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Schokolade des Schreckens

Schokolade des Schreckens

Titel: Schokolade des Schreckens
Autoren: Thomas Brezina
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noch etwas langsam, da die vier Junior-Detektive nichts riskieren wollten. Wie ihnen die Frau angekündigt hatte, tobte Barni am Pistenrand hinter ihnen her und bellte freudig. Bei der Station des Sessellifts angekommen, stellte er sich mit Poppi an und trottete fröhlich neben ihr zur Einstiegsstelle. Der Liftwart kannte Barni schon und stoppte den Lift, als Poppi und der Hund an der Reihe waren. Barni hüpfte auf einen Sitz, Poppi nahm neben ihm Platz, und schon ging es wieder hinauf auf den Berg.
    Die Knickerbocker genossen den Vormittag in der frischen Luft und waren nicht gerade erfreut, als sie zu Mittag wieder ins Tal mußten, um Restaurants zu testen. Damit sie möglichst viele beurteilen konnten, aßen sie immer in einem Gasthaus die Suppe, im nächsten die Hauptspeise und im dritten die Nachspeise.
    Es war bereits kurz nach drei Uhr am Nachmittag, als sie wieder auf den Berg fahren konnten. Barni, der sich zu Mittag mit lautem Bellen verabschiedet hatte, war nun aber nicht mehr zu sehen.
    Die Freunde fuhren, bis es dämmrig wurde. Kurz vor fünf Uhr stellten die Lifte den Betrieb ein, und die Bande machte sich zur letzten Abfahrt bereit.
    Auf der Piste waren keine Leute mehr unterwegs, denn nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, war es wieder klirrend kalt geworden.
    Die einbrechende Dunkelheit verwandelte selbst Buckelpisten in ebene, weiß-bläuliche Flächen und machte die Abfahrt anstrengend und lange. Vor allem Poppi, die müde war, stürzte immer wieder, weil sie einen kleinen Hügel übersehen hatte.
    In einiger Entfernung hinter den Knickerbocker-Freunden wurde das Knirschen und scharfe Schaben von Skiern hörbar.
    „Da sind sie!“ rief eine Männerstimme.
    Lilo, die Poppi beim Anschnallen der Skier half, warf einen Blick über die Schulter und brüllte dann: „Weg!
    Los weg, da kommt der Mann im blauen Mantel! Er hat einen Komplizen mit!“
    Axel und Dominik rasten sofort los. Poppi schaffte es in der Eile aber nicht, in die linke Bindung zu steigen, plötzlich gab ihr rechter Ski nach, und sie rutschte damit davon. Einige Meter konnte sich das Mädchen aufrecht halten, dann verlor es aber das Gleichgewicht, landete Kopf nach unten auf dem Bauch, und eine rasante Talfahrt begann.
    Poppi schlug mit den Händen immer wieder in den Schnee und versuchte sich festzukrallen, doch die Piste war hart und eisig, und Poppi rutschte immer wieder ab. Ihr Ski löste sich und flog über sie hinweg. Hart knallte er auf ihren Kopf, und das Mädchen öffnete schmerzerfüllt den Mund. Dabei bekam es eine Ladung Schnee in den Hals und begann heftig zu husten. Sein Schädel dröhnte, und ein bohrender Schmerz machte sich breit.
    Plötzlich war für Poppi der Himmel unten, und die Berge standen Kopf. Alles ging so schnell, daß sie die Orientierung verlor und das Gefühl hatte, von einem Strudel in die Tiefe gerissen zu werden. „Da sind sie! Da sind sie! Das sind sie!“ schrie eine Stimme ununterbrochen in ihr Ohr.
    Lieselotte, die wirklich zu den Spitzenskiläuferinnen zählte, wedelte ihr nach und wollte ihre Freundin bremsen. Immer wieder schaute sie angsterfüllt nach hinten, was ihre Verfolger machten. Noch hatte Lilo einen kleinen Vorsprung, aber die beiden Männer in den blauen Ski-Overalls holten auf.
    Poppi raste über den Pistenrand und wurde wie von einer Schanze in die Höhe geschleudert. Sie landete auf einem Steilhang, überschlug sich und purzelte weiter talwärts.
    „Axel! Dominik! Nach rechts! Zu Poppi!“ schrie Lilo aus Leibeskräften und schwang in den Steilhang ab. Sofort versank sie bis zu den Knien im Tiefschnee. Für Lilo war das kein Problem, ihre Knickerbocker-Kumpels kamen allerdings sofort zu Sturz und verschwanden in einer Wolke aus Eiskristallen. Das Schild „Vorsicht, Lawinengefahr!“ hatten alle übersehen.
    Der Hang mündete nach ungefähr 20 Metern in einen trichterförmigen Kessel. In diesem Kessel blieb Poppi schließlich regungslos liegen.
    „Poppi, sag was! Steh auf!“ rief Lieselotte, als sie ihre Freundin erreichte. Sie sprang aus den Bindungen und hastete zu dem geschockten Mädchen.
    Auch Axel und Dominik hatten sich mittlerweile wieder aufgerappelt und hielten nach den Mädchen Ausschau.
    „Dort... an der Bergkante“, krächzte Dominik mit heiserer Stimme. Axel hob den Kopf und zuckte zusammen. Die beiden Männer beobachteten sie und deuteten immer wieder nach unten. „Sie kommen uns nicht nach“, flüsterte Axel. „Es gibt nur einen Ausgang aus
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