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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band
Autoren: PeP eBooks
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ich getan habe. Ich habe meine Tochter verteidigt. Ich habe sie davor bewahrt, sich weiterhin mit dieser perversen Person zu erniedrigen!«
    »Warum beginnen Sie nicht am Anfang?«, fragte Amanda.
    »Je mehr wir wissen«, sagte Barnes, »desto mehr können wir Ihnen helfen.«
    »Es gibt nichts zu erzählen«, erklärte Eunice. »Ich habe Parker gesagt, was getan werden müsste, und er war einverstanden. Ich hab ihm gesagt, ich würde ihm Geld geben, damit er Janey für die Hütte bezahlen könnte, aber ich glaube, das hat ihn gar nicht interessiert. Er war genauso wütend auf Davida wie ich. Ich wusste, dass Davida eine furchtbare Alkoholikerin war - Gott allein weiß, wie viel sie und Janey auf der Highschool verkonsumiert haben. Ich wusste auch, dass Janey einen Schlüssel zu ihrem Büro hatte. Eines Tages hab ich ihn genommen und mir einen Zweitschlüssel machen lassen. Parker hab ich gesagt, er solle warten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn diese perverse Person sich so zugeschüttet hatte, dass sie einschlief.«
    »Wie hätten Sie das erfahren?«, fragte Amanda.
    »Weil ich Parker eine versteckte Videokamera einbauen ließ.«

    Barnes spürte, wie ihm heiß wurde. Die Spurensicherung hatte das Büro in seine Bestandteile zerlegt. Ein Wahnsinniger bringt eine versteckte Kamera an, und niemand kann sie finden? »Wo hat er sie eingebaut?«
    »Genau dort, wo ich es ihm gesagt habe, in der Lampenfassung über ihrem Schreibtisch«, sagte Eunice. »Wissen Sie, dass man ganz winzige Kameras kriegen kann, die nicht grö- ßer sind als ein Nagelkopf? Ich hab das in einem Film gesehen und das Zubehör online gefunden.« Sie kicherte. »Von meinen Freundinnen bin ich als Einzige online. Man muss mit der Zeit gehen.«
    »Dann wussten Sie also durch die Videokamera, wann Davida eingeschlafen war«, sagte Amanda. »Wo war der Monitor?«
    »Ich hatte ihn immer bei mir, ein winziges kleines Ding, manchmal war der Empfang verschwommen, aber solange ich hier in der Stadt war, hat es prima funktioniert. Inzwischen hab ich ihn nicht mehr. Ich habe keine Verwendung mehr dafür, seit die perverse Person nicht mehr unter uns ist.«
    »Und was passierte, als Sie feststellten, dass Davida schlief?«
    »Ich glaube, das ist offensichtlich«, sagte Eunice.
    »Erzählen Sie es uns trotzdem. Besser in Ihren Worten als in denen von jemand anderem.«
    Sie seufzte. »Ich war zufällig in der Stadt, als Davida mit Lucille hier zum Abendessen war. Ich wusste, dass Davida nachts allein trank, und dachte mir, nach einem Abendessen mit dieser Nervensäge von Mutter bräuchte sie in der Nacht auf jeden Fall was zum Trinken. Ich nahm mit Parker über sein Kurzwellen-Funkgerät Kontakt auf. Er brauchte rund zwei Stunden, um hierherzufahren, und bis dahin war Davida umgekippt.«
    »Wer hatte den Schlüssel?«

    »Ich. Ich schlich mich aus dem Club … diese alten Wachmänner … wirklich keinen Cent wert. Ich hab ihn draußen getroffen, und dann sind wir zu dem Büro gefahren.« Eunice lächelte. »Ich hab Wache gestanden, während er tat, was er tun musste.«
    Eine leberfleckige Hand flog zu einem Ohr. »Ich habe den Knall gehört, er klang verflixt laut, aber niemand schien es zur Kenntnis zu nehmen. Parker kam wieder raus. Er trug einen langen Mantel, unter dem sich die Schrotflinte verstecken ließ, und sah genau wie einer dieser obdachlosen Penner aus, die ihr Leute verhätschelt. Er hat mich wieder zum Club begleitet. Der Wachmann schlief.« Sie kicherte in sich hinein. »Nicht dass das eine Rolle spielte. Wer würde da auch einbrechen und ein paar alten Ladys Schaden zufügen wollen?«
    Eunice stand auf und hielt ihre fragilen Handgelenke vor sich. »Falls es Ihnen Vergnügen macht, eine alte Lady zu verhaften, tun Sie sich keinen Zwang an. Ich habe Probleme mit dem Herzen und rekurrenten Brustkrebs. Ich bin stolz darauf, dass ich dazu beigetragen habe, die Welt von dieser Hexe zu befreien. Das ist mein Vermächtnis an meine Tochter. Nur zu, Detective, legen Sie mir Handschellen an.«
    Barnes gehorchte. Weniger als Vorsichtsmaßnahme als aus symbolischen Gründen. Die Metallarmbänder waren zu groß für sie.
    Als sie das Zimmer verließen, nahm er wieder ihren Ellbogen.
    »Ah, ein Gentleman! Höfliche Männer habe ich immer zu schätzen gewusst.« Sie lächelte Barnes an, aber er lächelte nicht zurück. Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Na ja, wenn Sie so darauf reagieren, sollte ich wohl doch
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