Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
grobschlächtig, hatte nicht die feinen Gesichtszüge seiner Söhne.
    Einen Moment lang war ich erschüttert und starrte ihn bloß an. Daher war es Buzz, der sagte: »Die beiden haben ein Kontaktverbot gegen Sie erwirkt. Sie dürfen den Club nicht betreten. Charon, Cerebus, werft ihn raus. Tut ihm nicht weh, aber schafft ihn raus.«
    Die beiden großen Kollegen nahmen Dietrich jeder an einem Arm, hoben ihn an und trugen ihn nach draußen.
    Ich wandte mich Buzz zu. »Versucht er oft reinzukommen?«
    »Ein paar Mal, sobald Harlow oder Marlowe im Programm stehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das ist so … unmöglich.«
    Buzz nickte. Dann atmete er tief durch und schüttelte seine Schultern wie ein Vogel das Gefieder. »Ich muss mal mit Clay reden.«
    »Tu das, und dann schick ihn zu mir. Ich möchte ihm auch ein paar Worte sagen.«
    Er blickte mich an. »Meinetwegen, aber Brandon hat für dich einen Platz an der Bühne reserviert, und ich denke, er wäre sehr enttäuscht, wenn du nicht wenigstens den letzten Teil seines Auftritts mitbekämst.«
    Ich brauchte eine Sekunde, bis ich begriff, dass er Nathaniel meinte. »Ach, ja, entschuldige, ich war abgelenkt.«
    »Dass dieser Scheißkerl ständig ankommt und seine Söhne strippen sehen will, lenkt mich auch ab.«
    Ich nickte. »Ja.«
    »Requiem wird dich zu deinem Platz bringen. Viel Spaß bei der Show.«
    Plötzlich war der Vampir neben mir, und ich ließ mich durch die Zuschauer führen, spähte aber über die Schulter zur Tür. Was wollte Dietrich von Stephen und Gregory? Was konnte er nach all den Jahren von ihnen wollen? Sie waren zu alt für einen Pädophilen, oder nicht?
    Ich stieß gegen einen Stuhl und musste mich bei der Frau, die darauf saß, entschuldigen. Ich sollte wirklich aufpassen, was vor mir passierte, anstatt nach hinten zu gucken. Es lohnte sich nämlich.
    Nathaniel war auf der Bühne. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte. Ich wusste ja, dass er strippte und tanzte. Aber ich hatte noch nie zugesehen.
    Nathaniel war nicht schüchtern, sondern ruhig und sanft. Der Mann auf der Bühne war weder das eine noch das andere. Er schritt, stolzierte, tanzte, bewegte sich im Rhythmus der Musik. Ein bisschen hatte ich davon schon gesehen, als er mir kürzlich das Tanzen beibringen wollte. Aber jetzt sah ich ihn in voller Aktion. Er glitt über die Bühne, sprang elegant in die Höhe und erreichte in einer flüssigen Bewegung wieder den Boden. Es war erstaunlich.
    Er trug nichts weiter als einen cremefarbenen Stringtanga, der seinen Hintern freiließ und vorne eng anlag, sodass er das Stück Stoff ausfüllte, und ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er bereits erregt war. Ihm gefiel, was er tat. Seine Augen funkelten, sein Gesicht strahlte eine wilde Freude aus. Er warf sich in die Luft und landete im Liegestütz. Das Publikum kreischte.
    Requiem setzte mich auf meinen Platz und nahm das Reservierungsschild weg. Ich vergaß, den Rock unter mir glatt zu streichen, und bekam die kalte Sitzfläche zu spüren. Ich holte es nach, damit nicht später jemand auf einem Stuhl sitzen musste, den ich mit meinen nackten Kleinodien gestempelt hatte. Reine Höflichkeit. Bei all dem wandte ich kein einziges Mal den Blick von der Bühne ab.
    Nathaniel machte Liegestütze, dann senkte er die Hüften und stemmte den Oberkörper hoch, um dabei das Becken zu bewegen, als vögelte er den Boden. Zugleich lief eine Welle durch seinen Körper, vom Kopf bis zu den Füßen, immer wieder, bis die Frauen im Publikum hysterisch wurden. Zwei Plätze neben mir riss sich eine die Bluse auf und zeigte ihm ihre nackten Brüste.
    Er kroch über die Bühne, wie es nur die Wertiere können, weil sie Muskeln an Stellen haben, die einem Menschen fehlen. Es sah anmutig und gefährlich aus und absolut erotisch, als er auf allen vieren zum Bühnenrand kroch.
    Von hinten und mit geschlossenen Beinen sah er vollkommen nackt aus. Er legte den Kopf an den Boden, sodass sein Pferdeschwanz sich um ihn ausbreitete wie ein Umhang, und hielt einen Moment lang flach kniend inne. Er sah schrecklich nackt aus. Dann änderte sich die Musik. Sein Kopf schnellte hoch, seine Haare flogen in einem Bogen durch die Luft wie ein dunkler Wasserstrahl und fielen auf seinen Rücken. Er hatte sie oben auf dem Scheitel zusammengebunden, sodass sie bei jeder Körperbewegung hüpften. Er setzte den Pferdeschwanz ein wie ein Stück Kostümierung, um Teile seines Körpers zu verdecken oder blasse Haut durchschimmern zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher