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Schwanger Schwanger

Schwanger Schwanger

Titel: Schwanger Schwanger
Autoren: Karen Toller Whittenburg
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nur wenige davon. Bald würde sich das ändern. Wahrscheinlich hätte sie direkt nach Hause gehen sollen, als sie von der Academy for Young Ladies gefeuert worden war, aber sie konnte ihren Eltern einfach noch nicht die Wahrheit gestehen.
    Wenn ihre Brüder alles erführen... Daran durfte sie gar nicht denken. Die vier würden geradezu kriegerisch um ihre Ehre kämpfen und sie vor jeglichem Schaden bewahren wollen, selbst wenn sie sie dabei erstickten. Tyler, Jaz, Brad und Quinn meinten es gut, aber wenn es nach ihnen ginge, dürfte sie keine selbstständige Entscheidung treffen. Sie liebte ihre großen Brüder sehr, aber sie musste deren übermäßigem Beschützerinstinkt entkommen.
    Natürlich war sie bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit sofort in Schwierigkeiten geraten. Solange ihre Familie von ihrem Dilemma nichts wusste, hatte sie vielleicht noch verschiedene Möglichkeiten offen. Einige Entscheidungen musste eine Frau ganz allein treffen, und es war sicherlich nicht egoistisch, wenn sie dafür etwas Ruhe brauchte.
    Dann machte es auch nichts, dass sie jetzt mit geliehenen Koffern unterwegs war und sich unter die Fittiche ihrer Freundin Jessica Coleman begab. Sie wusste noch nicht genau, was sie tun wollte, aber eine bis zwei Wochen auf der Desert Rose würden vielleicht ausreichen, um herauszufinden, welche Schritte sie als Nächstes unternehmen wollte. Dann gäbe es sicher auch einen Weg, um ihren Eltern und vier Brüdern von ihrem Problem zu berichten.
    Den Mann, der sie geschwängert hatte, würden sie niemals umbringen können, da sie ihnen nicht sagen würde, wer er war. Nicht, weil er ihren Schutz benötigte, sondern weil sie nicht einmal seinen Namen kannte. Bei dem bloßen Gedanken an diese Nacht voller heißer Küsse und wilder Leidenschaft prickelte ihre Haut vor Sehnsucht, aber gleichzeitig schämte Abbie sich. Niemals vorher hatte sie so impulsiv und unüberlegt gehandelt und würde es auch nie wieder tun. Einmal war jedoch schon genug gewesen. Einmal, und sie war schwanger geworden.
    Wenn Jessica ihr nicht den Job auf der Ranch angeboten hätte ...
    Aber Jess war eine gute Freundin. "Komm zu mir", hatte sie Abbie angeboten, als diese ihr von ihrer Not berichtet hatte. "Du kannst mir im Büro helfen, damit tust du mir einen großen Gefallen.“
    Natürlich wusste Abbie, wer den meisten Nutzen aus diesem Besuch zog, und sie liebte ihre Freundin dafür, dass sie es anders darstellte. Wie viel Büroarbeit gab es denn auf einer Ranch? Welche Arbeit könnte ausgerechnet sie erledigen? Sie war eine ausgezeichnete Lehrerin... gewesen. Mathematik war ihre Stärke, und sie konnte Steuererklärungen mit links ausfüllen, aber was wusste sie über Pferdezucht?
    Nachdem alle Koffer auf einem schäbigen Drahtgestell gestapelt waren, ging Abbie los und hoffte, dass ihr jemand half durch die automatischen Türen zu gelangen. Wäre sie einen Monat weiter in ihrer Schwangerschaft, hätte sich sicher jemand gefunden. Oder vor einem Monat, als ihre Haut eine gesunde Farbe aufwies und ihr Haar glänzte. Jetzt war sie im fünften Monat, und die anfängliche leuchtende Ausstrahlung war verschwunden, und sie sah jetzt einfach nur mollig aus. Gut, dass sie noch nicht watschelte, aber woher sollte sie wissen, wie sie von hinten aussah?
    Als sie die Koffer durch die Tür ziehen wollte, fielen alle zu Boden. Das verursachte einen Stau, bei dem ihr niemand half. Reisende wichen aus und setzten ihren Weg eilig fort, aber niemand kümmerte sich um ihr Gepäck. Wo waren die Männer, wenn sie welche brauchte?
    Aber eigentlich brauchte sie niemanden. Ging es nicht bei ihrer Flucht nach Texas darum? Hatte sie nicht deshalb ihren Eltern erzählt, dass sie in einem Sommerlager in den Pocono Mountains sei? War sie nicht hier, um den Männern aus ihrem Leben zu entfliehen? Jedem einzelnen. Den Einzigen, den sie jetzt gern sehen würde, war der gut aussehende Fremde mit dem umwerfenden Lächeln, der sie in diese Lage gebracht hatte. Der einzige Grund, aus dem sie ihn sehen wollte, bestand darin, ihm zu sagen, dass sie nichts von ihm wollte.
    Ein Blick über die linke Schulter zeigte keinen schwarzen Truck, aber da das Flughafengelände immer voll war, war es nicht einfach, ein einzelnes Fahrzeug ausfindig zu machen.
    Sie schichtete ihr Gepäck erneut auf, hängte die Handtasche auf die Schulter und wollte sich auf die Suche nach Jessicas Cousin Mac machen, als sie ihn sah.
    An jenem Abend hatte er auch einen Hut getragen, und obwohl
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