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Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts

Titel: Schwerter-Zylus 08 - Ritter und Knappe des Schwerts
Autoren: Fritz Leiber
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Gürtel zog und einen maßvollen Schluck vom Elixier der Ool Hruspan Trauben nahm; beim Brüllen der Befehle, um das schnelle Beladen und Ablegen der Seefalke sicherzustellen, hatte er seine Kehle gequält, und die wunden Schleimhäute sollten heilen, bevor die Winterluft sie noch mehr in Mitleidenschaft zog.
    Zwischen den Weinfässern war in ebensovielen, nicht weniger starken, wasserundurchlässigen Tonnen mit teergedichteten Fugen das Weizenmehl gelagert – dem Gedankenlosen gerade gut genug fürs einfache Volk, für eine Insel jedoch, auf der abgesehen von ein wenig Sommerroggen kein Getreide wuchs, unendlich wichtig.
    Der Kapitänskajüte voraus – und nun ging des Mauslings selbstzufriedenes Sinnen, das an seinem Höhepunkt angelangt war, in eine tatsächliche Inspektionsrunde über, denn nun richtete er ein paar Worte an Ourph und schlich dann katzengleich über das mondhelle Schiff Richtung Bug – der Kapitänskajüte voraus lag der Hauptgewinn: Bretter, Vierkant- und Rundbalken von gut abgelagertem Holz, genau wie Fafhrd es sich für seinen Armstumpf erträumt hatte, wenn der geheilt war und einen Haken tragen konnte; aus Ool Plerns im Süden hatte er es besorgen wollen, wo Bäume wuchsen. Doch nun hatte der Mausling durch ein ungemein raffiniertes Handelsmanöver genau solches Holz in No-Ombrulsk beschafft, obwohl dort nicht mehr Bäume wuchsen als auf der Reifinsel (wo man den größten Teil des Nutzholzes aus Wracks ausschlachtete, da auf der Insel nur Büsche wuchsen), und obwohl sie (die 'Brulsker) dort eher ihre Frauen verkaufen würden als ihr Holz! Ja, Rundbalken, Vierkantbalken und Bretter dieses kostbaren Materials, alles zu Seiten der Ruderbänke vom Heck bis zum Vorderdeck unter dem Baum des großen Segels (des einzigen) der Länge nach festgezurrt. Jede Lage war einzeln gesichert und mit geteerter Leinwand vor der salzigen Gischt und der Feuchtigkeit geschützt, wobei zwischen den einzelnen Holzschichten ein kostbares, langes, aber papierdünnes getriebenes Kupferblech lag, um zusätzlichen Schutz und Festigkeit zu gewährleisten; und diese Lagen reichten von einer Seite der Seefalke bis zur anderen und hoch hinauf, eine Schicht festgezurrtes Holz und dünnes Kupferblech nach der anderen, bis die oberste Lage ein gut gesichertes Leinendeck mit geteerten Fugen bildete, auf einer Höhe mit dem Schanzkleid – ein Wunder der Verladekunst. (Natürlich würde dadurch das Rudern erschwert, falls dies nötig sein sollte, doch auf Fahrten, wie diese es zu werden versprach, waren Ruder selten vonnöten, und selbst der vorsichtigste Kommandant mußte eben das eine oder andere Risiko eingehen.)
    Ja, großen Reichtum an Holz trug die Seefalke zur holzhungrigen Reifinsel, so beglückwünschte der Mausling sich selbst, während er langsam das summende, mondbeschienene Segel entlang nach vorn ging, wobei er mit den weich beschuhten Füßen die geteerten Fugen des straffgezogenen Leinwanddecks vermied, während er mit zuckenden Nasenflügeln einen sonderbaren, ganz schwachen, moschusartig lüsternen Duft erhaschte – doch es (das Holz) wäre nie in seinen Besitz geraten, hätte er nicht von der großen Gier des Fürsten Logben von No-Ombrulsk nach seltenem, exotischem Elfenbein gewußt, mit dem er seinen Weißen Thron vervollkommnen wollte. Die 'Brulsker würden sich eher von ihren jungen Konkubinen trennen als von ihrem Holz, das stimmte wohl. Doch das Verlangen des Fürsten Logben nach seltenem Elfenbein war noch größer als jede dieser Begehrlichkeiten, so daß der Mausling, als der Kleshitische Handelsleichter in den schwarzen Hafen 'Brulsks eingelaufen und der Graue als einer der ersten an Bord gegangen war und unter den Handelsschätzen der Kleshiten den riesigen Stoßzahn entdeckt hatte, diesen sofort im Austausch gegen einen zwei Fäuste großen Klumpen moschusduftenden Ambers erworben hatte. Dies war auf der Reifinsel nichts Besonderes, in Klesh jedoch kostbarer als Rubinen, weshalb die Kleshiten dem Angebot nicht hatten widerstehen können.
    Daraufhin hatten die Kleshiten, voll von heftigem Begehren nach dem schiffsmastlangen weißen Pelz der Riesenschlange (für sie das kostbarste Gut), die die Jäger Fürst Logbens in den – unter dem Namen Gebeine der Alten bekannten – eisigen Bergen erlegt hatten, vergebens dem Majordomus des Fürsten ihre geringeren Elfenbeinschätze angeboten. Ebenso vergeblich hatte Fürst Logben dem Mausling angeboten, ihm das Gewicht des Stoßzahns in Silbergold
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