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Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
Autoren: Laurell K. Hamilton
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mich zu dem Stuhl und setzte mich mit einer galanten Geste hin. Ich sah zu ihm auf und wusste, es sah misstrauisch aus. Was willst du mir da antun?, hieß der Blick.
    Er lachte. Es war dieses unbeschwerte Lachen, bei dem er immer so viel jünger aussah, unschuldiger gewissermaßen. Ich mochte es, weil ich es nicht oft von ihm hörte. Wenn es ihn froh machte, dass ich hier so saß, dann konnte es nicht so schlimm sein.
    Er fasste neben meinen Schultern an die Rückenlehne und neigte sich mit dem Gesicht heran. Ich sah seinen Eyeliner und entdeckte, dass seine Wimpern getuscht waren, aber dezent. Es braucht nicht viel, damit aus schönen Augen umwerfende Augen werden. »Du darfst mich nicht berühren, deine Hände müssen an den Armlehnen bleiben, und auch mir ist nur flüchtiger Kontakt gestattet.« Auf seinen Lippen erschien ein leises Lächeln, und seine Augen funkelten.
    Ehe ich etwas erwidern konnte, wurde die Musik laut, und er begann zu tanzen. Vom Zuschauerraum aus gesehen war es sehr fesselnd gewesen, aber aus dieser Nähe war es mir peinlich. Es spielte keine Rolle, dass er jede Nacht neben mir schlief oder dass ich ihn mehr als einmal nackt gesehen hatte. Für mich zählte nur, dass es öffentlich war, und ich wusste nicht, wie ich damit klarkommen sollte.
    Er machte schlangenhafte Bewegungen vor mir, ohne die Stuhllehne loszulassen, und seine Brust war meinem Gesicht so nah, dass es mir schwerfiel, sie nicht mit den Lippen zu streifen. Es war verblüffend, was er mit seinem Körper machte. Jeder Muskel von der Schulter bis zum Schritt bewegte sich unabhängig von den anderen. Es sah fantastisch aus, und wären wir allein gewesen, hätte ich ihm das gesagt, aber so wurde ich bloß rot.
    Er setzte sich mit weit gespreizten Beinen auf meinen Schoß. Wäre das alles gewesen, hätte ich damit umgehen können, aber natürlich tat er noch mehr. Er ließ die Hüften kreisen und beschränkte sich nicht mal darauf, sondern das Kreisen übertrug sich auf den übrigen Körper und wurde zu einer großen auffälligen Bewegung, die den Blick der Zuschauer anzog und keinen Zweifel ließ, was er da andeutete.
    Mein Gesicht war glühend heiß.
    Er näherte sich mit dem Mund meinen Haaren, die ich hatte nach vorn fallen lassen, und flüsterte: »Ich kann aufhören und jemand anderen nehmen, wenn es dir zu viel ist.«
    Ich hob den Blick. »Jemand anderen nehmen?«
    »Die Show ändert sich nicht, nur der Mitspieler«, flüsterte er, und das Lächeln war weg. Er war wieder ernst. Ich hatte es aus seinem Gesicht vertrieben, mit meiner Verlegenheit. Verdammt.
    Ich fasste an seine Wange und blickte in die ernsten Augen, während die Musik um uns wummerte. In dem Moment gab es kein Publikum mehr. Es gab nur sein Gesicht und meine Entscheidung. Ich vergaß die Leute, vergaß, dass es mir peinlich sein sollte, vergaß alles, außer dass ich ihn wieder lächeln sehen wollte.
    »Nein, nimm keine andere. Ich werde es versuchen. Ich will es wirklich versuchen.«
    Er schoss mir dieses Grinsen zu, das ich erst kürzlich bei ihm entdeckt hatte, und kniete sich vor mich. Ganz sacht drückte er meine Knie auseinander, während er sich weiter zur Musik bewegte, und entdeckte das Problem. Zum Glück als Einziger.
    Er schob sich zwischen meine Beine und neigte sich nach vorn. »Du hast nichts drunter.«
    »Nö.« Seine Verblüffung brachte mich fast zum Schmunzeln.
    Er lachte wieder und richtete sich kniend auf. Seine Hände lagen wieder auf der Stuhllehne. Er vollführte einen Stoß, ohne mich auch nur zu streifen, doch aufs Publikum hatte es eine enorme Wirkung, denn die Frauen kreischten und warfen Geld auf die Bühne.
    Mit der fließenden Eleganz der Wertiere glitt er an mir entlang und kam mit dem Gesicht in meinen Schoß, auf dem gespannten Stoff meines Rockes. Sein Oberkörper verbarg meine untere Hälfte vor dem Publikum. Mein Rock war inzwischen hochgerutscht, und jeder wusste, dass ich Halterlose mit Spitzenrand trug. Seine Hände glitten an meinen Stiefeln hinauf und über meine Strümpfe bis zu dem Spitzenrand.
    Mit den Fingerspitzen strich er daran entlang und berührte spielerisch die nackte Haut meiner Oberschenkel, drehte den Kopf ein wenig, bis seine Lippen über meiner Haut schwebten, und küsste die Innenseite. Ich schauderte und schloss seufzend die Augen.
    In dem Moment erhob er sich, drückte meine Knie wieder zusammen, damit mir niemand zwischen die Beine gucken konnte, und begann hinter mir zu tanzen. Dabei ließ er seinen
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