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Schwarzbuch ÖBB

Titel: Schwarzbuch ÖBB
Autoren: Weiss Hans
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von manchen Lokführern generell in Frage gestellt wird:
25. Mai 2013, 04:45 Uhr;
Regionalzug von Wien Westbahnhof nach St. Pölten
    Weil bei diesem Zug die Außenlautsprecher defekt waren, konnte er nicht im 0:0-Betrieb, sondern nur mit Zugbegleitern geführt werden. An der Haltestelle Tullnerbach-Pressbaum fragte der Zugbegleiter den Lokführer, warum er entgegen der Vorschrift die Türen auf beiden Seiten freigegeben habe! Der erstaunte Lokführer bestritt das.
    Der Zugführer machte ihn darauf aufmerksam, dass beim Wagen Nummer 26 33 203 die Türen trotz eingeschalteter seitenselektiver Türsteuerung auf beiden Seiten aufgingen! Der Lokführer informierte seinen Vorgesetzten, brachte den Zug in die Werkstatt und wies in seiner Meldung darauf hin, dass am Beginn jeder Zugfahrt routinemäßig nur die Türsteuerung am letzten Wagen überprüft wird, aber nicht an den übrigen Wagen. Aufgrund des Vorfalls müsse man sich generell fragen, ob beim 0:0-Betrieb die Sicherheit der Reisenden gewährleistet sei.
Suizidversuche und Suizide auf Bahnstrecken
    Im Mai 2013 gab es im Internet-Portal der Lokführer fünf Meldungen über vollzogene und drei über missglückte Suizidversuche.
    Hier sind einige Berichte:
9. Mai 2013, 07:45 Uhr; IC 543 von Salzburg nach Wien Westbahnhof
    Bei Kilometer 251.3 zwischen dem Bahnhof Timelkam und der Abzweigung Vöcklabruck 1 hörte der Lokführer einen Knall, dachte, dass er vielleicht ein Reh überfahren hat, und fuhr weiter. Im Bahnhof Vöcklabruck schaute er gemeinsam mit dem Zugbegleiter nach. Zwischen Lok und erstem Wagen entdeckten sie einige Fleischfetzen und gingen davon aus, dass es sich wohl um ein Tier handelte. Der Lokführer verständigte seinen Vorgesetzten. In Wels erfuhr er jedoch, dass es ein Mensch gewesen war. Der Zug wurde geräumt und der Lokführer abgelöst. Am Tag darauf wurde am Polizeiposten Timelkam ein Protokoll angefertigt.

    13. Mai 2013, 14:53 Uhr; S1 von Villach Hauptbahnhof über Klagenfurt nach Friesach/Kärnten
    Zwischen Krumpendorf am Wörthersee und Klagenfurt Lend, bei Kilometer 130,8, sprang eine Frau vor den Zug und wurde trotz Schnellbremsung überrollt.
24. Mai 2013, 05:00 Uhr;
Regionalzug auf der Südbahnstrecke von Mürzzuschlag über Kapfenberg, Bruck und Graz nach Spielfeld-Straß nahe der slowenischen Grenze
    Zwischen Kapfenberg und Bruck/Mur stellte sich um 4:52 Uhr bei Kilometer 154,700 ein Mann auf die Gleise und wurde trotz Schnellbremsung vom Zug erfasst. Der Lokführer wurde abgelöst, von der Polizei einvernommen und anschließend von einem Kriseninterventionsteam Bruck/Mur betreut.
25. Mai 2013, 13:30 Uhr;
Regionalzug von Braunau/Inn über Ried/Innkreis nach Neumarkt-Kallham
    Nach der Ausfahrt vom Bahnhof Ried bemerkte der Lokführer einen Jugendlichen, der auf dem Gleis kniete. Durch eine Schnellbremsung brachte er den Zug noch rechtzeitig zum Stehen, verständigte die Polizei und seinen Vorgesetzten und versuchte den aufgeregten Jugendlichen zu beruhigen. Nachdem die Polizei den Jugendlichen in Gewahrsam genommen hatte, setzte er die Fahrt in Absprache mit dem Fahrdienstleiter fort.
Funkstille
    Bei den ÖBB hat es sich eingebürgert, dass Disponenten, Fahrdienstleiter oder Wageneinsatzleiter, die ähnlich wie Fluglotsen den Zugverkehr überwachen, mit den Lokführern, außer in Notfällen, kaum kommunizieren. Nach Ansicht von Bahnfachleuten verursacht das eine Fahrweise, bei der es vermehrt zu einem Abbremsen und Wieder-Beschleunigen und damit zu einem erhöhten Energieverbrauch kommt (siehe dazu auch »Funkstille« ). Außerdem, und das wird besonders in den folgenden Lokführer-Meldungen deutlich, lässt man damit auch die Fahrgäste »dumm sterben«, denn wenn Lokführer von ihren Vorgesetzten über Ursachen und Dauer von ungeplanten Stopps nicht informiert werden, können sie entsprechende Hinweise auch nicht an die Fahrgäste weitergeben. Ist das die vielbeschworene Kundenfreundlichkeit der ÖBB ?
6. Mai 2013, 15:06 Uhr;
S1 von Gänserndorf über Wien nach Mödling
    Der Lokführer berichtet über einen acht Minuten dauernden Aufenthalt in Wien Liesing, und dass er vom Disponenten dazu keine Begründung erhalten hat.
9. Mai 2013, 16:30 Uhr;
S80 von Wien Hirschstetten über Erzherzog-Karl-Straße nach Wiener Neustadt
    Der Lokführer ärgert sich, dass er in der Haltestelle Erzherzog-Karl-Straße sechs Minuten länger als geplant halten muss und vom Fahrdienstleiter keine Begründung erhält. Er denkt an die Fahrgäste, und dass er
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