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Schwanger Schwanger

Schwanger Schwanger

Titel: Schwanger Schwanger
Autoren: Karen Toller Whittenburg
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es in den zerbeulten Koffer.
    "Danke, ich hoffe, Sie finden, wen Sie suchen."
    Er zuckte mit den Schultern, streckte sich und wandte sich ab. Abbie wusste, dass es dumm von ihr war, ihn einfach gehen zu lassen. Sie schuldete ihm eine Erklärung. Wenigstens sollte sie ihn von seiner Vaterschaft informieren. Hätte sie ihn nie mehr gesehen, dann hätte sie damit leben können, nie eine Chance gehabt zu haben, ihm von dem Kind zu berichten. Dem Kind hätte sie schon irgendwie erklärt, dass der Vater unbekannt war. Jetzt aber war er da, und er sollte es eigentlich wis sen.
    Sie sammelte die restliche Kleidung ein und schloss den Koffer. Sie wollte ihm gegenüber zugeben, dass sie doch diejenige war, für die er sie hielt. Mit einem Blick erfasste sie sein wohlgeformtes Hinterteil, von dem sie genau wusste, wie es ohne Jeans aussah. Abbie stellte fest, dass die Blondine immer noch da war. Ebenso der schwarze Truck mit dem Bild eines Pferdes an der Seite und der Aufschrift The Desert Rose.
    Nein, das durfte nicht wahr sein. Der geheimnisvolle Fremde konnte nicht Jessicas Cousin sein. Das wäre einfach zu furchtbar. Nun erklärten sich einige Dinge. Die Abschlussfeier, an der sie mit Jessica teilgenommen hatte, bei der aber niemand von den Colemans der Familie Jones vorgestellt wurde. Der Augenblick, als sie den Mann draußen an der Bar getroffen hatte, nachdem Jessica erwähnt hatte, dass ihr Cousin etwas zu trinken holen wollte. Alles war so unmöglich, aber gleichzeitig plausibel, dass Abbie noch einmal zu dem Mann schaute, der sie sicherlich abholen sollte.
    "Mac", flüsterte sie, denn sie wollte wissen, wie sein Name sich anhörte.
    Er konnte sie eigentlich nicht gehört haben, aber er drehte sich um. Ein Blick in ihr bleiches Gesicht reichte wohl aus. Er schaute auf die Aufschrift The Desert Rose auf seinem Wagen, bevor er viel sagend zu ihr blickte. Von weitem bemerkte sie, wie er heftig ein-und ausatmete.
    "Abbie?" Seine Stimme klang überrascht, zögernd und rau. "Bist du Abbie?"

2. KAPITEL
    Mac konnte sich nicht von der Stelle rühren. Er musste Abigail Jones anstarren, die geheimnisvolle Fremde, die Freundin seiner Cousine, die er abholen sollte. Fünf Monate hatte er sich bemüht, herauszufinden, wer sie war, und jetzt war sie in sein Leben zurückgekehrt. Wieso hatte sie geleugnet, ihn zu kennen, wenn er sich so genau an sie erinnern konnte? Wie konnte sie ihn vergessen haben, wenn sein Körper sich so genau an ihren erinnerte?
    Sie wirkte leicht verändert. Damals hatte sie ein kurzes, aufregendes Kleid getragen, und später nichts mehr. Jetzt trug sie ein viel zu weites T-Shirt, in dem sie winzig klein und trotzdem sexy aussah. Vielleicht hatte sie etwas zugenommen, aber der Eindruck konnte auch durch die Kleidung und die Frisur entstehen. Die Brille war auf jeden Fall neu.
    Bei ihrem Treffen hatte sie wahrscheinlich Kontaktlinsen getragen, oder sie hatte damals noch keine Brille gebraucht. Vielleicht hatte sie ihn in jener Nacht gar nicht deutlich gesehen und behauptete deshalb, dass sie ihn nicht kannte?
    Das stimmte jedoch nicht. Sie hatte ihn erkannt, sonst hätte sie nicht seinen Blick gemieden. Er hätte sie überall und zu jeder Zeit wieder erkannt. Die strahlend blauen Augen, die Haare, die weder blond noch braun waren, sondern wie Honig schimmerten, die Stupsnase, das feste Kinn, die runden Schultern und der warme Teint. In einem Moment kamen alle Erinnerungen an sie zurück.
    Irgendwie steckte Jessica dahinter. Aber woher konnte sie wissen, dass er und Abbie sich jemals begegnet waren? Erst jetzt erkannte er die Verbindung, und Abbie schien ebenfalls überrascht. Regelrecht entsetzt stand sie vor ihm, während sie einen lädierten Koffer vor sich hielt, und ihn anschaute, als sei er ein Geist. Er war zwar überrascht, sie zu sehen, aber nicht so erschüttert wie sie.
    Von einem Freund gab es keine Spur, und Jessica hatte gesagt, dass sie nur einen Gast erwartete. Mac vermutete, dass ein Freund entweder weit weg oder nur eine Erfindung war, um Peinlichkeiten zu vermeiden.
    Jetzt brauchte Abbie jedoch Hilfe mit ihrem Gepäck. Mac konnte nicht einfach stehen bleiben und sich fragen, ob es gut war, wenn er zugab, dass er sich sehr freute, sie wieder zu sehen.
    "Hey, erinnern Sie sich?" hörte er eine Stimme an seinem Ohr. Die langbeinige Blondine, die ihn einladen wollte, mit ihr ins Four Seasons zu kommen. Betsy oder Bambi oder wie immer sie hieß. Er hatte sie einfach vergessen, als er Abbie sah.
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