitswechsel erfordern.
    Weg vom Pulk! Am Start und an den Bojen trifft man sich. Manchmal auch schmerzhaft. Wenn die Platzierung am Ende keine Rolle spielt, kann man ruhig nach rechts, links oder hinten ausweichen. Ansonsten tut es nur ein kurzer Sprint nach vorn ins freie Wasser. Letzterer bedeutet ein Verlassen der aeroben Stoffwechsellage und eine Veränderung des Energiehaushalts. Je nachdem, wie lange und wie hoch die Belastungssteigerung ausfällt, benötigt man danach mehr oder weniger Zeit zur Kompensation. Und, die Kompensationsfähigkeit während des Rennens muss vorher gut trainiert werden. Sonst schwimmt man sich „sauer“ und kommt mit negativer Energiebilanz zum Rad.
    Intelligent um die Boje! Vor der Boje das Tempo zu erhöhen und sich freizuschwimmen, ist besser, als im Pulk um die Boje „geprügelt“ zu werden. Auch das ist zu trainieren. Das Schwimmtempo und die Anzahl meiner Nebenleute, meine eigenen Reserven, der Abstand zur Boje und die Wind- sowie Strömungsverhältnisse beeinflussen, wann und wie man sich freischwimmen sollte. Geht man vor der Boje nach vorn, hat man noch den Vorteil, dass kein Zeitverlust durch das normale Drängeln
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