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Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 05 - Katzenkrallen-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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zahlreich. Ich glaube, mehrere Nester von denen hatten sich hier versteckt, als die Portale zu den Unterirdischen Reichen geschlossen wurden. Anscheinend haben sie sich in der Erdwelt vermehrt und bis heute erhalten. Aber normalerweise findet man sie nur in tiefen Höhlen oder auf kahlen Bergen, deshalb frage ich mich, was zur Hölle dieser Kerl hier zu suchen hatte.«
    Was zur Hölle war treffend ausgedrückt. Großartig. Noch ein Monster, von dem ich noch nicht einmal gehört hatte, und das Ding lief weiterhin da draußen herum. Was hatte es wohl hier gewollt?
    Trotz allem, was Roz über ihre Lebensweise gesagt hatte, zweifelte ich nicht daran, dass dieser Blähmörgel hierhergeschickt worden war. Entweder war ein weiteres Degath-Kommando von Höllenspähern in die Erdwelt durchgebrochen, oder der Dämonenfürst Schattenschwinge hatte mal wieder eine neue Idee aus seinem spitzen kleinen Schwanz geschüttelt. In jedem Fall sah es so aus, als würden wir schnurstracks wieder ins Kaninchenloch fallen.

 
Kapitel 2
     
    Auf dem Rückweg drehten Roz und ich noch eine schnelle Runde über die Auffahrt und durch den Garten, um uns zu vergewissern, dass sich niemand in der Nähe des Hauses versteckt hielt. Aber wir fanden keine lauernden Wesen, nur ein paar Mäuse, Waschbären und andere Angehörige der hiesigen Fauna.
    Zurück im Wohnzimmer, ließ ich mich neben Chase nieder, der auf dem Sofa saß. Roz fläzte sich in den Sessel neben Menolly. Iris hatte Maggie ins Bett gebracht und kochte gerade in der Küche Tee.
    »Unser Besucher war ein Dämon. Roz sagt, es handelt sich um einen Blähmörgel. Ich habe keine Ahnung, was er hier wollte, aber er war gerade dabei, sich Speedo zum Abendessen zu angeln. Das Vieh hat Haut so zäh und hart wie altes Leder. Leider ist es uns entwischt.« Ich ließ mich an die Sofalehne sinken. »Er ist durchs Unterholz entkommen. Ach, übrigens, er kann Feuer spucken. Nettes kleines Accessoire, was?«
    »Blähmörgel?« Chase verzog das Gesicht. »Ist das Ding so hässlich, wie es sich anhört?«
    »Schlimmer.« Ich warf Menolly einen Blick zu. »Hast du schon mal von denen gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf, doch Iris kam gerade aus der Küche. Der Hausgeist sagte: »Blähmörgel? Himmel, es ist schon ewig her, dass mir zuletzt einer begegnet ist. In den Nordlanden waren sie einfach überall.«
    »Nordlande?«, riefen Menolly und ich wie aus einem Munde. »Du hast in den Nordlanden gelebt, wie Smoky?« Es gab wirklich eine Menge, was wir über Iris nicht wussten. Wir hatten ein gutes halbes Jahr gebraucht, um endlich aus ihr herauszuquetschen, dass sie eine Priesterin der Undutar war, einer finnischen Eis- und Nebelgöttin. Sie wollte - oder konnte, behauptete sie zumindest - immer noch nicht mehr dazu sagen.
    Iris nickte, und ihr verschlossener Blick sagte mir, dass sie weiter nichts preisgeben würde. »Ja, ich habe einen Großteil meiner frühen Jahre dort verbracht, nachdem ich der Jungfernschaft entwachsen war, aber bevor ich meine Arbeit bei den Kuusis angetreten habe. Da gab es eine Menge Blähmörgel, Kobolde und andere finstere Geschöpfe. Sie sind an einigen Orten außerhalb der Unterirdischen Reiche heimisch, es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass dieses Wesen keine Verbindung zu Schattenschwinge hat.«
    »Nicht sehr wahrscheinlich«, brummte ich. »Bei allem, was wir schon erlebt haben? Bei allem, womit wir es zu tun kriegen? Nein, ich glaube, wir sollten nicht ausschließen, dass sie eine neue Späher-Mission gestartet haben.«
    »Vielleicht, aber Karvanak hat unseren Grund und Boden doch schon ausgespäht, und der untersteht dem Bösen Boss persönlich«, wandte Menolly ein. »Wir müssen einsehen, dass wir als Gegner ganz schön aufgestiegen sind. Schattenschwinge wird uns keine gewöhnlichen Schläger mehr auf den Hals hetzen, da er jetzt eines der Geistsiegel hat.«
    Das verpasste der Unterhaltung einen kalten Dämpfer. Einer von Schattenschwinges Generälen, Karvanak - ein Räksasa, der es geschafft hatte, uns bei unserer letzten Mission
    zuvorzukommen -, hatte das dritte Geistsiegel gestohlen. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Wir wussten nicht, was genau Schattenschwinge mit einem einzelnen Siegel anstellen konnte, aber unser Kampf war wesentlich gefährlicher geworden, weil wir nicht hatten verhindern können, dass es ihm in die Klauen fiel.
    Neun Geistsiegel. Neun Edelsteine, die ursprünglich ein einziger Gegenstand gewesen waren. Das Geistsiegel war ein
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