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Schwarzbuch ÖBB

Titel: Schwarzbuch ÖBB
Autoren: Weiss Hans
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Triebwagens nicht mehr zu öffnen.
14. Mai 2013, 21:00 Uhr;
Railjet von Bregenz nach Wien Westbahnhof
    Dem Lokführer fällt auf, dass »hundert Prozent« aller Railjet-Züge außen stark verschmutzt sind. Und er fragt sich, ob das in Übereinstimmung mit der ÖBB -Werbung ist, die den Railjet als »Premiumprodukt« anpreist. Laut ehemaligem Personenverkehrschef Stefan Wehinger, der den Railjet »erfand«, hat man sich für die Leitfarbe Rot entschieden, weil dabei Schmutz am wenigsten auffällt.
20. Mai 2013, 13:45 Uhr;
Regionalzug von České Velenice (Tschechien) über Gmünd, Eggenburg und Tulln nach Wien Franz-Josefs-Bahnhof
    Der Lokführer meldet seinem Vorgesetzten, dass beim Steuerwagen sowohl die Stirnscheibe als auch die Außenspiegel gereinigt werden müssen. Als er das kontrolliert, stellt er fest: Das ist nicht geschehen!
20. Mai 2013, 17:08 Uhr; EC 173 von Hamburg über Berlin, Prag und Wien nach Villach
    Bei der Ankunft in Villach waren die Stirnscheiben des Triebfahrzeugs stark verschmutzt. Der Lokführer suchte den Wageneinsatzleiter persönlich auf, um sicherzustellen, dass die Stirnscheiben des Railjets, mit dem er am nächsten Morgen nach Wien fahren sollte, gereinigt werden. Nach Rücksprache mit dem Reinigungsdienst erhielt er die verbindliche Antwort, das gehöre zur planmäßigen Reinigung. Als er am nächsten Morgen den Railjet in Betrieb setzte, stellte er fest, dass nicht gereinigt wurde. In einer Meldung schlug er vor, die ÖBB -Verantwortlichen sollten sich entscheiden: ob die Lokführer die Reinigung in Zukunft selbst durchführen sollen, oder ob man weiterhin eine Firma beauftrage, die dies ohnedies nicht tue.
22. Mai 2013, 14:00 Uhr;
Regionalzug von Saalfelden über Kitzbühel nach Wörgl
    Während der Fahrt verständigte der Lokführer den Wageneinsatzleiter, das WC sei unbenützbar – der Abwassertank war voll. Weil der Zug am Zielbahnhof Wörgl eine Stunde Aufenthalt hatte, war genügend Zeit für eine Entleerung vorhanden. Der Wageneinsatzleiter erklärte jedoch, das sei nicht möglich, weil die Absauganlage in Wörgl von einem verantwortlichen Manager außer Betrieb gesetzt wurde.
Vorfälle mit Fahrgästen, Passanten und Sprayern
14. Mai 2013, 00:15 Uhr;
S60 von Wien Hütteldorf über Gramatneusiedl nach Bruck/Leitha
    Ein Beinahe-Unfall mit wahrscheinlich betrunkenen Fahrgästen: Kurz nach Gramatneusiedl erscheint bei einer Geschwindigkeit von 70 bis 80 km/h am Lokführerstand das Signal »Türe auf«! Der Lokführer leitet sofort eine Schnellbremsung ein und stellt nach dem Anhalten fest, dass die letzte Tür von zwei Fahrgästen notentriegelt wurde. Sie waren ausgestiegen, gingen zu Fuß am Gegengleis und konnten auch durch Zureden nicht dazu gebracht werden, wieder einzusteigen. Weil es Mitternacht war, bemerkte der Lokführer am Scheinwerferlicht, dass sich am Gegengleis von weitem ein Zug näherte.
    Er lief zu seinem Führerstand, betätigte den Notruf und sandte mit dem Fernlicht Zeichen. So gelang es ihm, den Gegenzug noch vor den beiden Personen zum Stehen zu bringen. Nach zwanzig Minuten Verspätung konnte er die Fahrt fortsetzen.
18. Mai 2013, 10:32 Uhr;
Güterzug, Wels Hauptbahnhof
    Am Welser Hauptbahnhof saßen mehrere Jugendliche sorglos auf der Bahnsteigkante – ohne auf durchfahrende Züge zu achten. Der Lokführer bemerkte das früh genug, gab »Achtung«-Signale, leitete eine Schnellbremsung ein und brachte den Zug noch rechtzeitig zum Stehen.
20. Mai 2013, 19:45 Uhr;
S5 von Scharnitz über Seefeld nach Innsbruck
    Nach der Haltestelle Allerheiligenhöfe bemerkte der Lokführer zwei kleine Kinder, die am Bahndamm spielten. Sie waren so nahe, dass er gar keine Zeit mehr hatte, eine Notbremsung einzuleiten. Sie rutschten die Böschung in Richtung Gleis herunter und winkten ihm im Vorbeifahren freundlich zu. Er meldete den Vorfall und machte seine Vorgesetzten darauf aufmerksam, dass in diesem Streckenbereich offenbar verabsäumt wurde, einen Zaun aufzustellen.
21. Mai 2013, 20:27 Uhr;
S3 von Freilassing über Salzburg, Hallein und Bischofshofen nach Schwarzach-St. Veit
    Kurz vor der Haltestelle Salzburg Gnigl bemerkte der Lokführer ein Holzbrett und drei Steine am linken Schienenstrang. Er leitete sofort eine Schnellbremsung ein, konnte seinen Zug jedoch nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen und überfuhr die Hindernisse mit einer Geschwindigkeit von circa 10 bis 15 km/h. Eine Kontrolle ergab keine Schäden am Triebwagen.
26. Mai 2013, 18:40 Uhr;
S1 von
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