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Schokoherz

Schokoherz

Titel: Schokoherz
Autoren: Alice Castle
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Verhalten ist abscheulich, und es muss aufhören. Wenn du so weitermachst, wirst du noch zu einer Art Witzfigur.« Ich konnte nicht verhindern, dass meine Oberlippe sich bei diesen Worten verächtlich kräuselte.
    Tom, der völlig verzweifelt schien, stand auf und kam auf mich zu. Ich sah, dass er es ganz und gar ernst meinte. Und tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich ihn immer noch liebte. »... Aber, aber, aber ... ich will nicht, dass wir uns deswegen trennen«, gab ich zu, als er seine Arme um mich legte.
    »Geliebte Bella ...« Tom fiel vor Erleichterung auf mich, doch mein Hirn ratterte weiter. Ich würde Tom noch eine Chance geben. Aber mit Louise musste ich michirgendwann trotzdem aussprechen. Klar, Tom war durchaus unwiderstehlich, aber schließlich war sie meine Freundin. Da hätte sie ihn in seine Schranken verweisen sollen. Und mir davon erzählen müssen. Wahrscheinlich sollte ich aber auch besser als alle anderen wissen, dass man von Lou kein hochmoralisches Verhalten erwarten durfte. Und da ja auch kein Sex im Spiel gewesen war, dachte sie womöglich tatsächlich, sie hätte nichts falsch gemacht. Da würde ich sie eines Besseren belehren. Noch war ich mir nicht sicher, ob das alte Vertrauen wiederherstellbar war, aber zumindest konnte ich jetzt wieder an sie denken, ohne dass mir schlecht wurde. Was Jane Champion betraf, nun, das lag weit zurück. Falls – und das war wirklich enorm unwahrscheinlich – Tom wirklich der Vater ihres Sohnes war, dann hatte sie einen bewundernswerten Gatten, der ihn mit großzog. Seit ihrer Trennung damals hatte sie Tom meines Wissens nie kontaktiert. Sollten wir alle es nicht dabei belassen?
    Tom schlang seine Arme immer fester um mich – er wusste instinktiv, wie er sich bei mir wieder einschmeicheln konnte. Doch während er meinen Hals küsste und mir murmelnd versicherte, wie sehr er mich liebte, gab mein Kopf immer noch keine Ruhe. »Ein paar Dinge werden sich hier ändern«, verkündete ich streng. »Diese Flirterei muss aufhören. Du wirst weniger verreisen. Und du wirst mehr Zeit mit den Kindern verbringen.«
    »Ja, Liebste, ja, alles, was du sagst. Es tut mir so leid«, flüsterte er. Ich wusste, dass er an dieser Stelle blind allem zugestimmt hätte, aber ich würde ihn an sämtliche seiner Versprechungen erinnern. Die alten Zeiten waren definitiv vorüber.
    Erspürte wohl meine veränderte Stimmung, denn er richtete sich plötzlich auf. »Aber, Bella, über eines müssen wir schon nachdenken. Die Sache mit dem Band bedeutet, dass wir nach England zurückkehren können. Bei den News geben sie dir garantiert sofort deinen Job zurück, und falls du da nicht mehr hinwillst, nehmen dich die anderen Blätter mit Handkuss, wenn das hier rauskommt.«
    »Möchtest du das denn gerne?«, fragte ich. »Bist du hier nicht glücklich?«
    »Jetzt, wo ich meine Story gerettet habe, bin ich hier so glücklich wie anderswo. Ich dachte nur, deine Karriere ...«
    Oje. Meine Karriere. Offensichtlich würden wir die Schokoladenunterhaltung noch einmal führen müssen. Aber dieses Mal war ich fest entschlossen, Tom meinen Standpunkt klarzumachen. Ich sah ihm fest in die Augen. »Sieh mal, Tom. Ich weiß, du hältst nicht viel von Chocolat Chaud de Clara, aber ich habe da gute Chancen. Es mag vielleicht nicht die Art von Karriere sein, die du dir für mich wünschst, aber dafür habe ich mich entschieden. Ich bin fertig mit dem Journalismus. Das ist vorbei, und ich werde nicht mehr zurückkehren.«
    »Aber –«, unterbrach mich Tom.
    »Kein Aber. Und bitte, hör mir einfach nur zu. Als ich noch bei den News gearbeitet habe, bin ich immer nur von einer Story zur nächsten gehetzt. Erst jetzt habe ich begriffen, warum das so war. Ich wollte einfach nicht lange genug innehalten, um darüber nachzudenken, was ich eigentlich tat. Ich habe nur Mist geschrieben. Das war noch nicht mal echter Journalismus, es war leichte Kost für die Sensationsgierigen – Menschen,Geschichten, was auch immer, nur damit mein Name in der Zeitung stand. An meiner Tätigkeit war nichts Kreatives. Ja, du kannst natürlich sagen, dass die Leute genau solche Geschichten lesen wollen, wie ich sie geschrieben habe, weil sie diese Blätter immerhin auch kaufen. Aber das tun sie bloß, weil das Zeug zu haben ist, und ich habe damit zur allgemeinen Verblödung beigetragen. Insgeheim hat mich das ziemlich unglücklich gemacht. Ich dachte, ich liebe meine Arbeit, aber nichts war so, wie es schien.« Bei der
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