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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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niemals für die Invasion einer Mitgliedswelt eingesetzt werden oder um einer der Mitgliedswelten unseren Willen aufzuzwingen oder sie in ihrem rechtmäßigen Streben zu beschneiden.«
    Noch ehe Peramis antwortete, war klar zu erkennen, dass er nicht überzeugt war. »Welches Gewicht soll ich einem Wort beimessen, das auf die Ehre einer ausgelöschten Familie abgelegt wird – einer Familie, mit der Sie keinerlei Blutsbande verbinden?«
    Tolik Yars Gesicht lief rot an, und seine Hand schob sich auf den Ehrendolch zu, den er an seinem Brustpanzer trug. Aber die Hand des Offiziers neben ihm hinderte ihn daran. »Warten Sie!«, zischte General Antilles leise. »Er soll sich ruhig noch tiefer in sein Unglück reden.«
    Senator Peramis sah sich im Saal um und stellte fest, dass jedes Augenpaar ihm zugewandt war. »Es tut mir leid, dass ich die festliche Stimmung störe und das kostspielige Feuerwerk vergeude, das Admiral Ackbar und General A’bath liebenswürdigerweise für uns arrangiert haben. Und es tut mir leid, dass Senator Yars Blutdruck meinetwegen ansteigt und dass ich Senator Marooks Gefühl für Schicklichkeit beleidigt habe, aber ich kann unmöglich schweigen.
    Was ich in den Monaten erfahren habe, seit ich meinen Ratseid abgelegt habe, und was ich heute gehört und gesehen habe, beunruhigt mich zutiefst. Wenn ich könnte, würde ich im Senat darüber sprechen, vor den Augen der ganzen Republik. Nicht Sicherheit haben Sie erworben, sondern ein Instrument der Unterdrückung, und Sie sind im Begriff, dieses Instrument der Brut des brutalsten Unterdrückers der Weltgeschichte auszuhändigen. Ich bin strikt und unwiderruflich dagegen, die Neue Republik gegen ihre eigenen Mitglieder zu bewaffnen.«
    »Sie irren…«, begann Admiral Ackbar.
    »Nein, Sie irren!«, fiel ihm Senator Peramis erregt ins Wort. »Das Fünfte Geschwader ist eine Waffe der Eroberung und der Tyrannei, nichts weniger. Und ist eine Waffe erst einmal geschmiedet, übt sie eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus, bis irgendjemand der Versuchung erliegt und einen Anlass findet, sie einzusetzen. Sie haben Darth Vaders Sohn die glitzernde Versuchung in die Hand gegeben, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Und Sie haben Darth Vaders Tochter dazu eingeladen, ihre Macht mit Waffengewalt zu befestigen.
    Und doch sitzen Sie hier und lächeln und nicken und glauben das Märchen, das alles diene nur Ihrem Schutz. Ich schäme mich für Sie. Ich schäme mich.« Senator Peramis schüttelte den Kopf, als wolle er unliebsame Gedanken abschütteln. Dann stapfte er mit langen Schritten aus dem Konferenzsaal.
    Leia wandte sich ab und bemühte sich, ihre Züge unter Kontrolle zu bekommen und sich den Kampf nicht anmerken zu lassen, der in ihr tobte. Dann brach ein allgemeines verlegenes Hüsteln das lastende Schweigen und man konnte hören, wie Offiziere und Ratsmitglieder unruhig mit den Füßen scharrten.
    »Herr Vorsitzender! Vorsitzender Behn-kihl-nahm!«, rief Senator Tolik Yar, der seine Fassung endlich zurückgewonnen hatte. »Ich möchte einen Tadelsantrag stellen. Ich möchte, dass sich der Revisionsausschuss mit ihm befasst. Dieser Vorgang ist unerträglich. Die Siebte Zone muss einen anderen Repräsentanten entsenden. Unerträglich, haben Sie gehört?«
    »Das haben wir alle, Senator Yar«, sagte Behn-kihl-nahm mit seidenweicher Stimme und ging auf Leia zu. »Präsidentin Organa, gestatten Sie mir, dass ich mich bei Ihnen für Senator Peramis’ bedauernswerte…«
    Tolik Yar fiel ihm ins Wort. »Warum entschuldigen Sie sich nicht gleich für die bedauernswerten Missgriffe des Imperators?«, schnaubte er. »Das wäre genauso wirkungsvoll.«
    Behn-kihl-nahm tat so, als habe er den Zwischenruf überhört. »Sie erinnern sich vielleicht, Prinzessin Leia, dass die Hand des Imperiums schwer auf Walalla gefallen ist. Tig Peramis erinnert sich nur zu gut daran. Er war damals noch ein Knabe und musste erleben, wie seine Welt erobert und das Selbstbestimmungsrecht seines Volkes mit Füßen getreten wurde. Die Erinnerung daran erfüllt ihn mit einer Leidenschaft, die zwar seine Fantasie inspiriert, zugleich aber auch seinen gesunden Menschenverstand in die Irre führt. Ich werde mit ihm sprechen. Ich bin überzeugt, dass er seine unmäßigen Äußerungen bereits bereut.«
    Damit verließ Behn-kihl-nahm den Saal und lieferte den anderen das Stichwort, es ihm gleichzutun. Die übrigen Anwesenden hatten es daraufhin so eilig, sich zu entfernen, dass das
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