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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology
Autoren: Ursula Caberta
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Ron Hubbard, Mary Sue. Der angestrebte Status der Gemeinnützigkeit hatte eine hohe Bedeutung, wie ein Schreiben von Mary Sue Hubbard an die Vertreterin des Guardian Office am 27. Mai 1975 schrieb.
    Unsere genaue Strategie mit der IRS (US-amerikanische Steuerbehörde, d.Verf.) wird Folgende sein:
    1. sich jeder Methode bedienen, mit der wir die Schlacht um den gemeinnützigen Status gewinnen können.
    2. Wir haben alle Zeit auch über Jahre … Wir arbeiten, um zu gewinnen, aber auch um Zeit zu gewinnen, die für uns arbeitet, nicht für sie.
    Entsprechend dieser Marschrichtung ist man dann auch vorgegangen. Man hatte Zeit. Rückschläge gab es immer wieder. So hatte das Internal Revenue Service (IRS), die US-amerikanische Steuerbehörde, der Organisation bereits 1957 einmal den Gemeinnützigkeitsstatus verliehen, also die Steuerbefreiung
gewährt. Dieses Glück dauerte allerdings nur zehn Jahre, dann wurde genau diese Steuerbefreiung wieder aufgehoben. Danach wird das »Snow White«-Programm entwickelt. Die Anweisung, alle Methoden anzuwenden, werden umgesetzt und das nicht ohne Folgen. 1977 schlägt das feindliche Imperium zurück. Das FBI durchsucht das Hauptquartier der Scientologen in Washington D. C. und in Los Angeles und beschlagnahmt belastendes Material. Dieses reicht, um hochrangig verantwortliche Mitglieder, darunter auch Mary Sue Hubbard, wegen Verschwörung zu verurteilen und ins Gefängnis zu schicken. Dieses ist dann auch der Moment, wegen der schlechten Presse das Guardian Office umzubenennen in das Office of Special Affairs (OSA). Offiziell gilt das Jahr 1983 als Auflösungsjahr des GO und der Etablierung der OSA. Wegen der schlechten Presse aufgelöst, heißt nicht, dass sich an den Vorgaben etwas geändert hätte. Dass dieses so ist, wird u. a. durch ehemalige Anhänger aus den USA bekannt. 1984 wird die Nationale Vereinigung der »IRS Whistle-blowers« gegründet. Ziel dieser Gerüchteabteilung von Scientology ist es, die Glaubwürdigkeit des US-amerikanischen Finanzministeriums zu untergraben, es folgt die Einstellung von privaten Ermittlern, um das persönliche Umfeld leitender Angestellter des Finanzministeriums zu untersuchen. Dieses soll nach Angaben des Landesamtes für Verfassungsschutz ab Sommer 1989 geschehen sein. Diese Aktionen sind anscheinend von Erfolg gekrönt, denn im August 1993 kommt es zu einer geheimen Vereinbarung zwischen Finanzministerium und Scientology, die die Steuerbefreiung beinhaltet. Das Ziel ist erreicht, mit welchen Mitteln, wird nicht bekannt, und der
Boss von Scientology kann triumphieren. Nicht nur in Europa wurde diese Kehrtwende der Einschätzung der Organisation durch die US-amerikanische Behörde mit Befremden zur Kenntnis genommen. Auch in den Medien der USA kam die Überraschung darüber zum Ausdruck. Die New York Times berichtet 1997 in einem Artikel ausführlich und formuliert auch, dass selbst ein Urteil des US-Berufungsgerichtes 1992, welches die ursprüngliche Entscheidung der Steuerbehörde, der Organisation die Steuerbefreiung zu verweigern, zu Recht erfolgt ist, mit der Begründung, die Einschätzung der Behörde, es handele sich bei Scientology um eine Organisation mit kommerziellem Interesse, den Lauf der Verhandlungen nicht mehr aufhalten konnte. Ebenso die von der Scientology-Organisation bestimmt als Störfeuer eingeschätzte Titelstory des Time-Magazins 1991 mit der Überschrift »Scientology - Kult der Habgier« hat die Verhandlungen nicht beeindruckt. Der Prozess um diese Story dauerte zehn Jahre. Letztendlich wurde dem Time-Magazin vom US-Gericht bestätigt, dass der Artikel ihres Journalisten nicht mutwillig rufschädigend gewesen sei. Vielleicht ist ja die Entwicklung zur Steuerbefreiung in den USA unter den Satz zu stellen, der auch Streitpunkt der gerichtlichen Auseinandersetzungen war, denn dort war zu lesen, dass die »Kirche« als »eine riesige gewinnbringende globale Gaunerei, die durch Einschüchterung ihrer Mitglieder und Kritiker in Mafia-Manier überlebt«.
    Wie auch immer diese Entscheidung zustande kam, seitdem wirkt die Scientology-Propaganda, sie sei in den USA als Religion anerkannt, in alle politischen oder gerichtlichen Auseinandersetzungen.

    Die »Vereinbarung« enthält jedoch in keinem ihrer Abschnitte den Hinweis, dass Scientology eine Religion ist, es wird immer nur von der Steuerbefreiung für eine gemeinnützige Organisation gemäß den Steuergesetzen derVereinigten Staaten gesprochen … In den USA ist dem
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