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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman
Autoren: Trisha Ashley
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ersten Jahrestag ihres Verschwindens all ihre Sachen in Kisten gepackt und auf dem Dachboden verstaut hatte. Aber da meine Wunschschokolade so gut lief, brauchte ich eine separate Werkstatt.
    »Hinter dem Cottage liegt ein ummauerter Garten«, fügte Brummbart listig hinzu. Er wusste, dass ich von einem Garten träumte. Hier hatten wir bloß einen Hof mit Schotter, und obwohl ich viele Kübel und Töpfe und ein winziges Gewächshaus besaß, in dem unter anderem Küchen- und Zauberkräuter für Brummbart, Salate, Erdbeeren und ein kleiner Feigenbaum gediehen, hatte es doch seine Grenzen … besonders bei meiner geliebten und stetig wachsenden Sammlung von Duftgeranien, die momentan drinnen auf jedem freien Fensterbrett überwintern mussten.
    Ich war überzeugt.
    »Das Cottage ist mit dem Haupthaus durch die Scheune verbunden, das frühere Puppenmuseum, und ich beabsichtige, dort selbst ein Museum zu eröffnen«, erklärte Brummbart, »ein Museum für das Studium von Hexenkunst und Heidentum. So kann ich meine Sammlung präsentieren und gleichzeitig meine Einkünfte verbessern – zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen.«
    »Nun, du besitzt weiß Gott genügend Artefakte, um zehn Museen zu bestücken, Brummbart! Aber du würdest das Museum doch nicht selbst betreiben, oder? Ich kann mir nicht vorstellen, wie du Horden von Besuchern Eintrittskarten verkaufst.«
    »Mir erschließt sich nicht, was dagegen sprechen sollte«, erwiderte er unwirsch. »Ich werde lediglich nachmittags öffnen, von vierzehn bis sechzehn Uhr, und mir einen Schreibtisch in die Ecke stellen. Dort kann ich arbeiten, während sich die Besucher nach Belieben umschauen. Außerdem hat Zillah versprochen, mir dabei zur Hand zu gehen.«
    »Aber wenn du die Besucher nicht im Auge behältst, wird die Hälfte deiner Sammlung im Nu verschwinden.«
    »Oh, das bezweifle ich: Ich werde Hinweisschilder aufstellen, dass Diebe mit Flüchen belegt werden. Besser noch – ich drucke es auf die Rückseiten der Eintrittskarten.«
    »Das kommt sicher gut an«, warf ich ironisch ein.
    »Es wird seinen Zweck erfüllen: Wer die Warnungen missachtet, handelt auf eigenes Risiko. Vielleicht sollte ich auch meine Bücher signieren und verkaufen, die Romane ebenso wie die Sachbücher.«
    Nachdem ich mich von der Überraschung etwas erholt hatte, gefiel mir der Gedanke immer besser. »Weißt du, vielleicht hast du recht, und das würde wirklich ein Kassenschlager, denn seit auf Winter’s End diese Verbindung zu Shakespeare entdeckt wurde, kommen die Touristen in Scharen nach Sticklepond. Kürzlich haben mindestens ein neues Café und mehrere Geschenkeläden eröffnet, und auch Felix hat in seinem Buchladen mehr Laufkundschaft. Außerdem wird in der Gegend die Tradition der Hexenkunst gepflegt.«
    »Ganz genau! Und darüber hinaus«, nun spielte er seine Trumpfkarte aus, »steht die Alte Schmiede auf der Kreuzung zweier sehr bedeutender Ley-Linien, und genau das haben die finsteren Handlungen des Anderen so hinterhältig vor meinen Augen verborgen. Möglicherweise gibt es sogar eine dritte Linie, ich erforsche das gerade.«
    »Offensichtlich haben die Makler mit der Kreuzung der Ley-Linien ein wesentliches Kaufargument übersehen«, sagte ich, ohne auf den mysteriösen, übel gesinnten Widersacher einzugehen, den Brummbart nun schon zum zweiten Mal erwähnte und der vermutlich ohnehin seiner lebhaften Fantasie entsprungen war.
    Mein Großvater sah mich über den Rand seiner halbmondförmigen Brille ernst an. »Dieses Haus ist durch seine einzigartige Lage von magischer Energie geradezu durchdrungen, meine liebe Chloe, und da der Museumsbereich groß ist, kann sich mein Zirkel künftig dort treffen, ohne an Kraft zu verlieren. Den einen oder anderen plagt nämlich das Rheuma«, erklärte er prosaisch, »und da kam der Vorschlag auf, dass wir uns einen Raum im Innern suchen.«
    »Das Museum wäre sicher ideal, aber du müsstest schwere, dichte Vorhänge aufhängen«, stimmte ich geistesabwesend zu, denn ich verarbeitete immer noch die Neuigkeit, dass wir umziehen würden. »Aber was ist mit Jake? Er geht doch noch ins College, und er wird wohl nicht von seinen Freunden fortwollen.«
    Doch je intensiver ich darüber nachdachte, desto mehr kam ich zu dem Schluss, dass ein Neuanfang auch für meinen furchtbar lebhaften Bruder gar nicht so schlecht wäre. Die Phase der Kinderstreiche war zwar vorbei, aber deren Opfer würden in Jake ewig einen Satansbraten sehen.
    »Jake kann sich
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