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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman
Autoren: Trisha Ashley
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mein Auto leihen und damit zur Schule fahren, und nach den Prüfungen geht er ohnehin auf die Universität«, sagte Brummbart. »Aus unerfindlichen Gründen liebt er meinen alten Saab. Und in den Ferien kann er mir im Museum helfen, ich werde ihn dafür bezahlen.«
    Brummbart hatte offenbar alles bedacht.
    Ich sah noch einmal auf die Broschüre. Ein eigenes Cottage mit Garten und zwischen mir und meinem Großvater das weitläufige Museum, ein eigener Bereich für meinen Schokoladenbetrieb, das klang himmlisch …
    »Hast du den Besitz schon besichtigt und ein Angebot gemacht, Brummbart?«
    »Aber selbstverständlich – und die Leute, die unser Haus kaufen wollen, haben es ebenfalls besichtigt, du warst damals nicht daheim. Ich wollte es dir aber erst dann erzählen, wenn alles unter Dach und Fach ist.«
    »So etwas habe ich wirklich nicht kommen sehen!«
    »Tja, wenn du Engelkarten und keine Tarotkarten liest … Engelkarten – pah!«
    »Sie erfüllen meine Zwecke, Brummbart.«
    »Offenkundig nicht besonders gut: Zillah hat die Änderungen vorhergesehen und sich bereits entschieden, welche Räume sie beziehen will.«
    Wenn Zillah Bescheid wusste und einverstanden war, dann bedurfte es keiner weiteren Worte mehr: Die Lyons würden umziehen.
    Ein Gedanke kam mir noch. »Aber wenn sich Mum irgendwann entschließen sollte, von den Toten aufzuerstehen und zurückzukommen, wie soll sie uns finden?«
    »Die findet uns schneller, als uns lieb ist«, erwiderte Großvater düster.

Kapitel zwei
    Teufelsbrut

    A ls ich mit reichlich Stoff zum Nachdenken, einem Kapitel zu Teufelsbrut und drei Briefen in meine Wohnung zurückkehrte, stieß ich auf Zillah. Sie rührte in einem großen Topf, aus dem es herzhaft roch. Ihre Katze Tabitha lag wie ein Pelzkragen um ihren Nacken, der Schwanz hing fast im Essen.
    Hygiene war möglicherweise nicht Zillahs größte Stärke, aber weder sie noch Brummbart (oder Tabitha) litten jemals unter den Folgen. Zugegeben, Jake und ich auch nicht, obwohl wir viele Mahlzeiten teilten, auch wenn ich manchmal nur für uns beide in unserer Küche kochte. Wir waren wahrscheinlich alle immun.
    »Zillah, wenn du Zeit hast, solltest du mir vielleicht doch die Karten legen«, bat ich. »Brummbart hat mir gerade erzählt, dass wir umziehen werden.«
    Zillah stellte die Hitze kleiner, stülpte einen Deckel auf den Topf, holte ihre Tarotkarten und reichte sie mir zum Mischen. Sie waren kühl und schlangenglatt und fühlten sich beinahe lebendig an.
    »Du könntest sie selbst lesen«, grummelte sie, als ich ihr die Karten reichte, aber dann legte sie sie doch in dem vertrauten Muster aus. Die Katze, sichtlich gelangweilt, löste sich von ihrer Schulter und stolzierte mit aufrechtem Schwanz, der an eine ramponierte Flaschenbürste erinnerte, davon.
    »Du weißt doch, dass ich die Karten nicht mehr lege, vor allem mir nicht – sie haben niemals etwas Gutes verheißen. Ich könnte es nicht ertragen, noch einen dunklen Fremden zu sehen, der in mein Leben treten und Veränderungen bringen wird. Das geht nie gut aus«, fügte ich düster hinzu.
    Hätten mir die Karten doch nur ein Mal einen Hinweis darauf gegeben, ob die Änderungen zum Besseren oder Schlechteren waren, besonders damals, bei meinem Exverlobten David!
    »Es liegt nur daran, wie du die Karten interpretierst, Chloe, das weißt du«, sagte Zillah. »Du brauchst daraus keine selbsterfüllende Prophezeiung zu machen.«
    Während ich darüber nachsann, sah Zillah auf die Karten, die mein gegenwärtiges Leben zeigten.
    »Hmm … hier gibt es keine großen Überraschungen, künftigauch nicht, solange du auf deinem Weg bleibst.« Sinnend wandte sie sich den übrigen Karten zu.
    »Aber mein Weg wird sich doch ändern! Erst ziehen wir um, und Jake geht nächstes Jahr auf die Uni.«
    Die Mutterrolle für Jake war mir ungefragt zugefallen, und obwohl ich oft genug zwischen Liebe und Verbitterung geschwankt habe, habe ich mein Bestes gegeben. Aber so innig ich Jake auch liebte, auf meine neue Unabhängigkeit freute ich mich, ehrlich gesagt, sehr.
    Dass ich selbst eine glückliche und geborgene Kindheit hatte, war allein das Verdienst meiner Oma. Zillah war, bei aller Sanftmut und Wärme, ohne Muttergefühle auf die Welt gekommen und konnte meine Großmutter nicht ersetzen. Trotzdem hatte Mum, als sie mit ihrem letzten Liebhaber verschwunden war, geglaubt, Zillah könnte Omas Rolle übernehmen und die Ersatzmutter geben – aber Mum kannte ja selbst keine
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