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Schwestern schenkt der liebe Gott

Schwestern schenkt der liebe Gott

Titel: Schwestern schenkt der liebe Gott
Autoren: M.Z. Thomas
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bekommt
und sich ekelt!“ erläutert Brüder. „Und das wußte ich doch nicht vorher!“
    „Also hat Brüder überhaupt
keine Schuld, sondern unser neues Kind!“ stellt Guggi fest. „Es ist noch nicht
mal auf der Welt und bringt schon alle Leute durcheinander. Ich bin bloß
gespannt, was das für ein Kind wird!“
    „Ein schreckliches!“ meint
Brüder, und Guggi lacht. „Pfui, wie sprecht ihr denn über euer neues
Geschwisterchen!“ verweist sie die Mutter. „Kann es vielleicht etwas dafür, daß
Brüder Frösche mit nach Hause bringt ? Und daß Herr
Zattersteg eine Suppenterrine auf den Hof wirft?“
    „...und daß der Hausmeister
dauernd unter fremden Wohnungen spioniert?“ fügt Guggi hinzu.
    „Schluß jetzt!“ sagt der Vater.
„Kümmert ihr euch gefälligst um eure eigenen Angelegenheiten! Das Schlimme ist
nur, daß der Hausmeister jetzt keine Ruhe mehr geben wird, bis wir ausgezogen
sind!“
    „Wir brauchen sowieso eine
größere Wohnung“, sagt die Mutter und blickt den Vater forschend an. „Ja, ja,
ich weiß“, erwidert Herr Günther nicht sehr begeistert.
    „Die wollen wir schon seit ‘ner
Ewigkeit!“ übertreibt Guggi. Aller Augen sind nun auf Herrn Günther gerichtet.
Warum hat er noch keine größere und bessere Wohnung besorgt? Auf jedem Gesicht
malt sich ein deutliches Fragezeichen.
    „Warum? Warum?“ bellt Puck
spitz Herrn Günther an. „Nun laßt unseren Vater in Ruhe!“ nimmt die Mutter ihn
schnell in Schutz. Sie nimmt jeden in Schutz, der bedrängt wird. „Vater hat
soviel im Werk zu tun. Er muß sich auf seine Arbeit konzentrieren.“
    „Trotzdem wird jetzt eine
Wohnung gesucht“, beschließt Herr Günther. „So geht es jedenfalls nicht
weiter.“
    Guggi, Brüder und Puck nicken
einverstanden mit den Köpfen.
    „Aber der Hausmeister, der
kriegt es noch von mir, bevor wir wegziehen!“ sagt Brüder.
    „Hauptsache, du kriegst es
nicht von ihm!“ erwidert die Mutter. „So, nun kommt, jetzt wollen wir Abendbrot
essen.“ Die Mutter und Guggi gehen in die Küche. Herr Günther und Brüder bauen
flink das Bett im Wohnzimmer zusammen.
    „Ich finde es prima“, sagt
Guggi in der Küche, „daß Vati nicht mit Brüder geschimpft hat. Wenn der
Hausmeister unser Vater wäre, dann hätte er Brüder bestimmt elend verhauen. Der
Peng, der kriegt jeden Abend seine Tracht.“
    „Vielleicht hat er sie
verdient!“
    „Ach, der wird nur immer
frecher davon. Der lügt wie gedruckt, und dann verhaut er immer die Kleineren.“
    „Hoffentlich klappt es mit
einer Wohnung“, antwortet die Mutter. „Wir haben nicht so viel Geld, um einen
Baukostenzuschuß zu bezahlen oder eine hohe Vorauszahlung zu leisten. Und Vatis
wegen wollen wir auch nicht so weit vom Werk wegziehen.“
    „Es wird sich schon etwas finden!“
tröstet Guggi. „Man muß nur suchen!“

Kleine Mädchen
lieben Überraschungen
     
    Peng bekommt zu Hause viel
Prügel. Einen Grund findet der Hausmeister immer. Heute hat Peng nur gelacht,
als sein Vater pitschnaß und mit Reiskörnern gesprenkelt zur Tür hereintrat. Da
hatte er schon eine gefangen. Peng protestierte, und da gab es gleich noch
mehr.
    Der Hausmeister schlägt Peng
und meint Herrn Zattersteg. Er bearbeitet seinen Jungen und meint Herrn Günther.
Pengs Schwester Moppi geht dazwischen und bekommt auch noch eins ab. Das war
für Frau Zattersteg bestimmt.
    Der Hausmeister tobt. Er rächt
sich an seinen Kindern dafür, daß er zeitlebens ein armer Kerl geblieben ist
und daß er die Günthers nicht auf der Stelle aus dem Haus setzen kann, weil ihm
der Neubaublock ja nicht gehört. Er ist wütend, weil er nur der Hausmeister
ist, der im Grunde nichts zu sagen hat.
    Eine Schande ist dieses Leben!
Andere Leute haben ein Auto, haben schön eingerichtete Wohnungen, haben Geld
auf der Sparkasse und kennen keine Sorgen. Und ihn achtet keiner. Herr
Zattersteg wird alle zwei Jahre im Dienst befördert. Er nicht. Herr Günther
bekommt Gehaltszulage, wenn er einen neuen Motor konstruiert hat. Wer gibt
einem Hausmeister Gehaltszulage?
    Die Prügel, die Peng bekommt,
sollen dazu dienen, daß er im Leben mal mehr erreicht als sein Vater. Denn der
Hausmeister meint es gut mit seinem Jungen. „Schade um jeden Schlag, der
danebengeht“, ist seine ständige Redensart. Er will, daß Peng Beamter wird.
Aber Peng will Rennfahrer werden oder Testpilot in einem Flugzeugwerk. Der
Hausmeister sagt: „Das sind Flausen“, und die will er aus Peng herausdreschen.
Peng soll gehorchen.
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