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Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band

Titel: Schwere Schuld / Der Wächter meiner Schwester - Zwei neue Romane in einem Band
Autoren: PeP eBooks
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verletzt.«
    Eunice schnaubte. »Als ob sie sich darum kümmert, was jemanden verletzt und was nicht.«
    »Hat Ihre Tochter Sie verletzt?«, fragte Amanda.
    »Ich kann mich nicht an eine Zeit erinnern, als sie mich nicht verletzt hat! Immer hat sie sich mit Pennern oder Drogensüchtigen rumgetrieben - sie hat auch selber Drogen genommen, ich könnte Ihnen da Geschichten erzählen. Glauben Sie, so benimmt sich eine Tochter, der die Gefühle ihrer Mutter etwas bedeuten?«
    »Ich würde sagen, nein«, erwiderte Amanda.
    »Da haben Sie verflixt recht, nein!«
    »Trotzdem«, sagte Barnes, »dass Parker Ihnen so nahesteht, dürfte Lucille Grayson ziemlich gegen den Strich gehen.«

    »Soll ich etwa auf diese Hexe Rücksicht nehmen?« Eunices Augen funkelten wütend. »Sie musste doch immer und immer wieder mit ihrer pervertierten Tochter angeben. Ich glaube, von Lucille Grayson hab ich inzwischen die Nase gestrichen voll, ja, das hab ich. Sie und ihre lebische Tochter sind mir piepegal, und was sie von mir denkt, ist mir völlig schnuppe.«
    »Ist das der Grund, weshalb Sie für Parker Seldeys Verteidigung bezahlen?«, fragte Barnes aufs Geratewohl.
    Als Eunice nicht antwortete, dachte er: Treffer! Sherlock lebt!
    Amanda erkannte, was er vorhatte, und schlug in die gleiche Kerbe. »Dass Sie Parkers Anwalt engagiert haben, versteht Lucille Grayson wirklich nicht.«
    Die alte Frau verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass mir die alte Schachtel egal ist.«
    »Ihre persönliche Beziehung zu Lucille Grayson geht uns nichts an«, sagte Amanda.
    »Da haben Sie verdammt recht!«, entgegnete Eunice.
    »Allerdings geht uns der Mord an Davida Grayson etwas an«, sagte Barnes. »Parker hat gestanden, sie umgebracht zu haben, also wissen wir, wer tatsächlich den Abzug gedrückt hat. Wir wissen auch, dass jemand ihn dafür bezahlt hat.«
    »Diese Barschecks von Ihnen, Mrs. Meyerhoff. Wir wissen genau, wofür sie bestimmt waren, weil Parker es uns erzählt hat. Und es sieht ziemlich belastend aus. Der erste wurde eine Weile vor dem Mord an Davida ausgestellt, aber der zweite ist am Tag nach ihrem Tod ausgestellt und eingelöst worden.«
    »Bezahlung für einen gut erledigten Job?«, fragte Barnes.
    Eunice kaute auf ihrer Unterlippe. Scharlachroter Lippenstift verschmierte sich auf dem spärlichen Stück Haut.

    »Was haben Sie ihm gesagt, Mrs. Meyerhoff?«, fragte Amanda. »Davida wäre dafür verantwortlich, dass Jane ihn verlassen hat?«
    »Sie war dafür verantwortlich!«, blaffte Eunice. »Janey würde keine ekelhaften Sachen machen, wenn es diese Perverse nicht gegeben hätte.«
    »Was für ekelhafte Sachen?«, fragte Barnes.
    »Ich bin eine Lady«, erwiderte Eunice scharf. »Ich rede nicht über solche Sachen!«
    »Also geben Sie Davida die Schuld an Janes Verhalten.«
    »Da können Sie Ihren Hintern drauf verwetten, dass ich Davida die Schuld gebe. Sie war immer schon für Janeys Verirrungen verantwortlich - bis zurück in die Grundschule.«
    »Davida war nicht diejenige, die dreimal verheiratet war«, betonte Barnes.
    »Natürlich nicht. Warum sollte sie heiraten? Sie war eine Perverse! Und Lucille verteidigte sie die ganze Zeit. Sie genoss das - wenn Sie mich fragen, ist sie genauso eine.« Eunice schlug sich mit der Faust in die Handfläche. Nicht besonders laut. Kleine Knochen.
    »Nachdem die alte Schachtel mir erzählt hatte, was Janey und ihre Tochter anstellten«, sagte sie, »musste ich etwas unternehmen! Keine anständige Mutter hätte sich anders verhalten.«
    »Also haben Sie mit Parker darüber gesprochen«, sagte Amanda.
    »Er war genauso frustriert über Janey wie ich.«
    »Ich verstehe«, sagte Barnes. »Wissen Sie, Mrs. Meyerhoff, ich glaube, der Zeitpunkt ist gekommen, wo wir Sie über Ihre Rechte informieren müssen.«
    »Meine Rechte?« Sie starrte ihn an. »Haben Sie die Absicht, mich zu verhaften?«
    »Oh ja.« Barnes las ihr die Miranda-Belehrung vor und fragte sie, ob sie alles verstanden habe.

    »Natürlich verstehe ich sie! Ich bin alt, aber ich bin nicht senil.«
    »Sie müssen nicht mit uns reden«, sagte Barnes, »aber wenn Sie uns Ihre Seite der Geschichte erzählen wollen, ist jetzt die richtige Zeit.«
    »Wir sind vielleicht in der Lage, Ihnen zu helfen, wenn wir Ihre Seite kennen«, sagte Amanda. »Aber wie Detective Barnes erklärt hat, Sie müssen nicht mit uns reden.«
    »Das weiß ich!«, krächzte Eunice. »Ich habe nichts zu verbergen. Ich bin stolz darauf, was
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