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Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius
Autoren: Unbekannt
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Durcheinander. Warum bist du bloß nach Italien aufgebrochen, ohne mich zu informieren?“
    Er senkte den Kopf und berührte die Kette an seinem Hals. „Ich wollte Gewissheit haben. Die Mauer, die uns daran gehindert hat, Lairas Aufenthaltsort zu finden, lag nicht in dir. Sie lag in mir.“
    Amalia nickte zögernd. „Als Rene nach dem Blutaustausch gemeinsam mit mir in meiner Innenwelt stand, war keine Mauer da. Da war nur der Schmetterling, der versuchte, mich zu beschützen.“
    Aurelius runzelte die Stirn. „Was ist er, dieser Schmetterling?“
    „Rene sagte, er sei ein Seelenschutz. Eine mächtige Verbindung zwischen dir und mir. Ich glaube das auch.“
    „Aber wie kann das sein?“ Er sah ungläubig aus. „Ein Seelenschutz. Ich habe in Tatjenas Aufzeichnungen darüber gelesen und sie für Unfug gehalten. Es ist eine Art Zauber, der auf die Antike zurückgeht.“
    „So ist es wohl.“ Amalia zog ihn an sich. „Ich werde es dir sagen, aber es wird nicht einfach sein. Könntest du ...“ Sie zögerte, „könntest du mit der Antwort noch eine halbe Stunde warten? Ich habe geglaubt, dich nie wiederzusehen und möchte am liebsten ganz eins mit dir werden, ehe ich es dir erzähle. Nur noch ein Mal.“
    Er sah sie misstrauisch an. „Das klingt, als wäre das, was du mir zu sagen hast, schlimm.“
    Sie schloss die Augen. „Vielleicht. Das Problem ist, dass ich selbst noch nicht weiß, wie ich es am besten sagen soll. Ich möchte es ja, aber ich brauche noch Zeit. Ich habe Angst.“
    Er stand auf und zog sie zu sich. Seine Arme legten sich um ihren Rücken. „Hab keine Angst. Es wird nichts geschehen, das verspreche ich dir. Und ich kann dreißig Minuten warten. In meinem Leben ist das wahrhaft keine lange Zeit, und auch ich sehne mich nach dir. Wenn wir miteinander schlafen, ist es, als wäre ich vollständig.“
    „Ich weiß, was du meinst, und ich fühle ebenso.“ Sie streifte das Oberteil ab, das sie seit fast zwei Tagen trug, und schälte sich aus der Lederhose. „Lass uns duschen gehen. Wir haben wenig Zeit und sollten jeden Raum dieser Suite nutzen.“
    Er grinste. „Ich habe einen Hotelangestellten zum Einkaufen geschickt. Wir haben schon bald schicke neue Kleider, die in einem hübschen Koffer liegen werden.“
    „Mit Geld geht einiges“, sagte sie kopfschüttelnd, während sie sich an ihn schmiegte. Es hatte sich alles geändert, ihr Leben hatte sich überstürzt, aber sie war glücklich. Sie war an seiner Seite und wollte nie wieder von ihm getrennt sein.
    Er hob sie auf seine Arme und trug sie zur Dusche. Sein Geruch belebte sie und ließ sie lächeln.
    Es war wundervoll, gemeinsam mit ihm unter dem prickelnden Wasser zu stehen, das fein wie Nebel war. Seine Hände berührten sie mit einer Andacht, die sie verlegen machte.
    Zärtlich umfasste sie die Hand, die den Siegelring nicht mehr trug. Sie gehörten einander und waren eine Einheit, bei der sie nicht mehr sagen konnte, wo er aufhörte und sie begann. Sein Körper schmiegte sich an sie, während sie den Schmutz der vergangenen Tage gegenseitig von sich wuschen. Wie schön er war.
    „Ich weiß erst jetzt, was Liebe ist“, flüsterte sie. „Und wozu sie fähig sein kann.“
    Er küsste ihren Nacken und strich über ihre Haut. „Du bist ein Wunder. Bleib bei mir.“
    Sie drehte sich zu ihm um und küsste ihn. In ihrem Kuss lagen Sehnsucht, Verlangen und eine tiefe Vertrautheit. Sie wollte bei ihm bleiben. Für immer. Auch wenn sie wusste, dass das nicht ging.
    Er ließ sie los und stellte die Dusche ab. Vorsichtig zog er sie aus der breiten Badewanne, hin zu dem Whirlpool, der im Boden des Badezimmers eingelassen war. Über ihnen befand sich ein Spiegel und zeigte Amalia ihre nackten Körper. Sie ließ sich in den Pool sinken und genoss die sprudelnden Wasserperlen, die über ihre Haut hüpften. Aurelius ließ sich neben ihr in das Wasser gleiten.
    Sie sahen einander an und küssten sich erneut. Sie glaubte, niemals solche Küsse erhalten zu haben. Wenn es einen Himmel gab, dann war er soeben herabgefallen. Seine Hände umfassten ihre Hüften, als er sie auf sich setzte, an seine Brust drückte und sein Lippen immer wieder ihre fanden.
    Dampfschwaden stiegen nach oben, aber noch beschlug der Spiegel über ihnen nicht, und Amalia konnte an der Decke das glückliche Lächeln sehen, das Aurelius hinter ihr lächelte. Er begann, ihren Hals und ihre Kopfhaut zu massieren, und er tat es um so vieles geübter als Mai, dass Amalia ein Schauer
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