Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)

Titel: Schwarze Träume: Ein Anita Blake Roman (German Edition)
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
zurückgehalten und mir etwas vorenthalten, das ich brauchte. Erst mit seiner Erlösung brach seine Zurückhaltung ein, und die Ardeur warf sich in die Bresche und nährte sich.
    Requiem ließ sich zusammensinken. Die Knie noch auf dem Sitz, meine Beine um ihn geschlungen, ruhte er mit dem Gesicht auf meinem Kopf und stützte sich lediglich mit einer Hand auf der Rückenlehne ab. Die andere lag an meiner Taille.
    Ich hörte sein Herz rasen, fühlte seine Halsschlagader an meiner Wange pochen. Hätte er mir Blut gespendet, hätte ihn das nicht so erregt, aber die Ardeur war heißer als Blut und hatte nichts dagegen, ihre Hitze mit denen zu teilen, die sie angemessen befriedigten.
    Jetzt spürte ich Damian wie einen warmen Wind in meinem Kopf. Er hauchte mir einen Kuss zu. »Danke, Anita, danke.« Dann zog er sich zurück, und jemand nahm ihn an der Hand und führte ihn zurück auf die Tanzfläche. Ich war wieder allein mit Requiem.
    »Oh Mann!«, sagte Graham, der noch in der offenen Wagentür kniete. »Warum hast du nicht mit mir geteilt, Requiem?«
    Ganz langsam, als wäre es eine Riesenanstrengung, drehte Requiem den Kopf. »Weil mir das nicht zusteht.«
    Graham ließ den Kopf auf die Arme sinken, als würde er gleich weinen.
    Ich starrte an Requiems Brust, auf das schöne grüne Hemd, das jetzt zerrissen war, und auf ein paar blutige Kratzer von meinen Fingernägeln. Sein rechter Ärmel war ebenfalls zerrissen, und da waren weitere Kratzer zu sehen. Ich sagte das Erste, was mir in den Sinn kam. »Habe ich dir wehgetan?«
    Er lachte auf. »Diese Frage sollte ich wohl eher an Euch richten, Mylady.« Behutsam nahm er meine Beine herunter und ließ sich in den Fußraum rutschen, sodass ich saß und er vor mir kniete, fast wie zu Anfang.
    Dann setzte er sich auf den Boden und lehnte sich gegen die andere Wagentür. »Tut dir etwas weh?«
    »Noch nicht«, sagte ich, aber schon im nächsten Moment waren die Endorphine abgebaut, und der Schmerz setzte ein. Plötzlich war es schwierig, eine angenehme Sitzhaltung zu finden.
    »Ich sehe es dir an«, widersprach er. »Ich bin ein ungeschickter Dummkopf.«
    Ich setzte mich schließlich auf eine Pobacke. »Letzteres kann ich nicht beurteilen, aber ungeschickt kann man dich wirklich nicht nennen.«
    »Du machst mir ein Kompliment, aber ich sehe, dass du Schmerzen hast.«
    »Warum hast du nicht einfach die Hose ausgezogen und sie gefickt?«, fragte Graham und sah dabei gequälter aus als wir.
    »Ich habe sie gebeten, die Schilde fallen zu lassen, und sie hat es getan. Sie hat mir vertraut, ohne zu wissen, was meine Macht vermag.«
    »Du hast zu mir gesagt, du kannst Begierde in mir wecken.« Ich klang träge, fast ein bisschen schläfrig.
    »Ja, aber ich verführe nicht wie Jean-Claude und Asher. Ich rufe Begierde hervor.«
    »Es war wie ein stundenlanges Vorspiel auf eine Sekunde zusammengedrängt. Es war wunderbar.«
    »Aber rein physisch. Meine Gabe berührt nicht die Seele, nur das Fleisch.«
    »Was spricht dagegen?«, warf Graham ein.
    »Wenn eine Frau auf mich körperlich reagiert, sich aber nicht auch seelisch zu mir hingezogen fühlt, grenzt, was ich tue, an Vergewaltigung, und daran war ich noch nie interessiert.« Er seufzte. »Anita wollte keinen Geschlechtsverkehr mit mir, das hat sie unmissverständlich zum Ausdruck gebracht. Sie hat mich heute Abend Blut saugen lassen, und mehr wollte sie nicht geben. Eben hatte ich gehofft, früher aufhören zu können, doch die Ardeur gab keine Ruhe.«
    »Das habe ich gespürt«, sagte Graham. »Es war toll. Ungefähr wie der Flashback, den ich abbekommen habe, aber es war mehr. Und wenn ich dich hätte anfassen dürfen, wäre es mehr gewesen, so kam es mir vor.«
    »Mehr, ja, es wäre mehr gewesen«, sagte Requiem.
    »Aber was kann man mehr haben als einen Orgasmus?«
    Requiem und ich blickten einander an, ohne Graham eines Blickes zu würdigen.
    »Ich wusste es«, sagte Graham. »Verdammt, ich hab’s gewusst.«
    »Ich habe mich nach Anitas Wünschen gerichtet. Wir hatten keinen Geschlechtsverkehr, sondern haben ihren Diener gerettet und die Ardeur gestillt.«
    Ich sah zu ihm hinunter. Er sah elegant aus, aber auch ein bisschen verlebt, wie ein eleganter Wüstling. Hätte er die Lederhose aufgeschnürt und mich zum Geschlechtsverkehr drängen wollen, hätte ich nicht nein gesagt, denn ich hatte geglaubt, nur damit Damian noch retten zu können. Aber vielleicht war das wieder zu amerikanisch gedacht, wo nur Geschlechtsverkehr als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher