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Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Schooldays (Beachrats: Teil 5)

Titel: Schooldays (Beachrats: Teil 5)
Autoren: Tobias Jäger
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verantwortlich.«
    »Ich weiß, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass ich ihn lieben müsste. Und ich tue es nicht.«
    »Wie sollst du ihn auch lieben? Glaubst du, dass er dich liebt?«
    »Gute Frage. Darüber habe ich nicht nachgedacht, aber es ist gut möglich, dass er sich auch schuldig fühlt. Es ist unmöglich, dass er mich so liebt, wie es mein Grandpa getan hat.«
    »Hast du mit deiner Mutter mal darüber gesprochen?«
    »Ein bisschen, aber das ist schon lange her. Selbst als ich noch ein Kind war, hatte ich Angst davor, sie zu fragen, ob er mich liebt. Ich meine, er hat gesagt, dass er mich liebt und ich glaube, auf irgendeiner Ebene tut er das auch wirklich. Genauso wie ich ihn vielleicht auch auf irgendeiner Ebene liebe. Aber ich empfinde für ihn nicht einmal ansatzweise das, was ich für Mom oder meine Großeltern empfinde.«
    »Gib ihm eine Chance«, sagte ich.
    »Vielleicht hast du recht«, stimmte er zu.
    Wir küssten uns und dann schliefen wir ein.
    Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von Ricks Mom und seiner Grandma und fuhren nach Newport Beach zurück. Mom, Dad, Cherie und Will reisten ebenfalls wieder ab. Ich wusste, dass es Rick unendlich viel bedeutete, dass sie den weiten Weg gekommen waren, um bei der Beerdigung dabei zu sein und auch ich war ihnen sehr dankbar dafür.
     
    Der Rest der Woche verlief ziemlich ereignislos. Ich war aber allerdings die ganze Zeit ein bisschen nervös wegen des Besuchs meines Schwiegervaters und seines Partners. Aber ich wusste, dass die Jungs sich die größte Mühe geben würden, damit sie sich willkommen fühlten.
    »Was denkst du, wann sie hier sein werden?«, fragte Alex am Samstag Morgen.
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete Rick. »Aber sicher nicht vor heute Nachmittag.«
    »Ich muss noch einkaufen.«
    Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon und Rick nahm das Gespräch entgegen.
    »Wo seid ihr?«, fragte er nach der Begrüßung. »Es sind insgesamt acht Stunden, aber es klingt so, als wärt ihr schon eine Weile unterwegs.«
    Es konnte nur Andy sein.
    »Dann solltet ihr gegen 16 Uhr hier sein.«
    Pause.
    »Wir freuen uns auf euch. Bis dann.«
    Rick legte auf und wandte sich uns zu.
    »Ratet, wer das war.«
    »Der Weihnachtsmann«, sagte Justin trocken und wir lachten.
    »Zwing mich nicht dazu, dich über mein Knie zu legen und dir den Hintern zu versohlen«, sagte Rick streng. »Du bist vielleicht im rechtlichen Sinne jetzt ein Erwachsener, aber du bist trotzdem noch mein Sohn.«
    Ich erwartete von Justin irgend einen witzigen Spruch als Comeback, aber das passierte nicht. Stattdessen füllten sich seine Augen mit Tränen.
    »Hör niemals auf, das zu sagen, okay?«, sagte er stattdessen.
    »Was zu sagen?«, fragte Rick.
    »Dass ich immer noch dein Sohn bin.«
    Alle schwiegen. Rick klopfte auf den kleinen Platz zwischen ihm und mir auf der Couch.
    »Komm her, Bubba.«
    Ich rutschte noch ein Stück und Justin quetschte sich zwischen uns.
    »Du wirst immer unser Sohn sein, Jus.«
    Rick und ich legten jeweils einen Arm um Justin und umarmten ihn. Es war ein sehr emotionaler Moment, auf den wir so früh am Samstag Morgen nicht vorbereitet waren.
    »Wer möchte mit mir shoppen gehen?«, wechselte Alex das Thema.
    Trixie hörte das Wort ›gehen‹ und bellte.
    »Okay, du kannst mitkommen. Wer bellt noch?«
    Wir lachten.
    »Ich komme mit, Bubba«, sagte Justin. »Lass mich schnell etwas anziehen gehen.«
    »Ich gehe so wie ich bin.«
    »Alex!«, rief David mit gespieltem Entsetzen.
    Alex trug nur Boxershorts, wie es Samstag und Sonntag Vormittag bei uns Tradition war. Er lachte, dann gingen er und Justin nach oben.
    »Was ist mit Justin los?«, fragte Jeff.
    »Er hat sich ein bisschen verunsichert gefühlt, als er 18 wurde«, erklärte Brian. »Für eine kurze Zeit dachte er, dass Kevin und Rick ihn packen schicken würden.«
    »Das hat Alex mir erzählt«, sagte ich. »Er hat sogar das Gleiche gedacht, aber schnell realisiert, dass das nicht passieren würde. Davon hat er dann auch Justin überzeugt.«
    »Das wusste ich. Deswegen habe ich das auch gesagt«, sagte Rick. »Wir sehen euch große Jungs an und denken, ihr seid Männer. Aber ihr seid es nicht wirklich, oder? Ihr braucht immer noch eure Daddies. Das trifft nicht zwangsläufig auf dich zu, Jeff.«
    »Oh, doch, das tut es. Genauso wie es auf die anderen zutrifft.«
    Tyler lächelte Jeff an und es war offensichtlich, dass er sehr verliebt war.

Kapitel 4: Rick
    Unser Haus füllte
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