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Schokolade des Schreckens

Schokolade des Schreckens

Titel: Schokolade des Schreckens
Autoren: Thomas Brezina
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Armbanduhr. Es war eine Minute vor 12 Uhr. Aber war es Mitternacht oder Mittag?
    „Gleich weiß ich es“, überlegte das Mädchen und starrte auf die Datumsanzeige der Uhr. Um Mitternacht mußte sie weiterspringen. Bei Mittag würde sie gleich bleiben.
    Sie blieb gleich. „17. FEBRUAR“ war zwischen den Zeigern zu lesen.
    „Schon Mittag, dann müssen sie Axel gefunden haben“, murmelte Lieselotte und erhob sich. Sie trug einen roten Jogginganzug, den sie nie zuvor gesehen hatte. Wo war er hergekommen? Verwundert schaute sich das Mädchen um. Es befand sich nicht mehr im Hotelzimmer, das es vor dem Einschlafen noch wahrgenommen hatte. Es lag in einem nicht allzu hohen Raum mit nach außen gewölbten Wänden. Lieselotte kratzte sich am Kopf. Sie konnte sich auch täuschen, aber für sie war das ein Flugzeug. Erst jetzt entdeckte sie neben sich ihre Knickerbocker-Kumpels Poppi und Dominik, die ebenfalls auf dünnen Matratzen lagen und noch immer tief und fest schliefen. Auch sie hatten fremde Jogginganzüge an.
    Lilo schnappte die kleine Lampe, die an einer Steckdose in der Decke des Flugzeuges angeschlossen war, und leuchtete damit durch den Raum. Normalerweise schien diese Kammer als Abstellraum zu dienen, denn an der Hinterwand türmten sich Truhen und Kisten aus Aluminium. Wo war sie hier? Wer hatte sie und die anderen hergebracht?
    In die vordere, gerade Wand war eine Tür eingelassen, auf die Lieselotte nun zusteuerte. Sie zog sie einen Spalt auf und spähte hinaus.
    Das wütende und drohende Knurren von zwei Hunden schlug Lilo von unten entgegen. Sie senkte den Kopf und starrte in zwei Paar blutunterlaufene Hundeaugen.
    Erschrocken schlug das Mädchen die Tür wieder zu und lehnte sich dagegen. Wie war das möglich? Befanden sie sich etwa an Bord des Flugzeuges von diesem Dr. Buffallo Benali? Wieso?
    Während Lilo noch grübelte, tauchte wieder Axels Bild in ihrem Kopf auf. Wo war er? Hatten ihn die Leute vom Lawinensuchdienst retten können?
    Die Gedanken sausten nun wie Blitze durch ihr Gehirn: Es war kein Dröhnen von Motoren oder Triebwerken zu hören. Das bedeutete, das Flugzeug stand auf irgendeinem Flughafen.
    Lieselotte öffnete die Tür abermals, um in den langen Raum zu spähen, der dahinter lag. Er reichte vor bis zur Pilotenkanzel und war wie ein gemütliches Wohnzimmer eingerichtet. Ein flauschiger Teppich lag auf dem Boden, und mehrere ausgeflippte Polstermöbel standen an den Seiten. Leute schienen allerdings keine an Bord zu sein.
    Das bösartige Knurren und Schmatzen der bellenden Bestien ließ Lilo die Tür wieder schließen. Sie hatte keine Lust, daß eines der kleinen Ungeheuer vielleicht in den Raum kam, in dem sie sich befand.
    Nun wurden auch Poppi und Dominik wach und erkundigten sich verschlafen, was geschehen war. Lieselotte, die mittlerweile knallmunter war, erklärte es ihnen. „Ich fürchte, dieser Dr. Benali hat uns entführen und an Bord seines Jets bringen lassen.“
    „Die Männer in den blauen Ski-Overalls, die mit dem Schuß die Lawine ausgelöst haben“, fiel Dominik plötzlich ein, „die haben bestimmt zu ihm gehört. Mörder...“ stieß er zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor, und Tränen stiegen ihm in die Augen. Axel war weg. Wäre er gefunden worden, hätten ihn die Leute vom Lawinensuchdienst bestimmt ins Hotel gebracht. Dann wäre er wie sie entführt worden. Doch er war nicht da.
    Plötzlich wurde Lilo vieles klar. „Dr. Buffallo Benali ist der Killerhai. Natürlich... Mit unserer Entführung will er verhindern, daß wir morgen – am Sonntag – bei der Friedenskonferenz auftauchen. Er scheint Wind von diesem Plan bekommen zu haben. Benali ist der Wahnsinnige. Jetzt hat er sich verraten, und wir haben die Möglichkeit, ihn auffliegen zu lassen.“
    „Wie denn?“ brummte Dominik. „An den Killerhunden kommen wir nicht vorbei. Die zerfleischen uns!“
    Lieselotte mußte ihm recht geben und setzte sich, um nachzudenken. Poppi stand auf und wankte wie eine Schlafwandlerin durch den Raum. Sie öffnete die Kisten und Truhen und wühlte darin herum.
    Schließlich kehrte sie zurück und streckte Lilo eine kleine Glasflasche unter die Nase.
    Das Mädchen schnupperte daran und zog die Augenbrauen hoch. Diesen Geruch kannte Lilo. Er erinnerte sie an ihren Onkel Waldemar. Diesen Mann konnte Lilo nämlich nicht ausstehen, weil er Schmetterlinge sammelte. Er fing sie in kleinen Netzen und legte sie in Trommeln, aus denen dieser Geruch strömte. Auf diese Art
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