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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts
Autoren: Fritz Leiber
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Meer, von den Zauberdingen, die Cifs Gespenst bewirkt hatte, wie von dessen gräßlicher letzten Verwandlung hatte Verblüffung und Verwunderung ausgelöst – und einiges an nachdenklichem Stirnrunzeln. Afreyt hatte ihm ein paar schwierige Fragen nach seinen Beweggründen gestellt, der Frau aus dem Seewrack zu folgen, und Rill hatte dazu wissend gelächelt.
    Was nun die eigentliche Herkunft von Cifs Gespenst anging, hatte nur Mutter Grum eine feste Meinung: »Wird irgendwoher aus dem versunkenen Simorgya kommen«, hatte sie gesagt, »um sich ihre von Piraten geraubten Klunker zurückzuholen.«
    Letzteres hatte Groniger bestritten und behauptet, von Anfang an seien die Symbole im ausschließlichen Besitz der Reifinsel gewesen, worauf die alte Hexe nur die Schultern gezuckt hatte.
    Nun fragte Gale Fafhrd beim Einsammeln der Pfeile: »Und die Fischdame hat dir den Haken einfach so abgebissen?«
    »Ja, wirklich«, versicherte er ihr. »Ich lasse mir von Mannimark einen neuen schmieden – aus Bronze. Du weißt ja, dieser Haken hat mir zweimal Schlimmes erspart – allmählich wächst er mir richtig ans Herz – einmal hat er mich vor dem blauen Blitzgewitter geschützt, das die Glieder des Seeungeheuers durchzuckte, und einmal hat er verhindert, daß ich durch ihren Biß ein weiteres Stück meines linken Armes verlor.«
    »Was hat dein Mißtrauen geweckt und dich veranlaßt, der Fischdame zu folgen?« fragte Gale.
    »Komm mal mit diesen Pfeilen, Gale«, forderte er sie auf. »Ich habe mir eine neue Methode überlegt, um die Ecke zu schießen.«
    Diesmal zielte er dazu in den Wind, damit dieser seinen Pfeil in einer seitlichen Kurve hinter den grauen Monolithen trug, wohin sie den roten Sack gelegt hatten. Gale meinte, das sei eigentlich genauso gemogelt, wie wenn man den Pfeil von oben herabfallen ließ. Doch später stellten sie fest, daß er sein Ziel getroffen hatte.

II. Die Frau aus dem Meer
The Mer She (1978)
Kapitel 1
    Der gerade aufgegangene, reifende Mond der Welt Nehwon schien gelblich auf die wandernde Dünung des Äußeren Meeres nieder, sprenkelte die niedrigen, wie mit Spitze besetzten Wellenkämme golden und überzog das straffe, dreieckige Segel der schlanken, nordwärts dahinschießenden Galeere mit einem ebenso goldenen Schimmer. Voraus verblaßte der letzte Rest des Abendrots, während achtern schwarze Nacht die zerklüftete Küste umfing und ihren schroffen Umriß verhüllte.
    Am Heck der Seefalke stand neben dem alten Ourph, der die Ruderpinne führte, der Graue Mausling mit vor der Brust gefalteten Armen, ein zufriedenes Lächeln zwischen den Wangen, langsam schwankend im Einklang mit dem Schaukeln des Schiffes, wenn es sich aus einem flachen Wellental zu einem niedrigen Wellenkamm erhob und ins nächste Tal hinunterglitt, während der Wind raumschots stetig aus Südwest blies; besser konnte er gar nicht stehen. Gelegentlich warf er einen verstohlenen Blick auf die verblassenden, einsamen Lichter No-Ombrulsks zurück, doch meistens sah er scharf geradeaus, wo, fünf Tage und Nächte entfernt, die Reifinsel mit der reizenden Cif auf ihn wartete, mit dem armen einhändigen Fafhrd, den meisten ihrer Männer und Fafhrds Afreyt, die der Mausling eigentlich eher herb fand.
    Bei Mog und Loki, dachte er, welche Befriedigung kommt der des Kapitäns gleich, der sein mit den Früchten ungemein schlauer Handelsmanöver wohlgefülltes Schiff endlich nach Hause führt? Keine! Das war gewiß. Die lustreichen Eroberungen der Jugend, die Waffensiege des jungen Mannes – ja, sogar die Meisterwerke und die Lebensarbeit von Gelehrten und Künstlern – das waren einfach nur Kleinigkeiten im Vergleich, unreif und nichts als ein Fieber.
    In seinem gegenwärtigen Zustand der Selbstbegeisterung konnte der Mausling der Versuchung nicht widerstehen, all seine kaufmännischen Beutestücke noch einmal im Geiste durchzugehen – und sich dabei gleichzeitig zu vergewissern, daß jedes für den Fall eines Sturms oder eines sonstigen Unglücks denkbar gut verstaut und sicher befestigt war.
    Zunächst einmal lagen gleich unter ihm in der Kapitänskajüte, an den Wänden festgezurrt, die Fässer voll Wein, überwiegend Dessertwein, und die kleinen Fäßchen mit bitterem Branntwein, Fafhrds Lieblingsgetränk – die konnte man gewiß nicht anderswo lagern oder der Aufsicht eines anderen anvertrauen (abgesehen vielleicht von dem vergilbten alten Ourph hier); so dachte er wieder, als er einen kleinen, ledernen Flachmann aus dem
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