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Schweineraub im Streichelzoo

Schweineraub im Streichelzoo

Titel: Schweineraub im Streichelzoo
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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grüßte Torben spöttisch zurück. „Na, das ist ja fast eine Schlagzeile wert.“ Mit einem verächtlichen Lächeln schaute Torben auf Max herunter und nickte wissend. „Ach so, du musst heute babysitten.“
    â€žHalt gefälligst die Klappe, Strohtkötter!“, rief Paula. „Kümmer dich lieber um deine Schwester, sonst erfriert sie noch.“
    Max betrachtete den großen Jungen in seinen Shorts und dem T-Shirt mit dem Aufdruck 1. FC Bayern München .
    â€žWoher kennst du die denn?“, fragte Max verwundert.
    Paula seufzte: „Die gehen in meine Klasse. Viola ist so ein verwöhntes Püppchen und heult von morgens bis abends. Und Torben ist das größte Tratschmaul, das ich kenne. Schlimmer als jedes Mädchen! Wenn du willst, dass alle dein Geheimnis erfahren, erzähl es Torben. Sag ihm dazu, dass es streng geheim ist und er kein Sterbenswörtchen weitersagen darf. Ich schwöre dir, ein paar Minuten später weiß die ganze Schule darüber Bescheid.“
    â€žGibt es dahinten ein Problem?“, erkundigte sich Maike und reckte den Hals.
    â€žMir ist so kalt“, schniefte Viola. „Morgen habe ich bestimmt eine Erkältung.“
    â€žWenn du dich bewegst, wird dir schon warm werden!“, rief Maike fröhlich und sprang vom Baumstumpf. „Also, dann lasst uns keine Zeit verlieren. Los geht’s!“
    Aufgeregt liefen die Kinder hinter Maike und Corinna her. Alle Wege im Streichelzoo waren mit Rindenmulch ausgelegt. In einem wilden Slalom schlängelten sie sich an Bäumen, Sträuchern und Gehegen vorbei. Wer immer diesen Streichelzoo gebaut hatte, hatte es mit ganz viel Zeit und Liebe getan.
    â€žIst das süß!“, rief Paula verzückt. An dem Gatter des ersten Tiergeheges prangte ein Schild mit der Aufschrift Hameln . Winzige bunt bemalte Fachwerkhäuschen, ein Brunnen, eine Kirche und ein Rathaus leuchteten im Sonnenlicht. Und mittendrin wuselten ein paar Tierchen um die Beine eines Mannes aus Pappmaschee, der Flöte spielte.
    â€žIgitt, igitt!“ Freiherr von Schlotterfels verzog angewidert das Gesicht. „Ratten!“
    â€žMit dem Rattenfänger von Hameln!“, rief Paula und klatschte vor Begeisterung in die Hände.
    â€žGuten Morgen, Emil, hast du gut geschlafen?“, begrüßte Corinna eines der Tiere und setzte es sich auf den Arm. Mit zitterndem Näschen beschnupperte Emil Corinnas Hand. Dann huschte er den Arm der Tierpflegerin hinauf und setzte sich auf ihre Schulter.
    â€žRatten sind ausgesprochen intelligent, sehr freundlich und verspielt. Trotzdem haben sie einen schlechten Ruf, weil sie im Mittelalter die Pest, eine todbringende Krankheit, nach Europa gebracht haben sollen.“
    â€žDas weiß man aber gar nicht so genau“, mischte sich Max ein.
    â€žStimmt“, pflichtete ihm Corinna bei. „In freier Wildbahn solltet ihr trotzdem die Finger von Ratten lassen. Auch wenn wir nicht mehr im Mittelalter leben, können sie immer noch fiese Krankheiten übertragen.“
    â€žDie Tollwut zum Beispiel“, sagte Max.
    â€žSchon wieder richtig“, lobte die Tierpflegerin. „Kann mir denn einer von euch sagen, was Ratten fressen?“
    Max’ Finger schoss in die Luft. „Sie sind Allesfresser. In schlechten Zeiten fressen sie sogar Möbel oder Matratzen.“
    â€žStreber!“, zischte Paula und schaute sich unter gesenkten Lidern vorsichtig in der Runde um. „Muss hier jeder gleich wissen, dass mein Bruder ein Lexikon auf zwei Beinen ist?“
    â€žUnd weiter geht es!“, übernahm Maike wieder das Kommando und führte die Kinder vorbei an einem kleinen Wäldchen.
    â€žHier haben unsere Kaninchen ihr Reich“, erklärte die Tierpflegerin.
    Als sie am Hühnerfreilauf vorbeigingen, wurde Freiherr von Schlotterfels plötzlich sehr nachdenklich. Er zwirbelte seinen Bart und murmelte: „Ihr lebt in einem seltsamen Zeitalter. Zu meiner Zeit wären die Hühner und die Kaninchen im Bräter gelandet und hätten einen schönen Festtagsbraten abgegeben. Und den Ratten und Mäusen hätten wir ganz schnell den Garaus gemacht. Und was tut ihr? Ihr baut ihnen eine Heimstatt und verhätschelt sie. Ist mir unbegreiflich.“
    Paula hörte nur mit halbem Ohr zu, denn sie hatte etwas entdeckt. „Max, guck mal, dahinten sind die Meerschweinchen!“
    Das musste Paula nicht
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