Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf

Titel: Schwerter-Zylus 05 - Schwerter im Kampf
Autoren: Fritz Leiber
Vom Netzwerk:
dem dritten derartigen Zusammentreffen, während er gleichzeitig so tat, als mustere er ein hageres Bettlermädchen mit rundem Bauch und überlege sich, ob eine Diät aus Magerfleisch und gewisse Körperübungen eine jungenhafte Schönheit in ihr wecken könne. »Hör mal, Fafhrd, an der Stelle, wo du jetzt sitzt, da hast du, was du haben willst – was immer das sein mag, ich halte es für eine Gelegenheit, sich Gedichte aus den Rippen zu schneiden und Idioten vorzutragen – aber was immer es sei, du mußt es in der Nähe des Marsch-Tors genießen, denn das einzige, was sich in der Gegend nicht befindet, ist Geld, und du behauptest, kein Geld zu wollen – armer Tor! –, aber ich will dir etwas sagen: Wenn du Bwadres noch näher an die Zitadelle herankommen läßt, und sei es nur einen Steinwurf weit, bekommt ihr Geld, ob ihr es wollt oder nicht, und mit dem Geld handelt ihr beide euch garantiert etwas ein – so sehr ihr euren Geldbeutel auch zuhaltet und eure Ohren vor den Schreien der Händler verschließt. Und was ihr euch damit einhandelt, ist Ärger!«
    Fafhrd antwortete mit einem leisen Knurren, dem Äquivalent eines Achselzuckens. Mit ruhigem Blick und fast schielender Konzentration starrte er an seinem buschigen Bart entlang auf etwas, an dem seine langen Finger kräftig herumbogen, das aber seine großen Handrücken vor den Augen des Mauslings verbargen.
    »Wie geht es übrigens dem alten Dummkopf, seitdem er regelmäßig ißt?« fragte der Mausling jetzt und beugte sich vor, um zu sehen, was Fafhrd da in der Hand hielt. »Er ist stur wie eh und je, nicht wahr? Er hat immer noch die Absicht, Issek bis zur Zitadelle zu bringen? Ist er in ... äh ... geschäftlichen Dingen noch immer so unzugänglich?«
    »Bwadres ist ein guter Mann«, sagte Fafhrd ruhig.
    »Das ist ja mehr und mehr das Problem«, erwiderte der Mausling mit einer gewissen sarkastischen Entrüstung. »Aber hör zu, Fafhrd, du brauchst Bwadres gar nicht zu etwas zu überreden – ich habe so langsam das Gefühl, daß Sheelba und Ningauble diese kosmische Revolution nicht einmal gemeinsam fertigbrächten. Aber was zu tun ist, schaffst du ganz allein. Zieh deine Gedichte nur etwas ins Negative, tu eine Prise Defaitismus in Isseks Glaubensbekenntnis – selbst dir muß die lächerliche Verquickung von nördlichem Stoizismus und südlichem Masochismus inzwischen ein bißchen zum Hals heraushängen. Dir kann eine Veränderung doch nur recht sein. Ein Thema ist für den wahren Künstler so gut wie das andere. Oder noch etwas – und das wäre viel einfacher! Laß ab, Isseks Altar nach jedem großen Gottesdienst weiter die Straße hinaufzurücken ... du könntest ihn vielleicht sogar ein bißchen hinabschieben! Bwadres ist immer so aufgeregt wegen des großen Zulaufs, daß der alte Dummkopf die Richtungen sowieso durcheinanderbringt! Du könntest im Krebsgang weitermachen. Oder, was überhaupt das klügste wäre, du müßtest die Einnahme teilen, ehe du Bwadres die Kollekte aushändigst. Ich könnte dir die nötigen Taschenspielertricks im Nu beibringen, obwohl du das eigentlich nicht nötig hast – mit deinen riesigen Händen schaffst du alles.«
    »Nein«, sagte Fafhrd.
    »Wie du willst«, erwiderte der Mausling leichthin, wenn auch nicht ohne Anteilnahme.
    »Handelt euch ruhig Ärger ein, wenn du willst – vielleicht ist es sogar dein Ende. Fafhrd, woran fummelst du da eigentlich dauernd herum? Nein, gib es mir nicht, du Idiot! Ich will nur mal einen Blick darauf werfen. Bei der schwarzen Toga! Was ist denn das?«
    Ohne aufzublicken oder sich sonst zu bewegen, hatte Fafhrd die Hände zusammengelegt und zur Seite hin geöffnet, als wolle er dem Mausling einen gefangenen Schmetterling oder Käfer zeigen – und auf den ersten Blick sah der Gegenstand wirklich wie ein ziemlich großes Insekt aus, auf den er vorsichtig den Blick freigab – ein Käfer mit einem mattschimmernden Goldpanzer.
    »Eine Gabe für Issek«, sagte Fafhrd tonlos. »Eine Gabe, die uns letzte Nacht von einer Dame überreicht wurde, die im Geiste mit dem Gott verbunden ist.«
    »Ja, und mit der Hälfte aller jungen Aristokraten Lankhmars, und nicht nur im Geiste!« fauchte der Mausling aufgebracht. »Ich weiß doch, wie Lessnyas Doppelspiral-Armbänder aussehen! Die wurden ihr übrigens angeblich von den Zwillings-Herzögen von Ilthmar geschenkt. Was mußtest du mit ihr anstellen, um das Ding zu bekommen? Nein, antworte mir lieber nicht ... ich weiß es schon. Du mußtest
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher