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Schokolade des Schreckens

Schokolade des Schreckens

Titel: Schokolade des Schreckens
Autoren: Thomas Brezina
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nicht bemerkt?“
    Sie drängte sich durch das Menschengewühl und hastete zum Ausgang. Lilo stürzte ins Freie und blickte sich suchend um. Lars war weit und breit nicht zu sehen. Dabei hatte er versprochen zu warten. Ein leises Räuspern neben ihr ließ das Mädchen zusammenzucken. Es wandte den Kopf zur Seite und erschrak. Ein weiß gekleideter Mann mit Cowboyhut nickte ihm höflich zu und sagte mit dem seltsamen, bellenden Akzent: „Bitte, erregen Sie kein Aufsehen und gehen Sie zurück in das Gebäude. Fahren Sie mit dem Lift in die Tiefgarage und steigen Sie in den blauen Wagen mit den verspiegelten Fenstern!“
    „Sind Sie... kommen Sie... von Dr. Benali?“ wollte Lilo wissen.
    Der Mann nickte.

Lilo hat recht
     
     
    Lieselotte fiel es schwer, nun unschuldig und fröhlich zu lächeln. Ihre Mundwinkel zuckten zwar immer wieder in die Höhe, aber man konnte ihr ansehen, wie unglücklich sie sich in ihrer Haut fühlte.
    Als sie in das Konferenzzentrum zurückging, war Lilo versucht, zu den Wachebeamten zu gehen und alles zu berichten. Doch dann ließ sie es bleiben. „Vielleicht hat Dr. Benali Leute eingeschleust und läßt mich beobachten“, überlegte sie.
    Ihre Finger waren feucht, als sie den Knopf mit der Aufschrift „Garage“ im Lift drückte. Den nächsten Schweißausbruch hatte sie dann, als sie in die Tiefgarage trat und an der langen Reihe parkender Autos entlangging. Sie schrie leise auf, als plötzlich rote Rücklichter neben ihr aufflammten. Sie hatte den Wagen von Dr. Benali erreicht, und der Fahrer wollte ihr auf diese Art nur ein Zeichen geben.
    Eine der Seitentüren wurde geöffnet, und eine tiefe Stimme radebrechte mit starkem Akzent: „Bitte, steige ein!“ Lilo überhörte den strengen, fordernden Unterton nicht. Langsam ließ sie sich in das Innere des langen Wagens gleiten und fiel in eine weiche Polsterbank.
    Das Auto war so groß, daß hinter dem Sitz des Chauffeurs zwei breite Bänke gegenüber aufgestellt waren. So konnte jeder Fahrgast die Beine ausstrecken und bequem mit dem anderen reden, der gegenüber saß.
    Außer Lilo befanden sich nur noch der Fahrer und Dr. Buffallo Benali im Wagen, der wieder in weißen Hosen und einer weißen Jacke steckte und eine Sonnenbrille trug. Der Fahrer des Wagens sollte das nun folgende Gespräch nicht anhören, und deshalb drückte Dr. Benali auf einen Knopf, worauf sich eine dicke Glasscheibe zwischen Chauffeur und Fahrgastraum in die Höhe schob.
    Nachdem Lieselotte die Tür geschlossen hatte, herrschte mehrere Sekunden lang Schweigen im Wagen.
    „Wieso helft ihr ihm?“ wollte Dr. Benali dann erfahren.
    „ Wir haben ihm geholfen, weil er uns getäuscht hat und wir auf seine Story hereingefallen sind“, antwortete Lieselotte.
    Erstaunt beugte sich der seltsame Mann vor. „Was hast du gesagt?“
    Lilo wiederholte den Satz, schnappte dann hörbar nach Luft und stieß hervor: „Und wenn Sie nicht auf seiner Seite stehen, dann beweisen Sie es mir!“
    Damit hatte ihr Gastgeber nicht gerechnet. Er leckte sich verdutzt immer wieder über die Lippen.
    „Schnell, ich fürchte, es bleibt nicht viel Zeit!“ drängte das Superhirn.
    „Horch, Mädchen, meine Leute haben mir viel von euch berichtet. Ihr seid von ihm benutzt worden, einen Plan zu verwirklichen, der eine Katastrophe auslösen könnte. Ich habe euch an Bord meines Flugzeuges bringen lassen, damit ihr vor ihm sicher seid!“
    „Und Axel? Was ist mit Axel? Den haben Sie auf dem Gewissen!“ brüllte Lilo außer sich. Wieder traten Tränen in ihre Augen.
    „Dein Freund lebt!“ beruhigte sie Dr. Benali. Lieselotte blickte ihn an, als hätte er gerade verkündet, daß der Mond vom Himmel gefallen ist. „Ist das... ist das... wahr?“
    „Ja, natürlich! Ich habe meinen Leuten große Vorwürfe gemacht, weil sie euch zuerst im Schnee zurückgelassen haben. Nachdem sie ein Stück abgefahren waren, haben sie mit einem Fernglas beobachtet, wie ihr euch befreien konntet. Doch ihre frühe Abfahrt hatte auch etwas Gutes. Auf dem Weg ins Tal haben sie euren Freund gefunden. Er war bewußtlos, da ihn die Lawine einen weiteren Hang hinuntergerissen hat. Er hat eine Gehirnerschütterung und liegt im Krankenhaus. Wir haben seinen Namen nicht angegeben, damit er dort in Sicherheit ist!“
    Lieselotte glaubte Benali zuerst nicht. Doch der Mann hatte einen Beweis. Er zeigte einen Zettel, der Axels Einlieferung in das Krankenhaus bestätigte. Datum, Uhrzeit, Größe, Haarfarbe und besondere
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