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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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nicht brauchbar als Spenderin?«
    »Äh, nein, sieht nicht so aus.« Ihr sank das Herz in den Bauch. »Aber … ähm …«, sagte er.
    »Was?«, fragte sie ungeduldig. »Was ist los?«
    »Also, sie würden gerne noch einmal Proben nehmen, Kat.«
    »Aber wozu, wenn sie bereits wissen, dass ich nicht brauchbar bin?«
    »Sie sagen …«, er stockte.
    » WAS ?«, rief sie. »Was sagen sie?«
    »Sie sagen, dass wir auf keinen Fall miteinander verwandt sein können.«
    »Was sagst du da?«, flüsterte sie.
    »Ich versteh das doch auch nicht, Katrine.« Ihr Vater weinte jetzt.
    »Das kann nicht stimmen. Da muss ein Versehen vorliegen.«
    »Das habe ich ihnen auch gesagt.«
    »Wir sind doch … Das passt doch vorne und hinten nicht.«
    »Wir müssen die Proben noch mal nehmen. Wahrscheinlich hat irgendwer im Labor die Aufkleber verwechselt.«
    »Ja«, sagte sie paralysiert, »so wird es sein.«
    »Inkompetente Trottel.«
    »Ich komme morgen rüber.«
    »Ruf an, wenn du weißt, wann du landest.«
    »Mach ich.«
    Sie verabschiedeten sich.
    Katrine spürte Jens’ Blick auf sich. »Ich wäre jetzt gern allein«, sagte sie tonlos.
    Er schwieg.
    »Soll ich dich nicht wenigstens nach Hause fahren?«, sagte er schließlich.
    Katrine starrte aus dem Fenster in den blauen Himmel und nickte geistesabwesend. Sie hatte geglaubt, das Schlimmste wäre überstanden, doch jetzt ging es erst richtig los.
    *
    Die Fahrt verlief schweigend.
    Katrine saß reglos auf dem Beifahrersitz und starrte durch die Windschutzscheibe, während ihr Tränen über das Gesicht liefen.
    Sie lehnte den Kopf gegen die Scheibe.
    Jens hatte den Blick auf die Straße gerichtet.
    Alle Laute verschwanden.
    Sie fühlte sich, als hätten sie die Bodenhaftung verloren.

Epilog
    Puerto Limón, Costa Ricas größter Hafen an der Atlantikküste, war eine quirlige Stadt. Die Fahrt vom Flughafen bei San José hierher hatte knapp drei Stunden gedauert und durch eine spektakuläre und üppige Landschaft geführt. Marco und Thomas hatten den Leihwagen auf einem Parkplatz im Hafen abgestellt und befanden sich nun mitten in dem bunten Menschengewimmel.
    »Scheiße, sehen die Frauen hier klasse aus«, sagte Marco.
    Sein Blick folgte einer schlanken Frau mit hellbrauner Haut und krausem schwarzen Haar, das ihr offen über die Schultern fiel. Sie trug eine hautenge Bluse mit tiefem Ausschnitt, die freien Einblick auf ihre üppige Frontpartie gewährte. Über den Hüften trug sie ein knappes, buntes Unterteil.
    Thomas folgte ihrem wiegenden Gang mit den Augen. »Mmh«, murmelte er anerkennend.
    Marco ließ den Blick durch den Jachthafen schweifen. Er massierte seine linke Hand, die nach der brutalen Behandlung der Devils noch immer schmerzte. Diese miesen Ratten. »Siehst du sie irgendwo?«
    »Nein«, sagte Thomas.
    »Komm, vertreten wir uns ein bisschen die Beine.«
    Sie setzten sich in Bewegung und sahen sich die Schiffe an.
    Als sie eine Weile herumgeschlendert waren, entdeckte Thomas eine Motorjacht mit holländischer Flagge.
    »Da«, sagte er und streckte den Arm aus.
    Er ging mit Marco zum Boot, und ein bekanntes Gesicht schob sich aus der Kajüte.
    »Na so was, hola!«, sagte Kapitän Martijn. »Qué tal?«
    »Muy bien, gracias«, sagte Marco.
    Marco und Thomas stiegen an Bord und wurden mit einer Umarmung vom Kapitän begrüßt. Auch Steuermann Rembrandt kam an Deck.
    »Ihr seht noch genauso gut aus wie bei unserem letzten Treffen, Jungs«, sagte er mit einem Zwinkern.
    »Ebenso. Ist alles nach Plan gelaufen?«, fragte Marco.
    »Claro que sí.« Martijn lachte.
    Die Aufgabe war simpel.
    Das Boot, auf dem Marco und Thomas diesmal anheuerten, hatte der Kapitän »unglücklicherweise« ein Stück weiter nördlich auf Grund gesetzt. Das Boot war daraufhin in eine Werft in Puerto Limón bugsiert worden. Was nur wenige ausgewählte Personen wussten, war, dass die Werft von der Organisation kontrolliert wurde, die hinter der Tour stand.
    Während das Boot von Holland quer über den Atlantik gesegelt war, hatte die Werft in einem halben Jahr eine exakte Kopie des Bootes nachgebaut. Der einzige Unterschied bestand darin, dass im Rumpf der Kopie eine Tonne reinstes Kokain versteckt war, das im Straßenverkauf bis zu drei Milliarden Kronen einbringen konnte. Das Boot, das nun im Hafen lag, war die Kopie, bei der alle Papiere in Ordnung waren. Man müsste schon den Rumpf aufsägen, um das versteckte Kokain zu finden.
    Marco und Thomas war eine Million Kronen angeboten worden, wenn sie
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