Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
Vom Netzwerk:
Frage.« Chewbacca grollte mit Stentorstimme seinen Ruf zu Lumpawarrump hinüber, so dass ein paar Scur erschraken und ein fetter Charkarr die Flucht antrat. Ein Stück weiter entfernt ließ das Zittern von Blättern Chewbacca erkennen, dass ein Katarn sich von der Jagd abwandte.
    Als Lumpawarrump sich Zeit ließ, wiederholte Chewbacca seinen Ruf, »Komm zu mir, Erstkind. Du wirst diese Nacht im Heimatbaum schlafen. Mein Ehrenbruder ist in Gefahr, und ich muss zu ihm.«

2
     
    Han zuckte zusammen, als er die blutverkrusteten rot und blau angeschwollenen Augen aufschlug. Er hatte Mühe, das Bild des ihn umgebenden Raumes scharf zu bekommen.
    »Barth«, sagte er.
    Der Flugingenieur saß mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand gelehnt, die Knie bis zur Brust angezogen und die Arme um sie geschlungen. Er hatte den Kopf gesenkt und sein Kinn drückte auf sein Schlüsselbein, als würde er schlafen – oder sich verbergen.
    »Barth«, wiederholte Han, deutlicher.
    Diesmal regte sich sein Zellengefährte, hob den Kopf und drehte sich zu Han hinüber. »Commodore«, sagte er überrascht und kroch über den rauen Boden auf Han zu. »Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass man Sie hier reingebracht hat – aber ein paar Stunden waren es mindestens.«
    »Was war denn los?«
    »Gar nichts, Sir. Sie waren die ganze Zeit bewusstlos. Ich war nicht sicher, ob Sie je wieder aufwachen würden. Sir, seien Sie mir nicht böse, aber ich hoffe nur, Sie fühlen sich nicht so mies, wie Sie aussehen.«
    Han setzte sich mühsam auf, ließ sich von dem Flugingenieur dabei helfen. »So schlimm ist es gar nicht. Ich bin auch schon von Experten verprügelt worden. Die Yevethaner sind ausgesprochene Amateure.« Han streckte das rechte Bein aus, schnitt eine Grimasse und lehnte sich wieder gegen die Wand. »Andererseits muss man ihnen lassen, dass sie recht ausdauernd sind.«
    »Was haben die mit uns vor?«
    »Das haben sie nicht gesagt«, erklärte Han. Er experimentierte mit seinem Unterkiefer, indem er ihn langsam hin- und herbewegte, und rümpfte dann die Nase. »Sagen Sie mir die Wahrheit, Barth – kommt dieser Geruch von mir?«
    »Ich fürchte, das sind wir alle drei«, meinte Barth verlegen. »Es gibt hier keinen Erfrischer und auch nichts Vergleichbares und auch kein Wasser. Ich habe mir – äh – einfach eine Ecke ausgesucht. Aber das überdeckt wenigstens den Geruch des Captains ein wenig. Und dann wächst da jetzt etwas auf ihm – es bedeckt seine Haut schon fast völlig. Ich kann gar nicht hinsehen.«
    »Dann lassen Sie es eben bleiben«, sagte Han und sah zu der Leiche von Captain Sreas hinüber. Sein Gesicht und seine Hände sahen aus, als würden sie im Schatten liegen, aber das war in Wirklichkeit ein zarter grauer Flaum, der auf der Haut der Leiche wucherte. »Wahrscheinlich Fungussporen. Das hier ist eine trockene Welt – das merkt man an der Luft und auch an der Haut der Yevethaner. Für das Zeug, das in einem solchen Loch hier lebt, muss eine menschliche Leiche wie die reinste Wasserstelle aussehen.«
    »Darüber möchte ich gar nicht nachdenken«, sagte Barth.
    »Dann lassen Sie es eben bleiben«, riet Han erneut. Als er das andere Bein ausstreckte, tat das so weh, dass er beide Augen zudrückte und unwillkürlich einen Grunzlaut von sich gab. »Insgesamt betrachtet, denke ich, wär’s mir jetzt doch lieber, wenn mich ein Experte verprügelt hätte. Hat schon jemand nach uns gesehen?«
    »Nicht seit die Sie hier reingebracht haben.« Barth zögerte kurz und fügte dann hinzu: »Commodore, wie sind denn Ihrer Ansicht nach unsere Chancen?«
    »Jedenfalls besser als die, die ich Ihnen im Augenblick für Ihr Offiziersrecht auf eine Einzelkabine geben würde«, sagte Han.
    Barth musterte die Wände ihrer Zelle, die keinerlei auffällige Markierungen zeigten. In der Mitte der Decke gab es ein vergittertes Luftloch, ein vergittertes Ablaufloch in der Mitte des Bodens, ein paar in die Decke eingelassene grelle Lampen und eine halbhohe Tür, auf die eine Panzerplatte genietet war. »Glauben Sie, dass die uns beobachten – uns belauschen?«
    »Ich würde das jedenfalls tun. Doko prek anuda ten?«, fragte Han in der Hoffnung, Barth würde den Schmugglerjargon beherrschen.
    »Tut mir leid, das habe ich nicht verstanden.«
    Han wechselte auf die zischende Sprache der Illodianer über. »Stacch isch stralsi?«
    »Tut mir leid, Commodore. Ich spreche einigermaßen Bothanisch, komme mit dem Kontraktstandard des Firmensektors
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher