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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts
Autoren: Fritz Leiber
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auszahlen, wenn dir das lieber wäre.«
    »Aber gewiß will ich für dich arbeiten, Vater«, antwortete der junge Mann. Der Mausling breitete die Arme aus, und die beiden umarmten sich, zunächst einmal recht förmlich.
    »Kommt«, sagte Cif und ging an ihnen vorbei. »Es wird Zeit, daß wir den anderen die gute Nachricht überbringen.«
    Sie folgten ihr, wobei der Mausling das Ventilationssystem mit dem Drachenatem bewunderte und danach zum Lob des Kübellifts im Schacht überging.
    Auf halbem Wege, auf dem Grund des Schachts, kam ihnen Mikkidu entgegen, einen der grauen Morgenmäntel des Mauslings im Arm. Den legte der Mausling dankend an, trat in den Kübel und wurde emporgezogen.
    Fafhrd trat – gefolgt von Afreyt und dem Rest – aus dem Stollen. Er zog die Kapuze über den kahlgeschorenen Schädel und stieg den Schacht dann flink an der Pflockleiter empor.
    Als der Mausling sich oben aus dem Kübel schwang, stießen seine locker herumstehenden Männer Begeisterungsrufe aus. Fafhrds Männer stimmten verdoppelnd in den Chor ein, als ihr Kapitän in Sicht kam und sich neben den Mausling stellte. Bis das Begeisterungsgeschrei verebbte, konnten die beiden Männer ein paar Worte unter sich tauschen, vor einer spätsommerlichen Mittagssonne, die tief im Süden stand.
    Mausling (auf den flachen Hügel mit Erdaushub neben sich deutend): Mikkidu erzählt mir, die Umbenennung von Hügel der Göttin (ehemals Galgenhügel) in Mount Mausling sei im Gespräch.
    Fafhrd (mit einem Hauch Verärgerung): Das nenne ich schnelles Handeln.
    Mausling: Soll ich Mount Faf-Mau vorschlagen?
    Fafhrd: Vergiß es. Ich muß sagen, dafür, daß du so besonders lange unter der Erde begraben warst, siehst du bemerkenswert gesund aus.
    Mausling: So hat es sich aber nicht angefühlt. Ich bin dort unten so viele Male gestorben, daß ich dem Leben wahrscheinlich nie wieder trauen werde.
    Fafhrd: Jeder Tod dort unten wurde von einer Wiedergeburt gefolgt. Ganz im Gegenteil, ich glaube, du bist des Todes liebster Freund geworden.
    Mausling: Das ist eine äußerst zweifelhafte Auszeichnung. Ich habe das Töten satt.
    Fafhrd: Einverstanden. Finger macht mich froh. Sie kam gerade rechtzeitig, um mich vor der Langeweile zu retten.
    Mausling: Ich habe doppeltes Glück – ich konnte meinen Sohn ausbilden, bevor ich wußte, daß er mein Sohn war.
    Fafhrd: Ich denke, wir können uns auf noch mehr von der Sorte gefaßt machen.
    Mausling: Bewahre!

Kapitel 29
    An diesem Tag war das Hauptgesprächsthema im Götterland das geheimnisvolle Verschwinden des ungeliebten fremden Gottes Loki. Eine der wenigen Gottheiten, die die wahre Erklärung kannte, war der spinnenartige Gott Mog.
    Aus einer Laune heraus hatte der Tod Mog aufgesucht, um ihn über das Fortleben seines wichtigsten Gläubigen, des Grauen Mauslings, in Kenntnis zu setzen, der unter Lokis Fluch gestanden hatte, und um ein wenig zu prahlen, mit welcher Raffinesse er dies bewerkstelligt habe, denn selbst der Tod ist eitel.
    »Tatsächlich«, vertraute ihm der Tod an, »war der Mann, der Loki endgültig dem Lavasee überantwortete, kein anderer als der Sohn des Grauen Mauslings, ein vielversprechender junger Mann, der mir wahrscheinlich noch viele Dienste leisten wird.«
    »Ich habe auch Neuigkeiten über meinen Mann Fafhrd, meinen abgefallenen lankhmarischen Altardiener«, unterbrach ihn unverschämterweise Issek mit den gebrochenen Gelenken, der zusammen mit Kos, Fafhrds barbarischem Vater-Gott, zugehört hatte. »Er hat sich komplett kahlscheren lassen – zu meinen Ehren, nehme ich an, wie es auch in Lankhmar schon einmal vorgekommen ist.«
    »Pfui über solch weibisches Gehabe«, erklärte Kos.
    »Wohin ist denn nun der Tod verschwunden?« fragte Issek sich umblickend.
    »Ich nehme an, er hat seine Schwester Schmerz auftauchen sehen«, antwortete Mog, und zeigte auf sie, »und ist ins Schattenland zurückgeglitten. Er schämt sich ihrer sehr, wie sie immer nackt herumparadiert und sich etwas auf ihre Eroberungen und Torturen einbildet.«
    Und so mag es durchaus gewesen sein, denn der Tod ist niemals grausam oder würdelos.

Kapitel 30
    Zwei Wochen später veranstalteten Kapitän Mauslings und Fafhrds Offiziere in den Baracken ein Fest für die beiden, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen, was sie sich nun, da einer von ihnen ein Blutsverwandter und enges Mitglied der inneren Familie war, leisten konnten.
    Eile war vonnöten, denn am nächsten Morgen würde Unteroffizier Skullick auf einem schnellen
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